Konstanzer
Schriften zur Rechtswissenschaft Band 254
Guillermo Castro
Das Pactum
de Contrahendo
– Der
Vorvertrag –
Möglichkeiten
einer europäischen Rechtsvereinheitlichung
auf der
Basis eines Rechtsvergleichs der
deutschen
und französischen Rechtsordnungen.
1. Auflage
2013, X, 224 Seiten; € 49,80.
ISBN
3-86628-414-4, 978-3-86628-414-2
Zum Inhaltsverzeichnis des Buches
Die vorliegende Arbeit beschäftigt
sich mit der Möglichkeit und mit dem Erfordernis, eine europäische
Rechtsangleichung des Vorvertrages (pactum de contrahendo)
als Institut des Vertragsrechts zu gestalten. Dazu wurden die deutsche und die
französische Privatrechtsordnung im Rahmen der aktuellen Bestrebungen, in
Zukunft zu einem einheitlichen europäischen Vertragsrechtes zu gelangen,
betrachtet.
Die Konzeption der Arbeit sieht keine
in sich geschlossene Länderberichte zum Recht des Vorvertrages vor. Vielmehr
werden in Bezug auf einzelne Problembereiche die unterschiedlichen nationalen
Ansätze vorgestellt.
Im ersten Kapitel werden das Konzept
und die Funktion des Vorvertrages dargestellt sowie eine Abgrenzung des
Vorvertrages in Beziehung zu rechtsbindenden Willenserklärungen und
entsprechenden Rechtsinstituten in den jeweiligen Rechtsordnungen vorgenommen.
Nach einer Erläuterung der Begrifflichkeiten und der Rechtsnatur des
Vorvertrages erfolgen eine ausführliche Untersuchung sowie die daran
orientierte Abgrenzung benachbarter Institute. Zunächst werden die ähnlichen
Rechtsfiguren beschrieben und mit dem Vorvertrag verglichen. Dabei wird der
Optionsvertrag neben anderen Instituten analysiert, um herauszufinden, ob er
als eine Vorvereinbarung oder Vorbereitung des Hauptvertrages verstanden werden
kann. Der Aspekt der historischen Deutung des Vorvertrages in den zwei
abendländischen Rechtsordnungen stellt einen weiteren Untersuchungsschwerpunkt
des ersten Kapitels dar. Aus diesem geht die Bedeutung des Vorvertrages für das
Sachenrecht im romanischen Rechtskreis hervor.
Bereits hier werden erhebliche
Unterschiede zwischen den einzelnen Rechtsordnungen deutlich. Während es in
Deutschland keine explizite gesetzliche Vorschrift über das Institut des
Vorvertrages gibt, existieren in Frankreich bestimmte Vorschriften sowohl in
der privatrechtlichen als auch in der steuerrechtlichen Gesetzgebung, die das
Institut anerkannt haben. Dies verleiht ihm eine gewisse Bedeutung für die
Rechtspraxis. Darüber hinaus stellen diese gesetzlichen Vorschriften eine
wichtige Voraussetzung für die Gültigkeit und die Durchsetzung des Instituts im
inländischen Rechtsverkehr dar und schreiben juristische Angleichungen mit
anderen Arten von Vertragsinstituten oder Willenserklärungen, wie
beispielsweise dem Hauptvertrag, fest.
Im zweiten Kapitel wird auf
Einzelheiten des Vorvertrages im jeweiligen nationalen Rechtsverkehr und in den
nationalen Rechtssitten eingegangen. Anhand der Funktionalität des Vorvertrages
wird die systematische Regulierung des Institutes in einer etwaigen
europäischen Vertragsrechtsgesetzgebung untersucht. Die Untersuchung erfolgt im
Hinblick auf seine gesetzlichen Regelungen unter Einbeziehung des allgemeinen
Schuld- und Vertragsrechts, der Rechtsprechung und Lehre sowie der
Kautelarjurisprudenz und Vertragspraxis. Hierbei werden insbesondere die Fragen
nach den Formvorschriften des Vorvertrages, der erforderlichen Bestimmbarkeit
des Inhalts des Vorvertrages sowie seiner gerichtlichen Durchsetzbarkeit
geklärt bzw. als Schwerpunkt der im Kapitel dargelegten Kontroversen behandelt.
Des Weiteren erfolgt in diesem Kapitel die Analyse des Vorvertrages als
Institut, das zwischen den Vertragsparteien Rechtssicherheit und ein Gleichgewicht
für den Abschluss des Hauptvertrages schaffen kann.
Ziel des dritten und letzten Kapitels
ist es, die Frage zu beantworten, ob eine Vereinheitlichung innerhalb der
Europäischen Union sinnvoll erscheint. Es soll ebenfalls aus der vorliegenden Arbeit
abgeleitet werden, inwiefern der Vorvertrag eine Rolle für die internationale
Rechtsgestaltung des Hauptvertrages spielen kann, etwa als zusätzliche
vorhergehende Erleichterung der Festlegung des Vertragsinhalts. Zunächst
erfolgt eine Darstellung der Verwendung des Vorvertrages in der internationalen
Vertragspraxis. Im Anschluss daran werden die bereits bestehenden
supranationalen Regelungsvorschläge untersucht. Abschließend werden die
Möglichkeiten einer Rechtsvereinheitlichung bewertet und ein Vorschlag zu
diesem Thema in allgemeiner Form diskutiert.
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Reihe: konstanzer schriften zur rechtswissenschaft
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