Hartung-Gorre Verlag
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S
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Juni
2021
Erhard Roy Wiehn (Hg.)
Jüdische
Schicksale
in und aus Frankreich
Ein Lesebuch der Edition
Schoáh & Judaica
1.
Aufl. 2021. 128 Seiten, € 19,80.
ISBN
978-3-86628-712-9
Inhalt
Erhard Roy Wiehn: Deportiert und
ermordet – untergetaucht und überlebt
Marianne Ahlfeld-Heymann: Und trotzdem
überlebt – Aus Köln (1994)
Lilli Bernhard-Ithai: Erinnerung verpflichtet
– Durch Frankreich (1999)
August Bohny: Unvergessene Geschichten –
In Frankreich (2009)
Friedel Bohny-Reiter: Camp de Rivesaltes – Ein
Tagebuch (1990/2020)
Louis Dreyfuss: Untergetaucht und überlebt – In Frankreich (1991/10)
Chanan Hans Flörsheim: Über die
Pyrenäen in die Freiheit (2008)
Dorothee Freudenberg-Hübner: Abgeschoben – Aus Freiburg (1999)
Gabriel Groszman: Wie unendlich traurig
– Deportiertenpost (2019)
Peter Künzel: Sainte Radegonde
– Familie Abraham aus Baden (2008)
Martha u. Else Liefmann: Helle Lichter
auf dunklem Grund (1995)
Heinz Jehuda Meyerstein: Gehetzt, gejagt
und entkommen (2008)
Marie-Elisabeth Rehn: Hugo Schriesheimer
– Aus Konstanz (2011)
Martin Ruch: Aus der Heimat verjagt – Familie Neu aus Südbaden (1998)
Jack Scott: Nie wieder in Deutschland leben – Aus Gelsenkirchen (1998)
Paul Siegel: In ungleichem Kampf – Aus
Köln durch Frankreich (2001)
Arthur S. Trautmann: In Auschwitz Häftling 62118 – Karlsruhe (2015)
Margot u. Hannelore Wicki-Schwarzschild: Als Kinder (2011)
Erhard Roy Wiehn: Camp de Gurs – Als Vorstation v.
Auschwitz (2010)
Erhard Roy Wiehn: Die bittere Not
begreifen – Deportiertenpost (2016)
Erhard Roy Wiehn: Abschiebung 1940 – Aus Südwestdeutschland (2020)
Manfred Wildmann (Hg.):
– flehentlich gesegnet – Philippsburg (1997)
Richard Zahlten: Dr. med. Johanna Geismar
– Aus Mannheim (2001)
Frankreich in der Edition Schoáh & Judaica
Aus dem Vorwort von
Erhard Roy Wiehn:
Deportiert und
ermordet – untergetaucht und überlebt
Am
1. September 1939 hatte der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall der Deutschen
Wehrmacht auf Polen begonnen. Am 3. September 1939 erklärte Frankreich dem
Deutschen Reich den Krieg und musste am 22. Juni 1940 bei Compiegne
(Departement Oise) ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnen. Artikel 19
dieses Abkommens verpflichtete die französische Regierung in Vichy (Auvergne)
unter dem damaligen Ministerpräsidenten und baldigen 'Chef de l'Etat Français', Marschall Henri Philippe Petain
(1856-1951), und dem stellvertretenden (späteren) Ministerpräsidenten Pierre
Etienne Laval (1883-1945) "alle in Frankreich sowie in den französischen
Besitzungen befindlichen Deutschen, die von der Reichsregierung namhaft gemacht
werden, auf Verlangen auszuliefern". Genau vier Monate nach diesem deutsch-französischen
Waffenstillstandsabkommen mit seinem sich als tödlich erweisenden Artikel 19
erfolgte die Deportation der badischen, pfälzischen und saarländischen Juden in
den Zuständigkeitsbereich der französischen Vichy-Regierung.
Am
22./23. Oktober 1940 wurden etwa sechseinhalbtausend Menschen aus Baden, der
Pfalz und dem Saarland in das südwestfranzösi-sche
Internierungslager Gurs am Fuß der Pyrenäen
deportiert, Alte und Kranke, Frauen und Männer, Jugendliche, Kinder und Babys,
Deutsche von Deutschen, 'nur' weil sie Juden waren. Sehr wenige blieben von
dieser sogenannten 'Abschiebung' verschont, und sogar nicht-jüdische Angehörige
gerieten damals auf die tödlichen Schienen der Schoáh.
Angesichts grausamer Transportbedingungen sowie unsäglicher Lebensverhältnisse
in Gurs und benachbarten Lagern starben viele schon
in der allerersten Zeit, nicht allzu vielen gelangen Befreiung und Flucht. Es
gab hochherzige Hilfsmaßnahmen, insbesondere in der Schweiz. Gleichwohl wurden
viele ab August 1942 aus Gurs und an-deren Camps in
die deutschen Vernichtungslager Polens verbracht und ermordet.
Vor
allem um das Schicksal dieser Deportierten geht es im folgen-den Lesebuch.
…
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und
in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so
schnell vergessen.“
(Erhard
Roy Wiehn)
Zum
Inhaltsverzeichnis / to the
contents of Shoáh & Judaica / Jewish Studies
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