Hartung-Gorre Verlag

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Mai 2013

 

 

 

 

 

 

Zvi Harry Likwornik

 

Als Siebenjähriger im Holocaust

Nach den Ghettos von Czernowitz und Bérschad in Transnistrien

ein neues Leben in Israel 1934-1948-2012

2. durchgesehene und erweiterte Auflage 2013

218 Seiten, viele Fotos, € 18,00.

ISBN 978-3-86628-426-5

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Vorwort des Autors

 

Was ich damals selbst erlebt und erlitten habe

Ich, Zvi Harry Likwornik, wurde am 29. März 1934 in Czernowitz geboren, der damaligen Hauptstadt der Bukowina (Rumänien). Meine Eltern waren Dora (geb. Katz) und Willy Wolf Zeev Likwornik. Bei meiner Geburt wurde mir der hebräische Vorname Zvi gegeben (deutsch Hirsch, jiddisch Hersch), Harry war mein bürgerlicher Vorname im Sinne der Anpassung an die deutschsprachige Umgebung, so auch bei meinem älteren Bruder Manfred Elimelech; erst später in Israel wurden dann unsere hebräischen Vornamen benutzt. Für Mama waren wir jedoch stets Manfred und Harry. Zvi wurde ich nach Zvi Hersch Rennert (1860–1932) genannt, dem Vater von David Rennert, Tante Rosas Mann. Zvi Rennerts Frau Pesia Peppi Dvora Rennert (geb. Katz, 1867–1935) war eine Verwandte der Familie meines Großvaters Izik Katz.

Mein ganzes Leben hatte ich die Illusion, dass mir meine grausam geraubte Kindheit irgendwann im Leben zurückgegeben würde. Als ich an meinem Lebensabend feststellte, dass dies nicht geschah und nie geschehen wird, hatte ich das Bedürfnis, wenigstens meine Kindheitserinnerungen aufzuschreiben und weiterzugeben, aber ich hatte nie gedacht, dass das Hervorholen der Erinnerungen aus der Tiefe dieser schrecklichen Zeit so schwer für mich sein würde. Ich wählte diesen schweren Weg in meine ferne Vergangenheit für meine Enkel, Urenkel und die nächsten Generationen, damit es alle wissen können, was mir und meiner Familie widerfahren war. Im Jahre 1941 bin ich als Siebenjähriger in den Holocaust geraten und versuchte nun aufzuschreiben, was ich damals gesehen, gefühlt, selbst erlebt und erlitten habe. Die meisten meiner persönlichen Erinnerungen beginnen mit 7. Jahren im Herbst 1941, dem Beginn unserer persönlichen Schoah. Der Teil meines Lebens von meiner Geburt bis zu diesem Alter ist mir teils durch die Geschichten meiner Mutter (die mein Bruder und ich Mama nannten) und unserer Verwandtschaft bekannt, teils auch durch eigene Erinnerungen. Da die Ereignisse seit meinem 7. Lebensjahr so dominant und schwer waren, erinnere ich mich ständig daran, erlebe sie tagtäglich und besonders in der Nacht wieder und wieder. Die hebräische Ausgabe meiner Kindheitserinnerungen wurde dank der aktiven Hilfe von Warda Granot (Holon) vollendet und somit mein Traum vieler Jahre 2011 endlich verwirklicht. Galia Ben Tov (Sichron Yaakov) hat den hebräischen Text ins Deutsche übersetzt, und Prof. Wiehn (Konstanz) hat diesen schließlich lektoriert und zum Druck vorbereitet. über diese deutsche Ausgabe freue ich mich auch deshalb ganz besonders, weil Deutsch die Sprache meiner Mutter war und also meine Muttersprache geblieben ist.

 

Tel Aviv, Anfang 2012

 

 

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Rezension in „Spiegelungen“ Heft 4; 7 (61) Jahrgang 2012; München,  Seiten 433-436

 

Aus einer Rezension in „Die Stimme“ Augsut-September 2012 Seite 2:

Detailliert und präzise erinnert sich der Autor an seine früheste Kindheit in Czernowitz und beschreibt auf eindrucksvolle Weise seinen harten und entbehrungsreichen Lebensweg durch die Wirren der dunklen Jahre des Nationalsozialismus, die ihn uns seine Familie ins Ghetto Czernowitz, ins Lager nach Bershad und letztlich über Zypern nach Israel, in die neue Heimat, führen. Ein interessantes und lesenswertes Buch, das durchaus das Prädikat „Zeitdokument“ verdient. br

 

Aus einer Rezension in „DIG MAGAZIN“ Nr. 1-2 2016/5776 Seite 48:

Natürlich waren uns als Historiker die Fakten bekannt. Doch der individuelle Kampf ums Überleben, die schreckliche Kälte und der Hunger, sind durch dieses Buch auf eine ungewöhnliche, fast körperliche Art an uns herangerückt. Wir mussten das Buch zeitweise zur Seite legen und inne halten, wollten es nicht einfach im Hinblick auf die Fakten überfliegen, sondern ließen uns von der nachdrücklichen Schilderung dieser Erfahrungen, die Zwi Harry Likwornik nicht leichtfertig als eine „Geschichte“ verstanden wissen will, beeindrucken. Besonders eindrücklich erschienen uns die Würdigungen der Familie, im Speziellen der Eltern. Stil brechend wendet sich Zwi Harry Likwornik in zwei Hommagen direkt an seine Eltern. In persönlicher Form spricht er zu seinem im Holocaust umgekommenen Vater und berichtet ihm von seinem eigenen Weiterleben und der Gründung einer eigenen Familie in Israel. Er dankt seiner Mutter, die sich stets für die Familie aufopferte, und verspricht ihr ewige Zeugenschaft. So wurde seinen Eltern durch dieses Buch ein großes Monument geschaffen. Auch die eingeschobenen Anmerkungen, wie schwer die Niederschrift teilweise fiel, sind sehr bemerkenswert. Was sich in diesem Buch widerspiegelt, sollte sich kurze Zeit nach der Lektüre in der zugewandten und herzlichen Atmosphäre im Hause Likwornik in Cholon, südlich von Tel Aviv, bestätigen:Wir lesen von einem freundlichen, ja fröhlichen Menschen, der am eigenen Leib unfassliche Dinge gesehen und erlebt hat und der dennoch ein „Mensch“ geblieben ist.

Daniel Baranowski, Lennart Bohne

 

 

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