Hartung-Gorre Verlag
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Konstanzer
Schriften zur Rechtswissenschaft
Band 188
Georg Weidenbach
Anzeigenblätter im Wettbewerbs- und
Kartellrecht
1.
Auflage 2002, 226 Seiten, € 39,90. ISBN 3-89649-763-4
Die Arbeit befasst sich mit
den wettbewerbs- und verfassungsrechtlichen Problemen, die aus der Konkurrenz
von Tageszeitungen und Anzeigenblättern resultieren. In jüngerer Zeit haben
diese Probleme vermehrt die Instanzgerichte beschäftigt, nachdem sich der BGH
letztmals vor ca. 15 Jahren dazu geäußert hatte.
Im wettbewerbsrechtlichen
Teil der Arbeit wird zunächst im Zusammenhang mit § 1 UWG hinterfragt, ob bzw.
wie die Fallgruppen "Verschenken von Originalware" und "Verkauf
unter Einstandspreis" bei der rechtlichen Beurteilung der Konkurrenz von
Anzeigenblättern und Tageszeitungen angewendet werden können. Insoweit werden
insbesondere Probleme der Kostenberechnung aber auch zivilprozessuale
Grundsatzfragen beleuchtet. Zudem wird erörtert, ob es heute noch angezeigt
ist, die beiden Fallgruppen im Rahmen des § 1 UWG aufrecht zu erhalten,
insoweit geht es vor allem um das Verhältnis des UWG zum GWB. Dann wendet sich
die Arbeit der Auslegung von § 20 Absatz 4 GWB zu, wonach Verkäufe unter
Einstandspreis unter bestimmten Voraussetzungen unzulässig sind. Aufmerksamkeit
wird anschließend der Frage gewidmet, ob sich die erarbeiteten
wettbewerbsrechtlichen Regeln des deutschen Rechts mit europäischem Recht in
Einklang bringen lassen.
Im verfassungsrechtlichen
Teil der Arbeit wird untersucht, ob es Art. 5 GG erfordert, allgemeine
wettbewerbsrechtliche Regelungen zur Kontrolle von Preisgestaltungen im Bereich
des Wettbewerbs von Presseprodukten zu verändern. Dabei wird nicht nur die
Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu pressespezifischen
Sachverhalten beleuchtet und diskutiert, sondern auch die Rechtsprechung dieses
Gerichts zur Meinungsäußerungsfreiheit und zur Rundfunkfreiheit. Sodann wird
die Rechtsprechung der Gerichtshöfe der Europäischen Gemeinschaft und des
Europäischen Gerichts für Menschenrechte zu meinungs-, rundfunk- und
pressespezifischen Sachverhalten erörtert.
Abschließend wendet sich die
Arbeit der Frage zu, wie wettbewerbsrechtlich mit Verbraucherbelästigungen
durch Anzeigenblätter umzugehen ist.
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