Hartung-Gorre Verlag
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Neuerscheinung 1999
Mordecai Paldiel
Es gab auch Gerechte
Retter
und Rettung jüdischen Lebens im deutschbesetzten Europa 1939-1945
Aus
dem Englischen und Französischen von Brigitte Pimpl
1999.
134 Seiten, EUR 14,83. ISBN 3-89649-412-0
Aus
dem Vorwort von Mordecai Paldiel:
Der
Weg der Gerechten, da liegt er vor uns: Er öffnet sich den Besuchern von Yad
Vashem. Man nennt diesen Weg "Die Allee der Gerechten unter den
Völkern". Entlang dem "Hügel der Erinnerung", einem der vielen
Hügel in Jerusalem, erstreckt sich die "Allee der Gerechten", zu
beiden Seiten von mehreren Baumreihen umgrenzt. Sie öffnet uns einen weiten
Horizont, einen großartigen Blick. Besucherinnen und Besucher sind vielleicht
erstaunt, hatten sie doch wohl geglaubt, sogleich mit der Wirklichkeit der
Todeslager konfrontiert zu werden, hinabzusteigen in die Hölle des Schreckens.
Stattdessen ist der erste Anblick tiefes Grün, Bäume, schöne, starke Bäume. Es
sind symbolische Bäume, denn jeder von ihnen soll daran erinnern, dass das
Wichtigste im Leben ist, Mensch zu sein.
Am
Fuß jeden Baumes findet sich auf einem Schild ein Name von Frauen und Männern,
Laien oder Geistlichen, Polen, Holländern, Belgiern, Franzosen und anderen.
Namen, die ohne dieses Schildchen unbekannt geblieben wären. Und dieser Name
ist der eines Nichtjuden, der eines Tages auf den Anruf Gottes und seines
Menschenbruders gehört hatte; denn nach Jesaja (56:3-5) werden Menschen aller
Völker, die Gott dienen, auch einen ewigen Platz in Jerusalem haben. Und wenn
einem der Name nicht genügt, wenn man etwas über den Menschen wissen möchte und
vielleicht einen Blick in seine Akte tut, dann kann man ergreifende
Motivationen für die Taten finden, wie z.B. die folgende:
"Ich habe getan,
was ich musste während des Krieges, weil mein Gewissen mir befahl, so zu handeln.
Es war nicht nur, um den Verfolgten zu helfen, sondern weil, wenn ich es nicht
getan hätte, meine geistige Freiheit gelitten hätte. Ich musste es für mich
tun, um frei zu sein. - Elisabeth Nancy Van Steenhoven-Spander,
Niederlande"
Der
Holocaust war ein staatlich dirigiertes Mordunternehmen, ausgeführt von
Uniformierten, von organisierten Gruppen unter Massenpsychose und dem
Gruppenwahnsinn verfallen. Ihnen gegenüber standen jene, die retteten, in
eigener Verantwortung handelten als sittlich hochstehende Einzelwesen; ihr
Handeln entsprang der persönlichen Überzeugung, nicht der einer Gruppe; einfach
als Verpflichtung gegenüber denen in Not. Sie handelten nicht unter dem
Einfluss der Gesellschaft, sondern im Gegensatz zu ihr. Sie konnten nicht die
gut geölte Nazi-Mordmaschinerie aus den Gleisen werfen, sie konnten nur einen
Bruchteil der Todgeweihten retten.
Yad Vashem, Israels nationale
Holocaust-Gedenkstätte, entwickelte ein Programm, Nichtjuden zu finden und zu
ehren, die ihr Leben einsetzten, um Jüdinnen und Juden vor den Deutschen und
ihren Handlangern zu retten. Bis zum heutigen Tage wurden mehr als 16.000
Männer und Frauen ausgezeichnet. Sie stammen aus fast allen europäischen
Ländern, Menschen aus allen Lebensbereichen, Gebildete und einfache, schlichte
Handwerker und Arbeiter, Geistliche und Laien - alle wurden sie ausgezeichnet
mit dem Titel "Gerechter unter den Nationen", die höchste Ehrung in
der israelischen Tradition, mit der Nichtjuden ausgezeichnet werden können, die
durch ihre Taten das allgemeine Prinzip von Gerechtigkeit und Moral verteidigt
haben.
Im
folgenden soll gezeigt werden, dass der Mensch auch voller Fürsorglichkeit sein
kann, dass er eine kreative Intelligenz besitzt, die sehr wohl in der Lage ist,
zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, der Kernpunkt unserer biblischen Lehre,
dass selbst einfache Menschen und nicht nur Heilige fähig sind, Taten der Güte
und Liebe zu vollbringen.
Weitere Titel zum
Thema:
Anna
Ćwiakowska
Retter und Rettung
jüdischen Lebens in Polen
1.
Auflage 2003. XII, 70 Seiten, EUR 12,80. ISBN 3-89649-845-2
Helmut
Grünfeld,
Ein
deutsch-jüdisches Überlebensschicksal
in
Mainz 1928-1945.
Konstanz
1996, 102 Seiten, EUR 10,12. ISBN 3-89191-993-X
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