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S

2010

 

 

 

 

Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: 3866283563

 

Wenda Focke

 

Diese uralte besungene Welt

 

Fré Focke

Komponist  und  Pianist

 

Skizzen eines Künstlerlebens

 

1. Aufl. 2010. 156 S., € 24,00. ISBN 978-3-86628-356-5

 

 

 

 

 

Aus dem Vorwort von Wenda Focke

 

Dieser zweiteilige Essay, zum 100. Geburtstag des Komponisten und Pianisten Fré Focke entstanden, bietet im biografischen Teil in neun Skizzen eine Annäherung an die reale und geistige Welt des Menschen und Musikers Focke, der sich 1965 aus aller Öffentlichkeit zurückzog. Die Autorin war die letzten 25 Jahre seines Lebens mit ihm sehr glücklich verheiratet. Diese Jahre sind jedoch nicht Thema des biografischen Teils, ebenso wenig wird hier eine musikalische Einordnung seiner Werke in die Moderne des 20. Jahrhunderts vorgenommen. Eine solche bietet der zweite Teil in einem Beitrag des  chilenisch-deutschen Komponisten Prof. Dr. h.c. Juan Allende-Blin.

Die Kurzbiografien der Lehrer und Schüler sowie Freunde von Fré Focke finden sich im Dokumentationsteil.

 

Jeder Mensch ist eine eigene Welt, eine Welt, die aus der Stille kommt und wieder in sie mündet. Sich dieser Welt zu öffnen, macht Kommunikation möglich, und ein Künstler steht in besonderer Weise anderen Welten offen, ist aber ebenso oft auch auf Rückzug bedacht. So sind es immer nur kurze Momente, die der Außenstehende einfängt.

Alle Fakten eines Lebens, mögen sie real, konkret oder sogar objektiv genannt werden, sind jedoch nie losgelöst, sondern stets im Kontext eines Gesamten zu sehen; eines Gesamten, in dem sich Zeit, Gesellschaft und Individuum als bewegliche Elemente erweisen. Selbst für Zeitgenossen, sicher aber für spätere Generationen, ist daher die Betrachtung eines anderen zugleich auch eine persönliche Interpretation aus der eigenen Zeit und Gesellschaft heraus. Dabei ist Verständnis für einen Menschen mit Kenntnis, Einsicht und subtilem Einfühlungsvermögen verbunden.

 

Dieser Essay möchte Zusammenhänge und Brüche eines bis zum Lebensende hin kreativen Menschen aufzeigen. Zugleich aber auch den Wandel in einem so kreativen Dasein.

Die hier festgehaltenen Lebensskizzen betreffen die Zeit von 1910 bis 1965, schließen das Lebensende jedoch mit ein. Ein Leben, über das nicht nur  andere Künstler, sondern auch seine Mutter, Kinder, Verwandte, Schüler und Freunde berichteten. Aufschlussreich waren zudem niederländische, chilenische und deutsche Zeitungen, Konzert-Programme und Gespräche mit leitenden Musikern und Musikkennern vor Ort. Auch wenn der Blickwinkel jedes einzelnen Gesprächspartners subjektiv gefärbt ist,  so entsprechen doch die Fakten, die Werke sowie alle Zitate  einer gelebten Realität.

Dass manches offen bleibt, ist natürlich. Ist doch selbst der Einzelne kaum je in der Lage, sein gelebtes Leben zu fassen, geschweige denn zu erklären. Wer mit alten oder sterbenden Menschen spricht, wird oft erstaunt sein über ihre große Verwunderung, wie trotz mancher Diskrepanzen am Lebensende alles zu „passen“ scheint.

Das Leben – ein fragmentarisches Mosaik?

Auch diese biographischen Skizzen zeichnen nur Fragmente eines Lebens, Fragmente, die zu einem Mosaik zusammengesetzt, die Gestalt des Künstlers und Menschen Fré Focke durchschimmern lassen, der vor einhundert Jahren das Licht dieser Welt erblickte und einen beträchtlichen Teil des 20. Jahrhunderts auf ihr verbrachte.

 

 

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