Hartung-Gorre Verlag

Inh.: Dr. Renate Gorre

D-78465 Konstanz

Fon: +49 (0)7533 97227

 

www.hartung-gorre.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Juni 2024

 

 

 

 

 

Hans Schlemper

 

FLANEUR MIT DER KAMERA

Die Reise zum Ich

 

FÜR EINE FOTOGRAFIE DES ZWISCHEN

 

1. Aufl. 2024, 198 Seiten. € 29,80

ISBN 978-3-86628-809-6

 

 

 

 

 

 

Wenn Fotos der Selbsterforschung des Fotografen (und vielleicht einiger Betrachter) dienen, entspringen sie mit einiger Sicherheit einer Begegnung des Fotografen mit fotografierbarer Welt, die (zunächst) ihn anrührt, deren Bedeutung sich aber vielleicht nicht einmal ihm selbst sofort erschließt. Begegnung aber ist nie planbar; sie ist zufällig, schicksalhaft wie in der Liebe der "coup de foudre", weshalb es folgerichtig im Deutschen heißt: Den hat´s aber ganz schön erwischt!

Goethes Gedicht "Gefunden" lässt sich wie ein Haltungscode für den an Selbsterfahrung interessierten Fotografen lesen: Da geht einer im Wald so vor sich hin, will gar nichts suchen und kommt genau dadurch zu seinem "Blümchen", das er liebevoll ausgräbt und nach Hause trägt. Goethe schrieb das im Jahre 1813: da war es nicht mehr weit bis zur Erfindung der Fotografie.

Während aber einerseits das bewusste Suchen nach einer Begegnung kaum zum Erfolg führt, ist andererseits doch sicherlich die Empfänglichkeit für eine solche positiv beeinflussbar: durch eine Haltung der Sammlung, des Absehens von allem Zerstreuendem, der Konzentration auf das in jedem Moment Erscheinende.

 

Was ist von einem Foto überhaupt zu erwarten?

Ist es nicht so, dass wir oft fotografieren, um das, was wir zu kennen meinen, dieses ´Bild´, das wir von etwas oder jemandem haben (vgl. M. Frisch), in einem Foto zu verewigen? Fotos dienen heute in der Mehrzahl nicht dazu, vorgefasste Bilder, Meinungen, Überzeugungen, Klischees etc. in Frage zu stellen, sie wieder rätselhaft zu machen, das, was diese Fotos zeigen, als erst noch zu Verstehendes - und insofern vielleicht sogar Beunruhigendes - vorzuführen. Wehe dem Fotografen, der das Bild, das sich der Betrachter von sich selbst - oder irgend etwas auf dieser Welt - macht, nicht trifft. Eine Art von horror vacui entsteht, ein Schwindel, Angst davor, sich mit etwas für bekannt, ja vertraut Gehaltenem neu auseinandersetzen zu müssen. Das Ideal so vieler Fotografierender und Fotografierter scheint die direkteste, umwegloseste Verbindung zwischen einem Foto und dem Klischee, das sie von dem Motiv in ihrem Kopf haben, zu sein.

 

 

Autor:

Geboren in Berlin, aufgewachsen ebendort und in Ostpreußen, Thüringen, Rheinland-Pfalz. Studium in Köln (u.a. Philosophie und Geschichte); Abschluss: Dr. phil.). Sechsjährige Lehrtätigkeit in Frankreich (u.a. Goethe-Institut und Deutsch-Französisches Jugendwerk); Akademischer Rat/Universität Konstanz; Projektaufenthalte (insgesamt 10 Jahre) in Frankfurt/Main (Pädagogische Arbeitsstelle des deutschen Volkshochschulverbands); Nairobi (Universität); Mogadishu (Universität und Ministerium für Erziehung). Wohnhaft in Konstanz und Zürich.

 

Forschungen und Veröffentlichungen zu selbstbestimmtem, kreativem Lernen (Fremdsprachen).

Fotoreisen in Rumänien (Siebenbürgen), Frankreich (Westfront 1914-18; Obere Normandie), Belgien, Holland, Schottland (Hebriden), Irland, Norwegen, Oberitalien, Schweiz (Zürich, Tessin), Deutschland (Berlin, Ruhrgebiet, Saarland).

 

Buchillustrationen: Fotos zu Familienpsychologie (Österreichisches Bundesministerium für Soziales); Holocaustgedenken (Edition Schoáh & Judaica, hrsg. von Erhard Roy Wiehn).

 

Ausstellungen in Konstanz, Blanzy (Saone-et-Loire), Paris, Montreuil, Dieppe, Le Havre, Hannover, Sibiu/Hermannstadt, St. Gallen, München: Betont subjektive, auf persönliche Deutung angelegte (s/w) Fotografie zu verschiedenen Themen (verschiedene Versuche einer Autobiografie; E.T.A. Hoffmanns Olimpia heute; Dialog mit dem Max Frisch der Tagebücher; Soldatenfriedhöfe des 1. Weltkriegs; Schöpferische Erosion: die Obere Normandie.

 

 

INHALT

Vorbemerkungen

Flanieren: das Leben als Fluss wahrnehmen

Stadt: Spur des Erhabenen

Das Erhabene der Reiseführer

Das Zwischen des Erhabenen: die Moderne

Landschaft

Der Flaneur: seine Kennzeichen

Müßiggang

Einsamkeit

Traum-Haltung

Chocks

Melancholie

Das Lächeln des Humors

Vom Flaneur-mit-der-Kamera

Die Kamera: Hilfe beim Verstehen

Fotografie vs Allegorie?

Fotografie vs Freiheit des Zwischen?

Schönheit, Kunst und Bedeutung

Anhang: Verzeichnis der deutschsprachigen Quellen

 

 

 

 

Buchbestellungen in Ihrer Buchhandlung, bei www.amazon.de

oder direkt:

 

Hartung-Gorre Verlag / D-78465 Konstanz

Telefon: +49 (0) 7533 97227

http://www.hartung-gorre.de   eMail: verlag@hartung-gorre.de