Hartung-Gorre Verlag
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Anita Hajut
Meine Mama Margit Bartfeld-Feller
Eine Hommage
Posthum zum
99. Geburtstag
Herausgegeben
von Erhard Roy Wiehn
2022; 132
Seiten, € 29,80.
ISBN
978-3-86628-752-5
„Einen ... typisch
jüdischen Jahrhundertweg legte die 1923 ... in Czernowitz
geborene Margit Bartfeld-Feller zurück“, schreibt Hans Bergel:
„1941 - im ‚Russenjahr‘, wie die Buko-winer Juden die
Zeitspanne ‚40 bis Juni 41‘ nennen - wurde die Achtzehnjährige zusammen mit der
Familie wie Tausende anderer Juden der von Rumänien an die UdSSR gefallenen
Region von den Sowjets nach Sibirien zwangsdeportiert. In einem südsibirischen,
bei Krassnojarka gelegenen, von den Deportierten ‚das
Todesnest‘ genannten kleinen Dorf am Fluss Wassjugan
(Tomsker Gebiet) verlor sie den Vater, heiratete
25-jährig den Deportierten Kurt Feller und lebte seit 1956 in Tomsk. 32 Jahre
lang war Margit Bartfeld-Feller hier als Musikerzieherin in einem Kinderheim
tätig, ehe sie Ende 1990 - dank des politischen Klimas im Gefolge der
Gorbatschow-Perestroika - nach Israel auswandern durfte. Es war der
Zeitungsredakteur Josef N. Rudel (1921-2006), der in ‚Die Stimme‘ (Tel Aviv)
die ersten Kurzgeschichten dieser Frau veröffentlichte - und das waren ...
‚Erinnerungen an Czernowitz und Sibirien‘. Die Signifikanz
ist unübersehbar: Der Rückblick auf die sibirischen Deportationsjahre vermochte
die Bindung an die Prägungen durch die Herkunftsregion nicht zu verdrängen, so
wie die Autorin die im Elternhaus erlernte deutsche Sprache niemals preisgab. -
Diese biographischen Telegrammhinweise waren erforderlich, weil sich erst durch
ihre Kenntnisse die literarische Aussage der Margit Bartfeld-Feller erschließt.
Ihre Bücher ... sind Dokumentationen eines Lebenslaufs, dem Schritt für Schritt
das ‚Saeculum der Scheusale‘, wie das 20. Jahrhundert
genannt worden ist, über die Schulter blickt. ... In den Schriften dieser Frau
triumphiert über alle Schilderungen der Rücksichtslosigkeit, der Barbarei, der
Not, der Verzweiflung, des Erschöpfungs-, Hunger- und Kältetodes Ungezählter
hinaus die Menschlichkeit ... Unprätentiös, einfach im Vortrag, ist
Dokumentationsliteratur dieser Art von kaum abschätzbarem Wert.“
Anita Hajut
geboren 1954 in Novo Vassjugan, Tomsker Gebiet,
Russland; Tochter von Margit und Kurt Feller;
verheiratet und Mutter von zwei
erwachsenen Söhnen. Sie besuchte 1961–1971 die Tomsker
Schule mit erweitertem Deutschunterricht
und 1971–1976 die Tomsker Pädogogische Universität.
Danach war sie 1976–1990 Deutschlehrerin.
Im Dezember 1990 dann die Auswanderung
nach Israel mit Familie, Mutter und Großmutter. Seit 1991 arbeitet sie im
Finanzministerium Tel Aviv.
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in
einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell
vergessen.“
(Erhard
Roy Wiehn)
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