Hartung-Gorre Verlag
Inh.: Dr. Renate Gorre D-78465 Konstanz Fon:
+49 (0)7533 97227 Fax:
+49 (0)7533 97228 www.hartung-gorre.de |
S
|
Juni
2022
Erhard Roy Wiehn (Hg.)
Zufall im Holocaust
Fünfzig Erinnerungen
1. Auflage 2022, 76 Seiten. 19,80 €.
ISBN 978-3-86628-756-3
Inhalt
Erhard
Roy Wiehn: Zufall, Wunder, Glück im Holocaust
Zufall im Holocaust:
Fünfzig Erinnerungen
Herman
Konradowitsch Abraham: Unter rotem Nordlicht (2014)
Marianne
Ahlfeld-Heymann: Und trotzdem überlebt (1994)
Inge
Auerbacher: Nach Kippenheim Alptraum Theresienstadt (2005)
Margit
Bartfeld-Feller: Von Czernowitz nach Sibirien (2002)
Mirjam
Bercovici Korber: Nach Transnistrien deportiert (1993)
Carlos
Berets: Von Essen durch Argentinien nach Konstanz (2015)
Rachel
Bernheim-Friedmann: Ohrringe im Keller (2002)
Isiu Bessler:
Rumänisch-jüdische Familiengeschichte (2015)
Erich
Bloch: Konstanz, Erez Israel, Israel, Konstanz (1985)
Friedel
Bohny-Reiter: Im Internierungslager Rivesaltes (1995)
Dora
(Dorothea) Cohn: Berlin, Brasilien, Konstanz (2021)
Marianne
Degginger: Schwieriges Überleben (2004)
Louis
Dreyfuss: Untergetaucht und überlebt (1991)
Karl
Iosifowitsch Epstein: Weihnachten 1942
(2022)
Edith
Ernst-Drori: Des Lebensrechts beraubt (2011)
Matei
Gall: Nach dem KZ Wapniarka
das Massaker v. Rybniza (1990)
Schraga Golani: Brennendes
Leben (2004)
Yosef
Govrin: Im Schatten der Vernichtung (2018)
Henry
Hagelberg: Von Konstanz nach Kuba entkommen (2021)
Tutti
Jungmann-Bradt: Die Bradts
in Berlin (1999)
Lotti
Kahana-Aufleger: Jahre des Kummers überlebt (2020)
Herr
Kamm: Ein Tonband-Interview (2021)
Zelma
Klein: Mein Zeugnis als Warnung (2022)
Erika
Myriam Kounio-Amariglio: Damit es die ganze Welt
erfährt (1996)
Else
Elischewa Levi-Mühsam: Görlitz, Israel, Konstanz,
Israel (2015)
Leo
Lewinson: Der unvergängliche Schmerz (2001)
Christine
Lipp-Peetz: Wohin die Reise geht (2021)
Jacob
Melzer: Jankos Reise (2001)
Baruch
Milch: Ist der Himmel leer (2019)
Joseph
Mlawski: Ein Zufall hat mir das Leben gerettet (1993)
Klara
Mlawski: Sibirische Erfahrungen (2021)
David
Murlakov: Mein unruhiges Leben (2021)
Rachela
Olewski: Im Frauenorchester von Auschwitz (2020)
Anna
Ornstein: Versklavung und Befreiung (2001)
Leo
Picard: Rückblicke auf Kindheit und Jugend (2021)
Eitan
Porat: Stimme der toten Kinder (1996)
Fedor
Rosenthal: Kassel, Israel, Nauheim, Konstanz (2021)
Trudy
(Gertrud) Rothschild (verh. Adley): Unsere
Deportation (21)
Felix
Rottberger: Berlin, Nordeuropa, Konstanz (2021)
Harold
Saunders: Zeugnis geben (2001)
Siegfried
Schnurmann: Freiburg und Konstanz (2021)
Zwi
Helmut Steinitz: Als Junge durch die Hölle des Holocaust (2012)
Noah
Stern: "Gott hat uns den Weg gezeigt" (2013)
Jacques
Stroumsa: Geiger in Auschwitz (1993)
Kurt
und Lotte Thanhauser: Von Konstanz nach Argentinien (2013)
Uri
Toeplitz: Und Worte reichen nicht (1992)
Inka
Wajsbort: Im Angesicht des Todes (2000)
Jan
Wiener: Die Deutschen in Prag 1939 (1992)
Ida
