Hartung-Gorre Verlag
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Konstanzer
Schriften zur Rechtswissenschaft Band 45
Stefan Hofmann
Internationales Anwaltsrecht
Dienstleistungs-
und Niederlassungsfreiheit
in der Europäischen
Gemeinschaft
2. Aufl. 1992. XXXIV,
192 Seiten, € 39,88. ISBN 3-89191-504-7
Aus
der Einleitung
Im Hinblick auf den zum 1.1.1993 zu
verwirklichenden europäischen Binnenmarkt ist die Europäische Gemeinschaft mit
ihren Mitgliedstaaten in eine
Umbruchphase getreten, die weite Bereiche des Rechts- und Wirtschaftslebens
erfasst hat. Hiervon betroffen sind auch die Rechtsanwälte. Dabei geht die
deutsche Anwaltschaft schwierigen Zeiten entgegen.
Sie muss mit erheblichen Strukturproblemen fertig
werden, die sich aus der stetig steigenden Zahl der zugelassenen Anwälte
ergeben, gegen wachsende Konkurrenz leistungsfähiger Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften
ankämpfen, denen die im unmittelbaren Zusammenhang mit der wirtschaftlichen
Beratung stehende Rechtsberatung zugefallen ist und schließlich gegen ihr sinkendes
Ansehen in der Öffentlichkeit vorgehen, wonach die Anwaltschaft die einzige
Gruppe unter den Dienstleistungsberufen ist, die sich den Anforderungen der
modernen Dienstleistungsgesellschaft nicht angepasst hat.
Hinzu kommt, dass die deutsche Anwaltschaft
im Vergleich mit dem Ausland gemessen an der Wirtschaftskraft der
Bundesrepublik Deutschland noch nicht den ihr zukommenden
Rang einnimmt. Im internationalen Beratungsgeschäft spielt bisher nur eine kleine
Gruppe deutscher Rechtsanwälte eine Rolle, obwohl im Zuge einer ständig
zunehmenden Internationalisierung der Wirtschaft und des wachsenden Waren- und
Technologietransfers ein Bedürfnis nach über die Grenzen hinaus tätigen
Anwälten besteht.
Demgegenüber rüstet sich die ausländische
Konkurrenz.
Die internationalen ausländischen
Anwaltssozietäten, die sich längst in den europäischen Zentren Paris, Brüssel
und London gebildet haben, aber auch die großen US-amerikanischen Kanzleien gründen
neue Niederlassungen, um mit Blick auf das Datum 1.1.1993 in den
wirtschaftlichen Zentren Europas präsent zu sein. Die Größe und wirtschaftliche
Potenz dieser internationalen Kanzleien lässt nur erahnen, welchem
Konkurrenzdruck nunmehr auch aus dem internationalen Bereich die deutsche Anwaltschaft
ausgesetzt sein wird.
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Reihe: konstanzer schriften zur rechtswissenschaft
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