Jassyer Beiträge zur Germanistik
werden im Auftrag des Germanistik-Lehrstuhls der
"Alexandru Ioan Cuza"-Universität zu Jassy
im Verlag der "Alexandru Ioan Cuza"- Universität Jassy
und im Hartung-Gorre Verlag Konstanz
von
Prof. Dr. Andrei Corbea-Hoisie herausgegeben
Band XI:
Literarische
Brückenbauer und Brückenstürzer.
Deutschsprachige Autoren zwischen
Sprachen und Kulturen 1850-1950.
Hrsg. von Philipp Wascher, Jassy 2007
Konstanz 2008, 274 Seiten, € 39,90. ISBN-10: 3-86628-152-8
ISBN-13: 978-3-86628-152-3
Vorwort
Die hier vorliegende 11. Ausgabe der Jassyer Beiträge zur Germanistik beschäftigt
sich mit dem Thema Literarische Brückenbauer und Brückenstürzer, wobei der Akzent
stärker auf die konstruktiven Kräfte, also auf die Erbauer der Brücken gesetzt
wurde. Als Eingrenzung wählten wir deutschsprachige Autoren zwischen 1850 und
1950, welche zwischen den Sprachen und Kulturen hin und her pendelten und
folglich als Mittler zwischen den Menschen und Völkern fungierten. Wie es auch
in unserer so genannten „postmodernen Gesellschaft“ immer augenfälliger wird,
sind und waren die politischen und auch die kulturellen Grenzen niemals so
stark, dass sie Menschen davon abbringen konnten, miteinander in Kontakt zu
kommen; gehörte es nicht nur im 19. Jahrhundert zum ‚guten Ton’, durch das
Erlernen von fremden Sprachen seinen Horizont zu erweitern, so gehört es
mittlerweile in unseren Tagen zum festen Muss, mehrsprachig und kulturell offen
zu sein. Studentinnen und Studenten werden mit Geldern aus der Europäischen Union
dazu ermuntert, den Schritt aus ihrer gewohnten Umgebung zu machen. Ein
modernes Studium der Sprachen kann auf einen Auslandsaufenthalt nicht
verzichten, so dass nicht zuletzt an den Universitäten dies im Curriculum
vorgeschrieben wird. Am Arbeitsmarkt steht die Auslandserfahrung ganz oben auf
der Qualifikationsliste, gemeinsam mit der Kenntnis um ‚interkulturelle Kommunikation’
bzw. Kompetenz.
Viele
der in diesem Sammelband genannten Autoren waren federführend an kulturellen
und sprachlichen Austauschprozessen beteiligt: es ist bekannt, dass meist
Einzelpersonen maßgeblich an der Etablierung von überregionalen oder
internationalen Erfahrungen mitwirken. Genauso wie es einzelne Förderer von
Schriftstellern sind, die eine Rezeption – manchmal durch eine erste Übersetzungsarbeit
– in Gang bringen. Wer Brücken baut, verbindet die Menschen miteinander, der
will oftmals als Mittler zwischen den Völkern stehen und sie bekannt machen.
Eine ähnliche Funktion übernimmt heute
gerne die Literaturwissenschaft, indem sie ‚verborgene’ Schätze hebt,
vergessene Namen ins Gedächtnis ruft; auch sie baut Brücken zwischen den Werken
und der Leserschaft.
Das
hier behandelte Spektrum an Literatur und verschiedenen Autoren ist groß: von
Robert Musil, Charles Sealsfield, österreichischen Exilanten in Mexiko reicht
es hin zu Leo Smolle, Ernst Jünger, Friedrich Schlegel und Martin Walser. Des
Weiteren beschäftigt sich ein Text mit der ‚Literarisierung der Deportationen
in Transnistrien’, ein anderer mit dem Konzept ‚Heimat in der Literatur’ und
ein weiterer ruft die Verbindungen zwischen Wien und der Bukowina in
Erinnerung.
Wichtig
schien uns die Aufnahme von zwei Beiträgen aus dem Fachbereich Linguistik – ein
letzter Beitrag über zwischenmenschliche Kommunikation soll das Thema
Brückenbau und Brückensturz aus kommunikationspsychologischer Sicht beleuchten
und einen Beitrag zur besseren Verständigung bieten.
Weitere Bände in der Reihe Jassyer Beiträge zur Germanistik
Weitere Bücher über Czernowitz
Hartung-Gorre (deutsch)
Direkt bestellen bei / to order directly from: Hartung.Gorre@t-online.de