Windmüller: Emden, Ecuador, Konstanz (2012)
Elisabeth
Isabel Wolff: Berlin, Argentinien, Konstanz (2015)
Aus dem Vorwort von
Erhard Roy Wiehn:
…
Zwi Helmut Steinitz (1927-2019) reflektiert
und schreibt schlicht und einfach über seine ganz persönlichen, wahrlich
extremen Zufalls-Erfahrungen als 12- bis 18-jähriger deutsch-jüdischer Junge
aus Posen im Zweiten Weltkrieg (wes-halb er hier ausführlich zu Wort kommt),
nämlich dass und wie er durch eine ganze Kette von teils geradezu dramatischen
Zufällen den Holocaust überlebte. In seinen Zufalls-Erfahrungen lagen
gewissermaßen "zeit–gemäß" der Überlebens-ZuFall
und der Todes-ZuFall oft unglaublich dicht
nebeneinander und sogar in- und übereinander.
Deshalb stehen Zwi Helmut Steinitz' Zufalls-Erfahrungen bzw. Zufalls-Erinnerun-gen im Zentrum dieser Sammlung.
Seine berührende Lebens- und Überlebensgeschichte hatte er längst schon
sehr detailliert in seinem ersten Buch „Als Junge durch die Hölle des Holocaust“
(Konstanz 2006. 4. Auflage 2015) geschildert ("1. und 2. Leben"),
sein Leben in der Nachkriegszeit in "Vom Holocaust-Opfer zum
Blumenexport-Pionier" ("3. Leben") (Konstanz 2007), seine Erinnerungsarbeit
vor allem in Deutschland in "Jüdisches Tagebuch" ("4. Leben") (Konstanz 2010); in allen diesen Schriften
wird durchaus auch schon die Rolle des Zufalls thematisiert, wenn auch nicht
akzentuiert und zentral.
Im
Beitrag, den wir in die vorliegende Sammlung aufgenommen haben, sinnt Zwi Helmut Steinitz vertieft der Bedeutung der List
des Zufalls bei seinem Überleben nach und führt dabei vor Augen, dass er eigentlich
nur durch Zufall im Holocaust gerettet wurde, das heißt durch eine Kette
gänzlich unbeabsichtigter, unvorhersehbarer, unerklärlicher Ereignisse, und das
bedeutet letztlich, dass sein Überleben überhaupt und an sich eigentlich
unerklärlich bleibt, was er auch selbst so zu empfinden scheint (schien).
Mit dieser Unerklärlichkeit seines eigenen Überlebens kann er
anscheinend jedoch durchaus leben, er braucht keine zusätzliche
"übernatürliche" Erklärung, denn weder in seinen beschreibenden
Rückerinnerungen noch in seinen aktuellen Kommentaren kommt "Gott"
auch nur ein einziges Mal vor. Allerdings betont er immer wieder, wie er
lebensentscheidende Zufälle mit unglaublicher Intuition nicht nur erkennen, sondern
mit ebenso erstaunlicher Initiative auch nutzen konnte bzw. musste und
schließlich zumeist erfolgreich zu nutzen wusste, nämlich durch die dazu
gegebene Gelegenheit, die andere eben gar nicht hatten.
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und
in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so
schnell vergessen.“
(Erhard
Roy Wiehn)
Zum Inhaltsverzeichnis / to the contents of Shoáh & Judaica / Jewish
Studies
Buchbestellungen in Ihrer Buchhandlung, bei www.amazon.de
oder direkt:
Hartung-Gorre Verlag
D-78465 Konstanz
Telefon: +49 (0) 7533 97227
Telefax: +49 (0) 7533 97228
eMail:
verlag@hartung-gorre.de
http://www.hartung-gorre.de