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Alexandra Chiriac
Parzivals Wende.
Postmoderne Hypostasen des „Parzivals“
in der deutschsprachigen Literatur
am Ende des 20. Jahrhunderts
Konstanz 2013; 392 Seiten. Format 17 x 24 cm,
EUR 39,80. ISBN 978-3-86628-480-7
„Parzivals Wende“ versucht den Fokus auf die Rolle zu lenken, die die
literarische Tradition des Mittelalters in Bezug auf die gegenwärtige
Sensibilität einnimmt. Das Mittelalter wird nicht als Teil unseres Lebens
gesehen und prägt auch nicht die ganze gegenwärtige literarische Bühne, aber
die rekurrierende Rückwendung einiger (post-)moderner Autoren (Peter Handke,
Christoph Hein, Tankred Dorst, Adolf Muschg und Julian Schutting)
auf mittelalterliche Themen kann nicht als zufällig betrachtet werden. Die
verstärkte Rezeption des Parzival- und Gral-Mythos zu
Ende des 20. Jahrhunderts veranschaulicht eine bewusste und reflexive
Auseinandersetzung mit der Tradition, die einerseits eine Vorliebe der
Postmoderne für Zitat, Collage und Defragmentierung
vertritt und andererseits die Interpretationsmannigfaltigkeit des Parzival- und
Gral-Mythos und die Offenheit des mittelalterlichen
Textes für die postmoderne Sensibilität hervorhebt. Die Heterogenität der
analysierten Texte illustriert in diesem Sinne die Pluralität der
Möglichkeiten, das Mittelalter als fiktionalen Text zu lesen und die
Mannigfaltigkeit der sinntragenden Aspekte, die die höfische Literatur für die
Gegenwart eröffnet. Die von jedem Autor unterschiedlich angewandten Techniken
und Methoden der produktiven Rezeption kreieren eine vielfältige und heterogene
Mischung aus unterschiedlichen literaturkritischen Überlegungen über die Rolle
der Literatur und die Möglichkeit des literarischen Schöpfungsvorgangs und
nicht zuletzt ein eklektisches Bild der heutigen ästhetischen Sensibilität.
Diese Pluralisierung der bedeutungstragenden Momente entzieht sich jedem Versuch
einer einheitlichen Vision und einer allgemein gültigen Theorie über die
heutige Literatur und transzendiert sogar die Grenzen der Textualität,
indem fast alle hier diskutierten Texte als übermedial konzipiert wurden. Das
Mittelalter erscheint zu Ende des 20. Jahrhunderts als eine außerhalb der
Geschichte stehende fiktionale Quelle, die die moderne Vorstellungskraft
bezaubert hat.
Schlagwörter: Produktive
Rezeption, (Post-)Modernismus, Intertextualität,
Utopie, mythopoetische Werke, Entmythisierung, Defragmentierung,
Ironie, „Materialwert“-Theorie, Autoreflexivität.
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