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Volkmar Felsch

Otto Blumenthals Tagebücher

Ein Aachener Mathematikprofessor

erleidet die NS-Diktatur in Deutschland,

den Niederlanden und Theresienstadt

Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn

1. Aufl. 2011. 540 Seiten,gebunden mit Schutzumschlag,
€ 29,80. ISBN 978-3-86628-384-8

 

 

 

 

 

Aus dem Nachwort des Herausgebers Erhard Roy Wiehn

„Es ist entsetzlich, und die Folgen werden noch entsetzlicher sein."

Otto Blumenthals (1876–1944) Tagebücher haben es wahrhaftig in sich. In mehr als eineinhalb tausend Tagebucheinträgen von Sonntag 1. Januar 1939 bis Donnerstag 22. April 1943, über vier Jahre und vier Monate also, notiert er akribisch Tag für Tag von morgens bis abends oder nachts alle Ereignisse, die ihm wichtig erscheinen und dokumentiert damit sein eigenes Schicksal, das Schicksal seiner Frau und Familie sowie das vieler Leidensgefährten in der Nazidiktatur, ohne dabei die vielen mutigen Menschen zu vergessen, die immer wieder zu helfen versuchten. Es ist der Leidensweg eines hochgeachteten Mathematikprofessors an der Technischen Universität Aachen durch Anfeindungen und Verleumdungen, Entrechtung, Emigration nach Holland, Ausbürgerung aus Deutschland, Demütigungen ohne Ende bis zur Deportation von Westerbork (Holland) nach Theresienstadt, wo er Ende 1944 stirbt.

   Otto Blumenthal und seine Frau waren evangelische Christen jüdischer Herkunft, die am 17. Juli 1939 von Aachen in die Niederlande emigrierten, am 11. Januar 1941 ausgebürgert wurden, deren Ausweise ab dem 14. Juli 1941 den J-Stempel trugen, und die ab 3. Mai 1942 den gelben Judenstern tragen mußten. Professor Blumenthal war drei Jahre lang im Ersten Weltkrieg und Träger des EK II, was ihm allerdings nur half, in Theresienstadt und nicht gleich in Auschwitz zu enden. Bereits am 28. Januar 1941 wurde ihm von der Universität Göttingen der Doktor-Titel aberkannt (und posthum am 27. Oktober 2004 wiederverliehen bzw. zurückerstattet). Otto Blumenthal war jedoch bereits am 13. November 1944 in Theresienstadt verstorben, seine Frau Mali schon am 21. Mai 1943 im holländischen NS-Durchgangslager Westerbork.

   Otto Blumenthals inhaltsreiche, faszinierende, ergreifende Tagebücher wären ohne Dr. Volkmar Felsch wohl nie veröffentlicht worden, und sie wären ohne seine sorgfältige Transkription und ohne seine ebenso akribischen wie umfassenden Recherchen, Erklärungen und Kommentare allenfalls nur halb so verständlich und aufschlußreich, weshalb ihm für seine jahrelange und außerordentlich engagierte Erinnerungsarbeit besonders herzlicher Dank gebührt.

   Otto Blumenthal hat schon zu Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1.9.1939 gesehen und vorausgesehen: "Es ist entsetzlich, und die Folgen werden noch entsetzlicher sein."

 

 

Rezension im Zentralblatt MATH von Professor Dr. Reinhard Siegmund-Schultze, Kristiansand, Norwegen.

 

Unter folgendem Link finden Sie eine weitere Rezension des Buches:

 

http://buecher.hagalil.com/2012/12/otto-blumenthal/

 

Rezension von Professor Dr. Dirk van Dalen im Nieuw Archief voor Wiskunde, Serie 5, Band 16, S. 17–21

 

Inhalt

 

Einleitung7

Zur Transkription der Tagebücher

 

1. Biografie bis 1938

2. Die Tagebücher 1939 bis 1943

3. Biografie 1943 bis 1944

 

Erhard Roy Wiehn: Die Folgen werden noch entsetzlicher sein

 

Anhang

A1. Stammbaum der Familie Blumenthal

A2. Reinhard Hellmann und Familie

A3. Ludwig Hopf und Familie

A4. Stefanie Martin geb. Oppenheim

A5. Theophil Posen (Onkel Theo)

A6. Arthur Nicolaier (Onkel Arthur)

A7. Personen in den Niederlanden

A8. Die ständigen Wohnungswechsel

A9. Die in den Tagebüchern erwähnten mathematischen Projekte

 

Quellen

Literatur

 

Autor und Herausgeber

Personenregister

*

 

„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell vergessen.“
(
Erhard Roy Wiehn)

In enger Verbindung zur Familie Blumenthal stand die Familie Toeplitz, der die Flucht gelang:

 


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Uri Toeplitz,

Und Worte reichen nicht

Von der Mathematik in Deutschland zur Musik in Israel.
Eine jüdische Familiengeschichte 1812-1998.
Mit einem Vorwort von Niels Hansen.
1999, 2. Auflage 2000, 276 Seiten, € 24,54. ISBN 3-89649-351-5

 

 

 

 

 

Bücher zum Thema Theresienstadt

herausgegeben von Erhard Roy Wiehn

 

Inhaltsverzeichnis / to the contents of Shoáh & Judaica / Jewish Studies

 

 

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