Hartung-Gorre Verlag
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Neuerscheinung 1999
Matei Gall,
Finsternis –
Durch Gefängnisse, KZ
Wapniarka,
Massaker und
Kommunismus.
Ein Lebenslauf in
Rumänien 1920-1990.
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
1999, 338 Seiten, €
24,54. ISBN 3-89649-416-3
Inhalt
Vorwort Matei Gall: Teil des kollektiven Gedächtnisses
Vorwort Erhard Roy Wiehn: Ein
signifikantes Zeitzeugnis
Matei Gall: Finsternis
1. Wiedersehen mit Deva
2. Früh ein Revolutionär
3. Dann junger Kommunist
4. Temeswar
und Karansebesch
5. Über ein Jahr KZ Wapniarka
6. Das Massaker von Rybniza
7. Meine schwierige Rettung
8. Ein neuer Lebensabschnitt
9. Ende des Zweiten Weltkriegs
10. Der Autobiographien-Terror
11. Besonderer Klassenkampf
12. Wege in und aus Utopia
Anhang:
Geschichtlicher Überblick
Städtenamen rumänisch und deutsch
Ausgewählte Literatur
Verfasser
Herausgeber
Aus dem Vorwort von Matei
Gall
Teil des kollektiven Gedächtnisses
Mein Buch 'Finsternis' erscheint in
deutscher Sprache fast zeitgleich zur Jahrhundert-und
Jahrtausendwende. Ich hoffe, es wird zu einer erweiterten Sichtweise der
dunkelsten Zeit unseres Jahrhunderts beitragen.
Das Buch enthält eine Darstellung meiner
Lebensabschnitte im Zusammenhang mit dem Holocaust in Rumänien und seinen
Folgen. Vielleicht ist mir außer der Schilderung historischer Tatsachen auch
der Versuch einer Analyse der seelischen Vorgänge gelungen, welche die
Verführung von Millionen von Menschen zum Extremismus bewirkten.
Als einer der Überlebenden der Schoáih
in Rumänien möchte ich wünschen, dass dieses Buch Teil des kollektiven
Gedächtnisses wird, und deshalb nehme ich eingangs Bezug auf einige aktuelle
Fragen.
In letzter Zeit werden wieder verstärkt
Versuche unternommen, einen Schlussstrich unter das Thema "Holocaust"
zu ziehen. Ein deutscher Intellektueller bezeichnet die Erinnerung an den
Holocaust neuerdings als "Drohroutine", die Darstellung der Massaker
als eine gegen den Seelenfrieden gerichtete "Instrumentalisierung"
und als "Moralkeule".
Dass sich der Verstand dieser
empfindsamen Intellektuellen von antisemitischen Erklärungen, Parolen und
Kundgebungen, von den Grabschändungen seitens derer, die das Rad der Geschichte
zurückdrehen möchten, nicht belastet oder instrumentalisiert fühlt, finde ich
allerdings erstaunlich.
Ich muss zugeben, seit einiger Zeit
fällt es auch mir schwer, der Unmenschlichkeit jener Jahre wiederzubegegnen,
wenn ich neue Dokumente in ihrer schier unglaublichen Bösartigkeit lese. Beim
Betrachten dieser Bilder und beim Lesen dieser Berichte scheint mir, als hörte
ich die letzten Seufzer meiner sterbenden Kameraden, als spürte ich den
Revolverlauf an meinem Schädel wie bei meiner zum Glück missglückten
Hinrichtung.
Bekanntlich ist es ein alter und
vielleicht etwas merkwürdiger jüdischer Brauch, Erinnerungen aufzubewahren und
ins Gedächtnis einzuprägen.
…
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in
einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell
vergessen.“
(Erhard
Roy Wiehn)
Bücher über die Geschichte der Menschen in der Bukowina, Ukraine und
Rumänien
Zum Inhaltsverzeichnis / to the contents of Shoáh & Judaica / Jewish Studies
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