Jassyer Beiträge zur
Germanistik
werden im Auftrag des
Germanistik-Lehrstuhls der
"Alexandru Ioan Cuza"-Universität zu Jassy
im Verlag der "Alexandru Ioan Cuza"- Universität Jassy
und im Hartung-Gorre Verlag Konstanz
von
Prof. Dr. Andrei
Corbea-Hoisie herausgegeben
Band X:
„Czernowitz
bei Sadagora“.
Identitäten und kulturelles
Gedächtnis
im mitteleuropäischen Raum.
Hrsg. von Andrei Corbea-Hoisie, Alexander Rubel
Konstanz 2006, 350 Seiten, € 39,90. ISBN 3-86628-070-X
Gedächtnis und Erinnerung
haben sich innerhalb der Kulturwissenschaften zu magischen Worten entwickelt.
„Erinnerung“ und „kulturelles Gedächtnis“ wurden in den 90er Jahren zu
Leitbegriffen eines „cultural turn“, der die Geisteswissenschaften nachhaltig
geprägt und auch verändert hat. Im Mittelpunkt der auf die jüngere
Vergangenheit bezogenen Erinnerungskultur steht, besonders im deutschsprachigen
Raum, der – auch literarisch-narrative – Umgang mit dem Jahrhundertverbrechen
Holocaust. Deshalb widmen sich die meisten Beiträge in diesem Sammelband den
prekären Identitäten der (ehemaligen) Bewohner einer – auch geistigen –
Landschaft, über die die Geschichte brutal hinweggefegt ist. Im Mittelpunkt
stehen die mitteleuropäischen Juden, deren Schicksal besonders von Flucht,
Exil, und Vernichtung geprägt ist. Eine Besonderheit dieses Sammelbandes ist
jedoch die Fokussierung auf eine „verlorene Landschaft“, die die Kategorie des
Raumes in die Gedächtnisdebatte einbindet. Czernowitz und die Bukowina stellen
einen symbolischen Gedächtnisort für die erschütternde Tatsache dar, dass die
Totalitarismen des 20. Jahrhunderts nicht nur Millionen von Menschen auf dem
Gewissen haben, sondern auch ganze Landschaften und ihre vielfältige,
multiethnische Kultur ausgelöscht haben.
Inhaltsverzeichnis:
I) Identitäten und kulturelles
Gedächtnis im mitteleuropäischen Raum
A) Gedächtnis und Erinnerung:
Heidemarie
Uhl (Graz)., Gedächtnis – Konstruktion kollektiver Vergangenheit im sozialen
Raum.
Gabriel
Kohn (Timisoara), Gedächtnissprachen an der mitteleuropäischen Peripherie. Von
der Fiktionalität des Faktischen bei Joseph Roth zur antisentimentalen Nostalgie
der Aktionsgruppe Banat.
Alexander
Rubel (Iasi), Denkmal und Erinnerung. Über die Semiotik öffentlicher
Erinnerungskultur am Beispiel von historischen Denkmälern in Iasi (Rumänien).
Markus
Bauer (Berlin), Verlorene Landschaft. Zu den Gedächtnistexten von Jakob
Klein-Haparash und Siegmund Last.
B) Jüdische Identitäten in Mitteleuropa: zwischen
Exil und Anpassung
Evelyn
Adunka (Wien), Sigmund Freud und die Wiener jüdische Gemeinde.
Péter
Varga (Budapest), „…und bin überall ein Fremder“. Das Fremde und das Vertraute
bei Theodor Herzl.
Éva
Kovács (Budapest) – Attila Melegh – Júlia Vajda: Wandernde Identitäten.
Ana-Maria
Palimariu (Iasi), Kein Schlussstrich: Norman Maneas Die Rückkehr des Hooligans.
Ein Selbstportrait.
Delphine Bechtel (Paris), „Galizien, Galicja, Galitsye, Halytchyna“: Der
Galizienmythos: von der Nostalgie zur Wiederbelebung.
C) Czernowitz bei Sadagora: Erinnerungsraum Bukowina.
Peter Rychlo (Czernowitz), Zum Problem der Synthese
der Bukowiner Multikultur
Zvi
Yavetz (Tel Aviv), Czernowitz – Eine Stadt voller Minderheiten
Andrei
Corbea-Hoisie (Iasi), Paul Celan und Walter Benjamin.
Hans
Neumann (Iasi), Das Verhältnis zwischen Realität und Fiktion in Rezzoris
„Maghrebinischen Geschichten“.
Ion
Lihaciu (Iasi), Die Zeitschrift „Im Buchwald“ ein Spiegel der kulturellen
Zustände in Czernowitz um 1890.
Marianne
Hirsch (Columbia/New York), „Ohne Euch wären wir nie zurückgekommen“:
Generationen der Nostalgie.
Pierre
de Trégomain (Paris), Lakhn mit kremenes
– ein Zeugnis über Czernowitz.
Weitere Bände in der Reihe Jassyer Beiträge zur Germanistik
Weitere Bücher über Czernowitz
Hartung-Gorre (deutsch) Hartung-Gorre (english)
Direkt bestellen bei / to order directly from: Hartung.Gorre@t-online.de