Hartung-Gorre Verlag
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Renate Gorre D-78465
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Konstanzer Schriften zur
Rechtswissenschaft Band 214
Sabine
Ottinger
Preisagenturen
im Spannungsverhältnis
zwischen Wettbewerb und Neutralität
– Eine wettbewerbsrechtliche Untersuchung –
1. Auflage 2004, XX, 238
Seiten; € 49,80. ISBN 3-89649-933-5
Seit Ende 1991 gibt es in
Deutschland Preisagenturen. Das Entgelt für die Dienstleistung bemisst sich in
aller Regel nach der potentiellen Ersparnis des Kunden im Vergleich zum von ihm
selbst ermittelten Preis. Dabei handelt es sich – neben großen Agenturen mit
Franchisesystem (z.B. Pro Buy, Preisagentur Aachen, Preiswärter) – überwiegend
um kleinere Einzelunternehmen. Der Verband der pa-preisagenturen beispielsweise
umfasst rund 100 eigenständige Agenturen, davon etwa 80 in Deutschland.Bislang
spielten Preisagenturen im Geschäftsleben eine eher bescheidene Rolle. Es ist
jedoch, insbesondere in letzter Zeit, ein stetiger Bedeutungszuwachs
festzustellen. Darüber hinaus konnten sich viele Preisagenturen über eine
Internetpräsenz neue Kundenkreise erschließen. Die überwiegende Anzahl der
Kunden hat mittlerweile beim "Surfen" im Internet den ersten Kontakt
zu einer Preisagentur. Auch der Wegfall des Rabattgesetzes kann sich in Zukunft
positiv auf die Marktposition der Preisagenturen auswirken. Besteht bei jedem
der vom Kunden nachgefragten Preise ein mehr oder weniger großer
Verhandlungsspielraum, so kann die Aufstellung einer aussagekräftigen
Preisübersicht nur nach jeweiligem Aushandeln des tatsächlichen Endpreises
erfolgen. Übernimmt die Preisagentur diesen Teil, spart der Kunde ein
Vielfaches an Zeit und Nerven.
Die Autorin beschäftigt sich
grundsätzlich mit der Frage, ob beziehungsweise unter welchen Voraussetzungen
die Tätigkeit der Preisagenturen zulässig ist. Im Buch werden
Mindestanforderungen an die Durchführung und Darstellung der Preisrecherche
durch die Agenturen erarbeitet. Im Einzelnen werden Kriterien dargestellt, die
von den Preisagenturen bei der Marktrecherche in Hinblick auf Art und Anzahl
der einzubeziehenden Händler zu beachten sind. Zudem werden mehr als
folgende Fragen beantwortet: Müssen sich etwa Einzelhändler, die weitaus höhere
Standortkosten für Miete, Personal, Lagerhaltung etc. haben, den Vergleich mit
"Schreibtisch"-Händlern gefallen lassen? Darf sich die Preisagentur
auf die Recherche bei einigen wenigen großen Handelsketten beschränken oder
kann besonders günstigen (Klein-) Anbietern ein Anspruch auf Aufnahme in den
Preisvergleich zustehen, wenn die Nichteinbeziehung in den Preisvergleich für
sie eine Absatzeinbuße bewirken kann? Untersucht wird in diesem Zusammenhang
auch, ob die Zusammenarbeit einer Preisagentur mit einem bestimmten Lieferanten
/ Händler oder eine rechtliche Verbindung zwischen ihnen zulässig ist und
inwieweit die Preisagenturen im Hinblick auf die aus Rentabilitätsgründen
erfolgende Mehrfachverwendung der Rechercheergebnisse Aktualisierungspflichten
unterliegen. Daneben stellt sich die Frage, um welche Art von Vertrag
es sich bei der Absprache zwischen Kunden und Preisagentur handelt und
damit welche Möglichkeiten der vertragsrechtlichen Ausgestaltung - die
Zulässigkeit der Recherchetätigkeit vorausgesetzt - den Preisagenturen zur
Verfügung stehen. Die vorangehende Aufzählung der Einzelfragen ist nicht
abschließend zu verstehen. Es wird hier lediglich anhand von Beispielen
aufgezeigt, welche Art von Problemstellungen sich für die
Preisagenturentätigkeit ergeben können.
Reihe "konstanzer schriften zur rechtswissenschaft"
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