Hartung-Gorre Verlag

Inh.: Dr. Renate Gorre

D-78465 Konstanz

Fon: +49 (0)7533 97227 Fax: +49 (0)7533 97228
eMail: verlag@hartung-gorre.de

www.hartung-gorre.de

 

S

Neuerscheinung April 2010

2. Auflage 2020

 

3866282974

 

Oscher Jehuda Beiles

 

Dem Massengrab entkommen

 

Ein Augenzeuge berichtet über die Schoáh
in Kaunas und Kaufering 1927-1948

 

Unter Mitarbeit von Marie-Elisabeth Rehn
herausgegeben von Erhard Roy Wiehn

Konstanz 2010, 2. Auflage 2020; 152 Seiten, € 19,80;
mit CD-Video über Orte der Kindheit des Autors.
Hardcover. ISBN 978-3-86628-297-1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Vorwort von Marie-Elisabeth Rehn

Die schrecklichen Bilder der Vergangenheit

 

Als die Deutschen in Litauen einmarschierten, war Jehuda (zu Hause Judel oder Judke gerufen, in der Dachau-Kartei mit dem Vornamen Oscher, Ascher, vermerkt) Beiles (auch Beilis) Kindheit zu Ende. 1927 geboren, war er als behüteter Sohn von in ganz Kaunas bekannten und angesehenen Eltern aufgewachsen. Noch bevor die Vernichtung der Juden im besetzten Europa auf typisch deutschen, geordneten Bahnen anzulaufen begann, endeten Vater und Mutter 1941 in einem Massengrab im IX. Fort in Kaunas. Sohn Jehuda, den im Gedränge dieser Massenerschießung keine Kugel traf, erwachte unter blutüberströmten und mit Kalk bedeckten Leichen. Der damals 14-Jährige erlebte anschließend die Repressionen und Gräuel des Ghetto-Alltags und verbrachte einige Zeit versteckt bei einer litauischen Bauernfamilie. Im Zuge der Liquidation des Ghettos von Kaunas wurde Jehuda mit anderen Überlebenden in das Konzentrationslager Dachau deportiert, das 1944 von amerikanischen Truppen befreit wurde.

Jehuda Beiles schloss sich dem Strom der Holocaust-Überlebenden nach Israel an. Er kämpfte im Unabhängigkeitskrieg mit und wurde verwundet. 1951 gründete er eine Familie. Erst 1998 konnte Jehuda Beiles als Besucher in seine litauische Geburtsstadt zurückkehren und setzte sich voll Eifer dafür ein, dass Genutė Premeneckaitė-Jonušienė und Pater Stanislovas Jabubauskis, die er während der Jahre der Nazi-Repressionen als aufopferungsbereite Helfer lieben gelernt hatte, posthum mit dem Jad Vashem Titel "Gerechte unter den Völkern" geehrt wurden.

 

Rezension in „Augsburger Allgemeine“ am 28.04.2010 online unter

http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Landsberg/Lokalnachrichten/Artikel,-Dem-Massengrab-entkommen-_arid,2132557_regid,2_puid,2_pageid,4500.html

Dem Massengrab entkommen

28.04.2010 19:45 Uhr

Kaufering. Die Überlebenden der KZ-Außenkommandos Kaufering schilderten im Rahmen der Gedenkfeiern zum 65. Jahrestag ihrer Befreiung ihre persönlichen Schicksale. Einer davon ist Jehuda Beiles. Seine Geschichte ist in einem Buch dokumentiert, das im Anschluss an die Gedenkfeier im Thomas-Morus-Haus erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Mit jiddischen Liedern musikalisch umrahmt wurde die Lesung von Henrike Oberländer.

vergrössern
http://www.augsburger-allgemeine.de/cms_media/module_bi/2299/1149741_0_mittel_67158316_333.jpg

ALFA

Das Buch „Dem Massengrab entkommen“ schildert die leidvollen Erfahrungen des 1927 im litauischen Kaunas geborenen Beiles. Der Herausgeber und Geschichtsprofessor Erhard Roy Wiehn erzählte das Schicksal der litauischen Juden, deren Leid mit der sowjetischen Okkupation 1940 begann. Dr. Marie-Elisabeth Rehn, die an dem Buch mitgearbeitet hat, las daraus vor. Jehuda Beiles überlebte im Oktober 1941 ein von der SS angeordnetes und von Partisanen durchgeführtes Erschießungskommando. Während seine Eltern umkamen, überlebte Beiles wie durch ein Wunder. Sein älterer Bruder Chaim wurde wenig später im Ghetto von Kaunas erschossen und er kam mit seinem zweiten Bruder Yosif in die Dachauer KZ-Außenlager nach Landsberg/Kaufering. Doch dort sollte er auch den letzten seiner Familie verlieren, nachdem sein Bruder von einem Aufseher in eine Betonmaschine gestoßen worden war und kurz darauf seinen Verletzungen erlag. „Nach seinem Tod wollte ich mich in den elektrischen Zaun des Lagers werfen“, beschreibt Beiles seine Qualen nach dem Tod des Bruders. Neben der körperlichen Schwerstarbeit ging es für die Insassen vor allem darum, sich zusätzliche Essensrationen zu sichern. (wimd)

Buch „Dem Massengrab entkommen“ ist im Hartung-Gorre-Verlag erschienen.

 

Bücher zu Litauen und Lettland herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
Zum Inhaltsverzeichnis der Edition / to the contents of the edition Shoáh & Judaica / Jewish Studies

 

Buchbestellungen in Ihrer Buchhandlung, bei www.amazon.de

oder direkt:

 

Hartung-Gorre Verlag / D-78465 Konstanz

Telefon: +49 (0) 7533 97227  Telefax: +49 (0) 7533 97228

http://www.hartung-gorre.de   eMail: verlag@hartung-gorre.de