Hartung-Gorre Verlag
Inh.: Dr. Renate Gorre D-78465 Konstanz Fon: +49
(0)7533 97227 Fax: +49
(0)7533 97228 www.hartung-gorre.de
|
S
|
MenschenArbeit Freiburger Studien
Herausgegeben
von Michael N. Ebertz, Werner Nickolai und Martin Becker
Band 37
Solveig
Roscher
Ungleichverteilung
als soziales Problem
Frauen
in Führungspositionen
in
börsennotierten Unternehmen
Konstanz
2019, 106 Seiten, 18,00 € .
ISBN
978-3-86628-654-2
Beim Blick auf die Führungsetagen deutscher
Unternehmen zeigt sich ein merkwürdiges Paradox. Während Aktivist*innen und
Fachleute seit über 30 Jahren den geringen Anteil von Frauen beklagen, sind die
leitenden Positionen bis heute eine der stärksten männlich dominierten Bereiche
der deutschen Wirtschaft. Zumindest im Bereich der Aufsichtsräte regelt seit
2015 ein Gesetz den Mindestanteil von Frauen. In ihrer Studie untersucht
Solveig Roscher den Problematisierungsprozess des geringen Frauenanteils in
Führungspositionen der deutschen Privatwirtschaft seit 1994. Anhand der Analyse
des öffentlichen Diskurses relevanter Akteur*innen wird der
Problematisierungsprozess auf zwei Ebenen beleuchtet. Einerseits erfolgt eine
chronologische Untersuchung seines Verlaufs. Andererseits werden
Argumentationsweisen für geforderte politische Maßnahmen auf einer inhaltlichen
Ebene in den Blick genommen. Dabei zeigt die Studie zwei zentrale Ergebnisse:
Die öffentliche Problematisierung der geringen Anzahl an weiblichen
Führungspositionen verlief nicht linear, sondern benötigte mehrere Anläufe, bis
eine rechtlich bindende Maßnahme verabschiedet wurde. Zusätzlich veränderten
sich die Argumentationsweisen für eine Quotenregelung im Bereich der
Führungspositionen im untersuchten Zeitraum mehrfach. Seinen Abschluss fand der Diskurs vorerst in
dem Beschluss der ‚Frauenquote‘ im März 2015. Die untersuchte Debatte über die
Unterrepräsentanz von Frauen in führenden Positionen lässt sich deshalb als
einen Diskurs begreifen, welcher bereits eine Verrechtlichung erfahren hat.
Gegenwärtig finden auch in anderen Bereichen der Gesellschaft, wie
beispielsweise die Debatte um die Besetzung von Wahllisten,
Auseinandersetzungen über Quotenregelungen statt. Ausgehend von der Analyse des
untersuchten Diskurses lassen sich Problematisierungsprozesse von Ungleichheiten
zwischen den Geschlechtern in diesen Bereichen besser verstehen.
Solveig
Roscher, Jahrgang 1992, studierte Soziale Arbeit an der
Katholischen Hochschule Freiburg und ist dort seit 2017 als wissenschaftliche Hilfskraft
im Bereich Gleichstellung tätig. Seit 2018 studiert sie Politikwissenschaften
im Master an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Schlagwörter: Frauen in Führungspositionen, Ungleichverteilung,
Geschlechterverteilung, Frauenquote, Sidlers Modell
der originären Problemkonstitution
Direkt bestellen bei / to order directly from:
Buchbestellungen in Ihrer Buchhandlung oder direkt:
Hartung-Gorre Verlag D-78465 Konstanz // Germany