Hartung-Gorre Verlag
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Neuerscheinung 2015
Erhard
Roy Wiehn (Hg.)
Nirgends gern gesehen
Jüdische Schicksale im 20.
Jahrhundert
Gespräche
mit Überlebenden in Konstanz und
der
Schweiz sowie Gertrud Rothschilds Bericht
über die Deportation nach Gurs 1940 und Beiträge
von
Rabbiner Nathan Peter Levinson 1984/86
Erste
Auflage 2015. 438 Seiten, € 29,80.
ISBN
978-3-86628-543-9
Aus dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn
"Woanders
konnten wir nirgends hin"
Unsere Rückblicke auf die deutsch-schweizerische Grenzregion am Bodensee
im 20. Jahrhundert (18 Gespräche) erschienen im Juni
2012, Ende Oktober desselben Jahres folgte dann Überall
nicht zu Hause – Jüdische Schicksale im 20. Jahrhundert (10 Gespräche),
beides sind Gesprächsbände, deren
Texte bereits im Jahre 1985 entstanden waren. Nun legen wir mit Nirgends
gern gesehen (21 Gespräche) einen dritten
Gesprächsband vor, dessen Texte ebenfalls ca. 30 Jahre alt, aber noch immer
fast ungealtert frisch und zumindest wie von gestern erscheinen. Es handelt sich in der Tat um eine Art
Trilogie mit insgesamt 49 Gesprächen (sechs davon mit jeweils zwei Personen)
und weiteren ergänzenden Beitragen in den Anhängen. In diesen 49 Gesprächen
sind aber noch weitere Personen erwähnt, sodass es sich um weit mehr als 50
jüdische Schicksale handelt, die hier vor dem Vergessen bewahrt werden.
In Nirgends gern gesehen beziehen
sich die ersten acht Gespräche auf das jüdische Leben der ersten drei bis vier
Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts in Konstanz und der Bodenseeregion und
beinhalten zugleich Überlebensschicksale im damaligen Eretz Israel/Palästina,
Argentinien und in der Schweiz. Das Gespräch mit Kurt und Lotte Thanhauser wurde bei deren Begrüßung in der Israelitischen
Gemeinde Konstanz im Mai 1983 mitgeschnitten. Die folgenden 11 Gespräche
enthalten verschiedene jüdische Lebensschicksale, die zunächst nichts mit
Konstanz zu tun hatten, betreffen sodann jedoch die Zeit früher oder später
nach dem Zweiten Weltkrieg in Konstanz. Siegfried (Sigi)
Gideon ist ein wichtiger Beobachter aus der Schweiz. Ein Gespräch mit dem
damaligen Landesrabbiner Dr. h.c. Nathan Peter Levinson
und vier seiner Konstanzer Predigten (1984/86) in Anhang I sind als Hommage
gedacht und schließen die biographischen Texte ab. Als eine Art Ergänzung sind
im Anhang II Biography and History
(die es in sich haben) des gerne Konstanzer gebliebenen Otto S. Leib und zwei
seiner Briefe "archiviert" sowie ein interessanter Brief von Robert
Wieler von 2002. Als kleine Ergänzung zur Gesprächstext-Trilogie kann meine
Schrift Jüdisches Leben und Leiden in Konstanz – 50 Jahre Israelitische
Kultusgemeinde 1964–2014 (Konstanz 2014) gelesen werden.
Die Gespräche in Nirgends gern gesehen widerspiegeln mehr
oder weniger gut das ziemlich ambivalente Lebensgefühl der überlebenden
Jüdinnen und Juden im damaligen südwestlichen Westdeutschland, wo man zwar
schon nicht mehr "auf gepackten Koffern" saß, aber trotz allgemein
relativ guter Erfahrungen hierzulande doch eher skeptisch in die deutsche
Zukunft schaute.
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Inhaltsverzeichnis der Edition des Autors/ to the contents
of Shoáh & Judaica / Jewish Studies
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