Hartung-Gorre Verlag
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S
Juli
2008 |
Schlomo Wollstein
Aus der Schweiz
nach Israel
Nach
Kindheit und Jugend in St. Gallen
ein erfülltes Leben in Israel und im Weizmann-Institut
1927-1954-2008
Herausgegeben von Erhard
Roy Wiehn
2008; 108 Seiten, EUR
14,80.
ISBN 3-86628-216-8, 978-3-86628-216-2
Aus dem Vorwort des Herausgebers:
Schlomo Wollsteins Biographie ist nicht unbedingt spektakulär, aber doch recht
ungewöhnlich. Der Autor wird 1927 in St. Gallen geboren, durchläuft dort
Kindergarten und Schulen, absolviert ein Ingenieurstudium an der ETH Zürich,
sammelt erste Berufserfahrungen, betätigt sich aktiv in der jüdischen
Jugendbewegung der Schweiz, um schließlich mit 27 Jahren 1954 nach Israel
auszuwandern und zunächst fachfremd im Kibbuz Gwulót
unweit von Beer Schewa zu arbeiten.
Mit 30 Jahren
heiratet Schlomo 1957 die zionistisch gesinnte
hübsche Yvonne aus Mulhouse im Elsaß, absolviert
seinen Militärdienst, findet dort auch Arbeit in seinem Fach, unternimmt danach
beruflich verschiede Versuche und ist erstmals auch im Weizmann-Institut
beschäftigt. Inzwischen sind Schlomos Eltern nach
Israel eingewandert. Yvonne und Schlomo bekommen drei
Söhne, die später ihre speziellen Berufe finden. Selbstverständlich muß Schlomo sowohl den Sechs-Tage-Krieg 1967 als auch den Jom-Kippur-Krieg
1973 mitmachen. Bereits 1963 war er endgültig zum Weizmann-Institut
gegangen, um dort bis zur Pensionierung 1992 seine berufliche Erfüllung zu
finden.
Durch Schlomo Wollsteins Erinnerungen wird man zunächst also mit
seiner Lebenswelt in St. Gallen bekannt, lernt Eltern und Verwandte kennen,
auch jene im deutschen Gailingen am Hochrhein, erlebt seine Kindergarten-,
Schul und Studienzeit, kann nicht zuletzt an seiner jüdischen Jugendarbeit
teilnehmen und verstehen lernen, wie aus dieser schweizerisch-jüdischen Biographie Schlomo Wollsteins
"Alija", seine Einwanderung nach Israel folgt.
Alsdann erhält man
zuerst einen kleinen Einblick in die Welt des Kibbuz Mitte der 1950er Jahre,
erlebt dann verschiedene Aspekte der israelischen Alltagswelt, Verlobung und
Hochzeit, Wohnungssuche, Militärdienst, Berufsfindung, die Geburt der drei
Söhne, aber auch Freizeitaktivitäten im eigenen Land und im Ausland. Im
Manuskript nehmen die Auslands-Reiseberichte einen sehr großen Raum ein, wurden
aber hier einvernehmlich stark gekürzt, um die Erinnerungen eben vor allem auf
die Schweiz und auf Israel zu konzentrieren.
Ungewöhnlich
erscheint die vorliegende Biographie vor allem
deshalb, weil Schlomo Wollstein auf eine ebenso
friedliche wie gesicherte Zukunft in der
Schweiz zugunsten eines völlig anderen Lebens in Israel verzichtet hat:
"Manche Leute konnten nicht verstehen, daß ich
die schöne Schweiz verlassen hatte." Interessant sind auch die
verwandtschaftlichen Beziehungen nach und Erinnerungen an Gailingen
einschließlich Reichspogrom im November 1938 und Oktoberdeportation in die
französischen Internierungslager Gurs und Rivesaltes im Oktober 1940.
Im übrigen und im
Hinblick auf das kollektive Gedächtnis Deutschlands und Österreichs: Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in
etlichen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell
vergessen.
Dr. Drs. h.c. Erhard Roy Wiehn ist Professor (em.) im
Fachbereich Geschichte und Soziologie der Universität Konstanz,
Honorarprofessor der Universität Iaşi/Rumänien.
In den letzten 20 Jahren veröffentlichte er vor allem Schriften zur Schoáh und Judaica.
Jüdische Biographien und Familiengeschichten/Jewish
Biographies
Zum Inhaltsverzeichnis der
Edition / to the contents of the edition Shoáh
& Judaica / Jewish Studies
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