Hartung-Gorre Verlag
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S
|
August
2021
Erhard Roy Wiehn (Hg.)
Judaica
und Israelia
Ein Lesebuch der Edition
Schoáh & Judaica
1.
Aufl. 2021. 112 Seiten, € 24,80.
ISBN
978-3-86628-722-8
Inhalt
Vorwort:
Zur Sammlung Judaica und Israelia
I.
Judaica: Personen und Themen
Personen
1.
Isidor Hirsch: Maimonides (1138-1204) (2003)
2.
Ivan Franko (1856-1916) : Zum Licht sich gesehnt (2007)
3.
Theodor Herzl (1860-1904): Eine Hommage (2018)
4.
Lesja Ukrainka (1871-1913):
Babylon. Gefangenschaft (2005)
5.
Martin Mordechai Buber (1878-1965): Als Soziolog (2008)
6.
Schalom Ben-Chorin (1913-1999): Dass der Mandelzweig (2013)
7.
Israel Ahron Ben Yosef (1938-1995): Lebendiges Judentum (95/99)
Themen
8.
Erhard Roy Wiehn: Judentum und Christentum (2010)
9. Erhard Roy Wiehn: Pessach-Seder-Lecture (5774/2014)
10.
Erhard Roy Wiehn: Zur neuen Synagoge in Konstanz (2019)
II.
Israelia: Personen mit Themen
11.
Alexander Barzél: Was für ein Leben (2013)
12.
Manfred Mosche Gerson: Ein Leben im 20. Jahrhundert (2002)
13.
Fritz Joseph Heidecker: Die Brunnenbauer (1998)
14.
Nathan Höxter: Jüdische Pionierarbeit (2000)
15.
Schlomo Marcus: Judentum und Israel (2010)
16.
Michael Merón: Wir müssen es alleine schaffen (1997)
17.
Zeev Miló: Aus dem
Satellitenstaat Kroatien (2002)
18.
Leo Picard: Vom Bodensee nach Erez Israel (1996)
19.
Eitan Pórat: Stimme der toten Kinder (1996)
20.
Yoel Sher: Zum Frieden
unterwegs (1998)
Nachwort:
Unvergleichlich faszinierend (2003)
Aus dem Vorwort von
Erhard Roy Wiehn:
Hebräische Geschichte beginnt ca. 1.900 Jahre
v.u.Z. mit "Awraham awínu
– unserem Vater Awraham", dem aufgetragen wurde,
sein Land zu verlassen und zu gehen, wohin ihm gezeigt werde. Daher sein Name
"Awraham Ha'Ibri"
– Awraham der Grenzgänger", wovon sich der Name
"Hebräer" herleitet. Awraham war also als
erster Hebräer in der Tat zugleich auch der erste hebräische Wanderer, der
Grenzen überschritt.
Viel später gibt es in der jüdischen
Überlieferung eine vielleicht vergleichbare Situation, nämlich nach
430-jährigem ägyptischen Exil samt seinen "Fleischtöpfen" ca. 1280
v.u.Z. wiederum eine Art Emigration, der gewaltige Exodus – Jeziát
Mizrájim –, der Auszug aus Ägypten, die eigentliche
Geburtsstunde der hebräischen Nation, bis zum heutigen Tag an Pessach, dem jüdischen "Osterfest", gefeiert als
"chag cheruténu – Fest
unserer Freiheit" ("Go down, Moses..."! )
Erst danach folgten die Gesetzgebung auf dem
Sinai und die Besiedelung des zugesprochenen Landes: Exodus zur Freiheit als
hebräisch-jüdische Ur-Erfahrung – auch des jüdischen Gottes: "Er ist
unsichtbar, aber hörbar", wie Vilém Flusser prägnant formuliert: "Er ist ewig, doch wirkt
er innerhalb der Geschichte."
Jeden Tag und gewiss an jedem Schabbat gedenken traditionelle Jüdinnen und Juden dankbar
nicht nur der Erschaffung der Welt, sondern auch des Auszugs aus Ägypten. An Pessach muss dessen so intensiv gedacht werden, als sei man
selbst dabei gewesen; denn "Ägypten" ist überall. Entscheidend
wichtig ist dabei die Hand des jüdischen Gottes, der diese Geschehnisse
bewirkt: "Der Ewige führte uns aus Ägypten mit starker Hand und mit
ausgestrecktem Arm…" (5 Mose 26,8).
Der unsichtbare, gleichwohl vernehmbare
jüdische Gott ist stets bei seinem Volk und zeigt sich in der Geschichte,
wenngleich das Geschehen der Schoáh HaSchéms dunkelstes Geheimnis bleibt. Er bewirkte selbst
hier, dass auch das Schlimmste sich zum Guten wandte, dass Exil und Sklaverei
im Exodus zur Freiheit endeten, wonach dann jüdisches Leben erst beginnen
konnte und kann.
Schon die Urform der Vertreibung und
Emigration, nämlich die aus dem Paradies, lehrt ja, dass sie ebenso unvermeidlich
wie notwendig war, damit die Menschen wirklich Menschen werden konnten, nach
Seinem Bilde geschaffen. Das heißt hier: "Ein religiöser Jude ist
derjenige", so Vilém Flusser,
"der immer in Gegenwart des Andern lebt und im anderen Menschen die
Gegenwart des Heiligen erkennt."
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und
in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so
schnell vergessen.“
(Erhard
Roy Wiehn)
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Inhaltsverzeichnis / to the
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