Hartung-Gorre Verlag
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Beatrice Trummer
Thomas
Manns Selbstkommentare
zum
‚Zauberberg‘.
1. Auflage 1992. 132 Seiten, € 34,77.
ISBN 3-89191-523-3
Einleitung
Von Thomas Mann
sind bis heute etwa vierzehntausend Briefe bekannt. Viele dieser Briefe bilden
Kommentare zum künstlerischen Werk. Allein zum Zauberberg sind mehr als
dreihundert Briefe vorhanden.
Diese Selbstkommentare
werden von den Literaturwissenschaftlern oft zur Stützung ihrer Thesen, also
als Hilfsmittel zur Interpretation eines Kunstwerks, verwendet. Dabei wird
meistens ziemlich wahllos benützt, was inhaltlich passt, das heißt, dass vor
allem der zeitliche Rahmen, in dem die Kommentare stehen, missachtet wird.
In dieser Arbeit
werden die Selbstkommentare nun nicht als Hilfsmittel benützt, sondern einmal
sollen sie im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen und nicht das künstlerische
Werk. Dieses Vorgehen ist in der Thomas-Mann-Forschung neu, weshalb nur selten
auf Sekundärliteratur zurückgegriffen werden kann. Einzig Jens Rieckmann geht
in seiner Dissertation" Der Zauberberg: Eine geistige
Autobiographie Thomas Manns" ähnlich vor, doch geht es ihm eher um eine
Interpretation des Romans als um eine Deutung der Selbstkommentare.
Das genannte
Verfahren bietet sich bei den Selbstkommentaren zum Zauberberg nicht nur
wegen der Fülle des vorhandenen Materials an, sondern auch wegen der elf Jahre
dauernden Entstehungszeit des Romans. In den Jahren 1913 bis 1924 veränderten
sich Thomas Manns privates Umfeld und seine Kunstauffassung. Zudem erlebte er
in dieser Zeit den Ersten Weltkrieg, die Revolution mit der Entstehung der
Räterepublik und die Weimarer Republik. Alle diese Faktoren trugen dazu bei,
dass Thomas Mann die Konzeption des Zauberberg immer wieder veränderte
und den neuen Umständen anpasste. Diese Veränderungen und sein persönliches
Verhältnis zum Zauberberg spiegeln sich in den Selbstkommentaren.
An Hand der Selbstdeutungen nach der Veröffentlichung des Romans soll
beobachtet werden, wie Thomas Mann mit der Kritk an seinem Werk umgeht und was
für ein Verhältnis er selbst zum fertiggestellten Roman bekommt.
In dieser Arbeit
geht es darum, die Selbstkommentare zu beschreiben und nach den Anstößen für
ihre Veränderungen zu suchen. Dies soll dazu beitragen, Sinn und Zweck der
Selbstkommentare festzustellen und damit schließlich ihren Nutzen für die
Interpretation des Zauberberg zu beurteilen.
Kommentare zum Zauberberg
finden sich nicht nur in den Briefen Thomas Manns, sondern auch in seinen
Essays, Notizen und Tagebüchern. Die brieflichen Äußerungen zu seinen einzelnen
Werken sind beinahe vollständig veröffentlicht in der Reihe "Dichter über
ihre Dichtungen".
Konstanz,
1992
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Umfeld
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