Hartung-Gorre Verlag
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Konstanzer
Schriften zur Rechtswissenschaft
Band
200
Axel H. Erber
Aktionärsschutz
beim Börsengang
1. Auflage 2003; 192 Seiten, €
49,90.
ISBN 3-89649-844-4
Gegenstand
der Arbeit ist die rechtliche und wirtschaftliche Lage der Aktionäre einer
Gesellschaft bei deren erstem Börsengang und beim ersten Börsengang einer
Tochtergesellschaft. Bei diesen Initial Public
Offerings (IPOs) werden die Aktien eines bislang nicht börsennotierten
Unternehmens im Zuge einer Neuemission über die Börse verkauft. Besondere
Aktualität hat dieses Thema durch den Börsenboom der Jahre 1999 und 2000
erfahren, als 174 bzw. 142 Gesellschaften den Weg an die Börse fanden. In die
Hochphase fielen Börsengänge von Töchtern namhafter, im DAX notierter
Muttergesellschaften. Prominente Beispiele hierfür sind die Siemens-Tochter
Infineon Technologies AG, die Deutsche Telekom-Tochter T-Online International
AG und die Commerzbank-Tochter comdirect bank AG, die im Rahmen von Equity
Carve-outs an die Börse gebracht wurden. Ihnen ist gemeinsam, dass die
Aktienkurse unmittelbar nach der Handelsaufnahme deutlich anstiegen.
Spitzenreiter dieses Trios war Infineon, wo eine Verdoppelung des
Emissionspreises von 35 auf 70, 20 Euro stattfand. Infolgedessen wurden ein zu
billiger Verkauf der Aktien und eine Verschleuderung von Aktionärsvermögen
angeprangert. Neben dem Problem des "richtigen" Verkaufspreises der
Aktien und der damit verbundenen Gefahr der Beschädigung des Gesellschafts- und
damit des Aktionärsvermögens besteht weiterhin die Gefahr der Verkürzung von
Mitverwaltungs- und Vermögensrechten der Aktionäre durch die Aufnahme Dritter
in die Gesellschaft. Die Öffnung der Gesellschaft für den Kapitalmarkt bringt
neben der strukturellen Änderung zu einer großen Publikumsgesellschaft
zahlreiche Pflichten mit sich, die ebenfalls Auswirkungen auf die
Rechtsstellung der Aktionäre haben können.
Ziel der Arbeit
ist es, die durch Gesetz und Rechtsprechung zugunsten der Aktionäre
vorgesehenen Schutzvorkehrungen beim Börsengang ihrer Gesellschaft bzw. einer
Tochtergesellschaft ihrer Gesellschaft darzustellen und auf ihre Tauglichkeit
für die Abwehr der angesprochenen Gefahren hin zu prüfen. Um den Schutz der
Aktionäre zu gewährleisten, sind drei Lösungswege denkbar. Der Prozess des
Börsengangs kann auf Mitwirkungsmöglichkeiten der Aktionäre hin untersucht
werden, aufgrund derer sie den Börsengang verhindern können. Weiterhin kommt
eine bevorrechtigte Beteiligung der Aktionäre am Börsengang infrage, so dass
sie selbst statt Dritter die Aktien erhalten und auf diese Weise auch von
Kurssteigerungen profitieren können. Schließlich besteht die Möglichkeit
nachträglichen Schutzes gegen erlittene Rechtsbeeinträchtigungen im Wege des
Schadensersatzes. Jeder der drei Lösungswege wird in einem Teil der Arbeit
untersucht.
Reihe "konstanzer schriften zur rechtswissenschaft
siehe auch Die Vertretung des Aktionärsstimmrechts.
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