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Konstanzer Schriften zur Rechtswissenschaft
Band 163
Claudia Susanne Greiner
Traditionelle Führer
in der Republik Südafrika
Eine Untersuchung der rechtlichen Entwicklung
und der Stellung
traditioneller Führerschaft im demokratischen Rechtsstaat
1.
Auflage 2000, 252 Seiten, € 50,11. ISBN 3-89649-576-3
Traditionelle Führer
herrschten vor der Kolonialisierung Südafrikas auf der Basis von
umgeschriebenem Stammesrecht. Der Traditionelle Führer vereinte alle
Staatsgewalten in einer Person. Diese Machtkonzentration wurde durch ein System
von Beratergremien kontrolliert, die bei allen Entscheidungen zu konsultieren
waren. Die gesetzlichen Regelungen während der Kolonialzeit und der Unionszeit
führten zu einer starken Eingrenzung der ursprünglichen Befugnisse der
Traditionellen Führer und bewirkten eine Entfremdung vieler Traditioneller
Führer von ihren Stämmen. Während der Apartheidzeit wurde das traditionelle
Herrschaftssystem benutzt, um die Politik der Rassentrennung zu verwirklichen.
Sowohl die Übergangsverfassung
von 1993 als auch die endgültige Verfassung von 1996 garantieren den Bestand
der Institution der traditionellen Führerschaft und sehen eine Beteiligung an
politischen Entscheidungsprozessen auf allen Staatsebenen vor. Dem nationalen
Rat für Traditionelle Führer und den provinziellen Häusern stehen
ausschließlich beratende Funktionen zu. Zu Konflikten kommt es bei der
Beteiligung Traditioneller Führer im kommunalen Bereich. Dort überschneiden
sich die den Traditionellen Führern während der Apartheidzeit
übertragenen Verwaltungsaufgaben mit denen der im Rahmen der jüngsten
Kommunalverwaltungsreform neu geschaffenen Behörden. Der Provinzvergleich
verdeutlicht die unterschiedliche Entwicklung und die unterschiedliche
rechtliche Stellung der Institution der traditionellen Führerschaft auf
kommunaler Ebene innerhalb Südafrikas.
Die Erfahrung in den
Nachbarländern Südafrikas hat gezeigt, daß eine
völlige Abschaffung bzw. Reduzierung der Kompetenzen der Traditionellen Führer
nicht geeignet ist, die ökonomische und soziale Situation in ländlichen
Gebieten zu fördern. Eine umfassende Gesetzgebung soll sich neben der
Kompetenzverteilung auf kommunaler Ebene mit Fragen der Integration der
Traditionellen Führer in einen demokratischen Rechtsstaat beschäftigen.
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