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Konstanzer
Schriften zur Rechtswissenschaft Band 136
Carolin Sutter
Ehegüterrecht und
Drittinteressen
Zur
Frage der Wertigkeit von Drittinteressen im
außenwirksamen
Bereich des Ehegüterrechts und
seinen
Schnittpunkten zum Ehevermögensrecht
1998.
XXVIII, 278 Seiten, € 65,45.
ISBN
3-89649-349-3
Aus der Einleitung
Obwohl das
eheliche Güterrecht nach seinem Normzweck die vermögensrechtlichen Verhältnisse
der Ehegatten regelt und deshalb zunächst auf das Innenverhältnis der Ehegatten
beschränkt ist, muss es, um als sinnvoller Teil der Rechtsordnung seinen Platz
zu haben, in Wechselbeziehung zum Rechtsverkehr gesetzt werden. So ist auch der
Ehevertrag als Teil des Güterrechts ist nicht bloßes Parteiinternum, sondern
wegen seiner gleichermaßen vermögensrechtlichen Zwecksetzung ebenfalls
außenwirksamer Bestandteil des allgemeinen Rechtsverkehrs (vgl. § 6 I). Die
durch das Güterrecht vorgegebenen Vermögenszuordnungen und Verfügungsbeschränkungen
zeitigen notwendig Auswirkungen auf das Rechtsverhältnis eines Ehegatten zu
einem Dritten, wenn er mit diesem in rechtsgeschäftlichen Verkehr tritt.
Drittinteressen
können durch das Ehegüterrecht mit seinen vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten
deshalb grundsätzlich in zweifacher Weise berührt sein: Zum einen kommt der
Verfügungsbefugnis über eheliches Gut eine solche den Dritten betreffende
Außenwirkung zu, zum anderen berühren die je nach Güterstand unterschiedliche
Eigentumszuordnung und die differierende Gestaltung von Haftungsmassen den
rechtsgeschäftlichen Verkehr. Dem Drittschutz wird aufgrund der gesetzlichen
Vorgaben im Bereich der ehegüterrechtlichen Verfügungsbeschränkungen wenig
Beachtung geschenkt. Der Schutzzweck der §§ 1365, 1369, 1423 BGB ist allein auf
die Ehegatten ausgerichtet (unten § 6 II 1 a, b, 3). Im Bereich des
Ehevertragsrechts, aber auch des gesetzlichen Güterrechts können für den
Dritten deshalb Unsicherheiten entstehen, soweit er mit einem verheirateten
Vertragspartner kontrahiert.
…
Die
vorliegende Arbeit bietet erstmals eine umfassende Untersuchung der außenwirksamen
Vorschriften des Ehegüterrechts einschließlich der relevanten güterstandsübergreifenden
Vorschriften des Ehevermögensrechts. Im zusammenfassenden Kapitel der Arbeit
ist der Untertitel "Zur Frage der Wertigkeit von Drittinteressen im
außenwirksamen Bereich des Ehegüterrechts und seinen Schnittpunkten zum
Ehevermögensrecht" aufgenommen. Hier wird abschließend gewürdigt,
inwieweit Drittinteressen durch das gesetzliche oder vertragliche Ehegüterrecht
berührt sein können und wie diese zu berücksichtigen sind, ohne die durch die
Ehe begründeten vermögensrechtlichen Interessen der Ehegatten außer Acht zu
lassen.
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