Hartung-Gorre Verlag
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Konstanzer
Schriften zur Rechtswissenschaft
Band 181
Thomas Prüß
Probleme der Nachlaßspaltung
im
innerdeutschen Kollisionsrecht
1. Auflage 2001, 278 Seiten, € 50,11. ISBN
3-89649-725-1
Der Einigungsvertrag vom 31.
August 1990 hat einen Schlussstrich unter 45 Jahre unterschiedliche
Rechtsentwicklung auf dem Gebiet der Altbundesrepublik und der ehemaligen DDR
gezogen, indem er die Rechtseinheit in beiden deutschen Staaten zwar
weitgehend, aber noch nicht vollständig wiederhergestellt hat. Dass diese
Rechtseinheit nicht mit dem Wirksamwerden des Beitritts der DDR zur
Bundesrepublik am 03.10.1990 gänzlich erreicht werden konnte, ja sogar für die
Zukunft unwahrscheinlich scheint, beruht auf mehreren Umständen: Zum einen
mussten intertemporale Kollisionsnormen geschaffen werden, die aufgrund des
Vertrauensschutzes für abgeschlossene Sachverhalte vor der Wiedervereinigung
"altes Recht" für anwendbar erklären. Ferner waren Spezialgesetze
erforderlich, die der Wiedergutmachung von DDR-Unrecht dienten, wie
beispielsweise das Vermögensgesetz. Und schließlich mussten Übergangsregelungen
geschaffen werden, die die Menschen der Deutschen Demokratischen Republik unter
Berücksichtigung ihrer diktatorisch-sozialistisch und planwirtschaftlich
ausgerichteten bisherigen Lebensform in einem sozialverträglichen Rahmen an die
freiheitlich-marktwirtschaftlich geprägte Lebensweise heranführt.
Ziel dieser Arbeit ist es, am
Beispiel des Erbrechts im deutsch-deutschen Verhältnis zunächst einen Überblick
über die rechtlichen Probleme bei der Wiederherstellung eines einheitlichen
Rechtssystems im Zuge der Wiedervereinigung zu geben. Ausgangspunkt für diese
Darstellung ist die Untersuchung der Nachlassspaltung für den Fall, dass zum
Nachlass eines westdeutschen Erblassers neben in Ostdeutschland belegenem Immobiliarnachlass auch
in Ost- und/oder Westdeutschland belegenes
Mobiliarvermögen gehört. Hierbei gelangen aufgrund des Nebeneinanders zweier Erbstatute unterschiedliche Rechtsordnungen zur Anwendung,
was bei der Herstellung der Rechtseinheit aufgrund der angestrebten
international-privatrechtlichen Nachlasseinheit des BGB-Erbrechts zu
Konfliktfällen führt. Im Anschluss daran gilt es daher für solche
erbrechtlichen Statutenspaltungen Lösungswege aufzuzeigen, die den
Besonderheiten der beiden Rechtssysteme Rechnung tragen und einen Eingriff in
bereits abgeschlossene Sachverhalte wegen des gebotenen Vertrauensschutzes
vermeiden.
Schlagwörter: Nachlassspaltung
im innerdeutschen Kollisionsrecht; Erbrecht; Ausschlagung der Erbschaft; Erbausschlagung
und Restitutionsanspruch; Verfügung von Todes wegen; Testamentsvollstreckung;
Erbschaftskauf; Pflichtteilsrecht; Erbschein bei gespaltenen Nachlässen
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