Hartung-Gorre Verlag
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S
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Januar
2022
Erhard Roy Wiehn (Hg.)
Jüdische Schicksale in und aus Baden
Ein Lesebuch der Edition
Schoáh & Judaica
1.
Aufl. 2022. 192 Seiten, € 24,80.
ISBN
978-3-86628-741-9
Inhalt
(Kursive Titel zeigen Interview-Texte
an)
Erhard
Roy Wiehn: Über jüdische Schicksale in und aus Baden
Jüdische
Schicksale in und aus Baden
Inge
Auerbacher: Jenseits des gelben Sterns (2002/2020)
Hans
David Blum: Juden in Breisach (1998)
Schmuel
Brand u. Erhard Roy Wiehn: Die Tournee geht weiter (1990)
Louis
Dreyfuss: Untergetaucht und überlebt (1991/2010)
Dorothee
Freudenberg-Hübner: Abgeschoben (1993)
Gabriel
Groszman: Semi Uffenheimer (2013)
Gabriel
Groszman: Wie unendlich traurig (2019)
Olga
Hempel: Immer ein bißchen revolutionär (2005)
Martha
u. Else Liefmann: Helle Lichter auf dunklem Grund (1995)
Benjamin
Nissenbaum u. Erhard Roy Wiehn: Zur neuen Synagoge (2019
Fritz
Ottenheimer: Wie hat das geschehen können (1996)
Leo
Picard: Vom Bodensee nach Erez Israel (1996/2021)
Walter
Picard: Von Konstanz in die Schweiz (1985/2015)
Marie-Elisabeth
Rehn: Hugo Schriesheimer (2011)
Martin
Ruch: In ständigem Einsatz – Siegfried Schnurmann (1997)
Martin
Ruch: Aus der Heimat verjagt – Familie Neu (1998)
Christoph
Schwarz: Verfolgte Kinder und Jugendliche (2007/09)
Hans-Hermann
Seifert: Schicksale d. Familien Guggenheim (2010)
Hans-Hermann
Seiffert: Johanna Hammel (2007/2011)
Artur
S. Trautmann: In Auschwitz Häftling 62118 (2015)
Erhard
Roy Wiehn: Novemberpogrom 1938 (1988/2008)
Erhard
Roy Wiehn (Hg.):
Oktoberdeportation 1940 (1990)
Erhard
Roy Wiehn (Hg.): Jüdische
Rückblicke (2012)
Erhard
Roy Wiehn (Hg.): Überall
nicht zu Hause (2012)
Erhard
Roy Wiehn (Hg.): Jüdisches
Leben u. Leiden in Konstanz (2014)
Erhard
Roy Wiehn (Hg.): Nirgends
gern gesehen (2015)
Erhard
Roy Wiehn (Hg.): Die
bittere Not begreifen (2016)
Erhard Roy Wiehn
(Hg.): Theodor Herzl – Eine Hommage (2018)
Erhard Roy Wiehn
(Hg.): Ständig in Angst gelebt – Else
Büchler
(2019)
Erhard Roy Wiehn
(Hg.): Jüdische Schicksale von Konstanz (2021)
Manfred Wildmann
u. E.R. Wiehn: Und flehentlich gesegnet (1997)
Richard
Zahlten: Dr. Johanna Geissmar (2001/2020)
Aus dem Vorwort von
Erhard Roy Wiehn:
Großherzog Friedrich I. von Baden (1826-1907)
regierte von 1852 bis zu seinem Tod 1907; er galt und gilt als judenfreundlich,
die Juden Badens erhielten anno 1862 als erste in Deutschland ihre
uneingeschränkte bürgerliche Gleichberechtigung, und im liberalen Großherzogtum
Baden amtierte mit Moritz Ellstätter in Karlsruhe
erstmals ein Jude als Finanzminister. Dr. Theodor (Binjamin
Ze'ev) Herzl (1860–1904, damals 38 Jahre) führte am
2. September 1898 auf der Insel Mainau ein Gespräch mit Großherzog Friedrich I.
von Baden (damals 72), um ihn zu
überzeugen, dass er Kaiser Wilhelm II. (1859–1941, damals 39, Kaiser 1888–1918)
überzeuge, dass dieser den türkischen Sultan Abdülhamid
II. (1842–1918, damals 56) überzeuge, unter deutschem Protektorat die Gründung
einer jüdischen Heimstätte im damals türkischen Palästina zu gestatten.
Zwischen Anfang der 1860er Jahre bis in die 1920er Jahre entwickelte
sich das jüdische Leben in Baden rasant, wobei das Landjudentum eine eigene
Rolle spielte: Juden durften zum Beispiel seit Anfang bzw. Mitte des 17.
Jahrhunderts in der Nähe der Stadt Konstanz ansässig werden, nämlich auf der Höri am Hochrhein, in Gailingen, Randegg, Wangen und Worblingen,
zunächst als Kaufleute, später als Bauern, wo sie gegen beträchtliche
"Schutzgelder" ihre sogenannten "Schutzbriefe" erwerben und
damit halbwegs abgesichert auskommen konnten. Im Jahre 1825 lebten im
"Judendorf" Gailingen immerhin 48% Juden,
50 Jahre später waren es knapp 70%, und von 1870 bis 1884 amtierte sogar ein
gewählter jüdischer Bürgermeister, Leopold Guggenheim, in diesem südbadischen,
deutsch-jüdischen "Schtetl", dessen
einstiges jüdisches Leben heute kondensiert im Jüdischen Museum Gailingen zu besichtigen ist.
Die hier gesammelten 32 Beiträge von 21
Autorinnen und Autoren über Jüdische Schicksale in und aus Baden und die
Publikationen, auf die sie verweisen, können zwar nicht repräsentativ sein,
zeigen aber doch typisches Leben und Leiden in diesem Land. Baden in der
Edition Schoáh & Judaica
enthält weitere Publikationen, die hier nicht berücksichtigt sind. Ergänzend
dazu empfiehlt sich insbesondere der von mir herausgegebene Sammelband Jüdische Schicksale von Konstanz – Ein
Lesebuch der Edition Schoáh & Judaica
(Konstanz 2021).
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und
in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so
schnell vergessen.“
(Erhard
Roy Wiehn)
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Studies
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