Stefan Ragus, Jörg Berkes, Achim Berkes
Schach ist Fun!
Wussten Sie,
...dass es
Schach-Märchen gibt?
...dass
Schachspielen strafbar ist?
...dass das
Schach-Gen lokalisiert wurde?
...dass Goethe
mit "Faust" ein Schachbuch schrieb?
...dass man
einen Schach-Führerschein bestehen muss?
...dass das
Schachspiel viel mit Fußball gemeinsam hat?
In diesem Buch
erhalten Sie Antworten auf diese Fragen und erfahren vieles mehr über das
Schachspiel.
Printausgabe
vom 26.07.2004
Das Brett ist quadratisch
Von Hannes G. Mathias
Bad Vilbel. Ist das ganze Leben
nicht irgendwie Schach? Sagte nicht schon Dichterfürst Johann Wolfgang von
Goethe im Faust I: «Von dieser Kunst möchte ich was profitieren», um
hinzuzufügen: «Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach
Hause tragen». Und wie sagte schon unser aller Weltmeister Sepp Herberger?:
«Das Brett ist quadratisch». Ja, und was bedeutet das dreieckige Verkehrsschild
mit dem Abbild einer Dampflokomotive? Richtig: «Sie sind am Zug». Und wie hieß
der frühere Kapitän der deutschen Schach-Nationalmannschaft? Natürlich, Lothar
Matthäus.
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Das sind nur einige Wortspielereien, die aus der 208 Seiten
starken Neuerscheinung «Schach ist fun» herausgeklaubt wurden. Den Hauptanteil
des in DIN A 5 gedruckten ziemlich einzigartigen unterhaltsamen Schachbuchs
machen die Zeichnungen aus. Da sitzt ein Gespenst als Geistesblitz mit am
Schachtisch, wird sogar die deutsche Teilung seligen Angedenkens als geteiltes
Schachgeviert dargestellt. Der Neu-Dortelweiler Achim Berkes (41), Herausgeber
zusammen mit seinem Bruder Jörg (43) und dem alten Schachfreund Stefan Ragus
(37), erklärt auch, was dieses mit grünem wie mit rotem Einband erhältliche
Buch mit der Eisenbahn zu tun hat. Im Eisenbahner-Sportverein (ESV) von Worms
gab es einmal eine Schachabteilung und Achim Berkes spielte dort schon als
13-Jähriger das königliche Spiel. Damit nicht genug. Um weitere junge Leute für
die uralte Form des Gehirn-Jogging zu erwärmen, verlegte er sich auf
ehrenamtliche Pressearbeit.
Die Idee einer Vereinszeitung wurde ebenfalls geboren. Doch das sollte nicht
das Übliche sein mit bloßem Ergebnisdienst für jene, die nach Jahrzehnten noch
einmal nachsehen möchten, wie gut (oder wie schlecht) sie einst mit König,
Dame, Springer, Turm und Bauern jongliert haben. Nein, sagten sich Achim Berkes
und seine Mitstreiter, in der Zeitung solle auch der geistreiche gezeichnete
Witz wie auch der Wortwitz eine Rolle spielen. Die Zeitung mit dem
ungewöhnlichen Namen «Gardez» – das Wort gebrauchen die Franzosen, wenn die
Dame angegriffen wird – schaffte es in nur vier Jahren auf 32 Seiten DIN A5 und
gewann Preise in Rheinland-Pfalz. Den Brüdern Berkes gelang es im Laufe der
Jahre, befreundete Schachspieler für die Mitarbeit an der Zeitung «Gardez» zu
gewinnen. Deren Arbeiten sind auch in das Buch «Schach ist fun» eingegangen.
Das Titelbild beispielsweise steuert Eva Gillmann bei. Sie ist laut Berkes «ein
junges Mädchen, das im Verein gespielt hat». Berkes übte sich auch als Reporter
für sein Blatt. Er berichtete 1987 von den Schachweltmeisterschaften in
Sevilla. Dort saß er Kasparow und Karpow zu Füßen. Ja und heute? Die
Schachabteilung der Wormser Eisenbahner liegt im Tiefschlaf. Die Freunde Ragus
und Berkes stecken bis über die Halskrause im Arbeitsprozess und zumindest
Achim Berkes traut sich im Vilbeler Schachclub höchstens an eine Partie
Blitzschach heran. Um gegen die erste Vilbeler Mannschaft zu bestehen, da müsse
er viel trainieren, Schachbücher lesen und eben üben, üben, üben. Dazu fehlt
dem bei Neckermann in Frankfurt Beschäftigten und in Dortelweil-West wohnenden
Diplom-Kaufmann einfach die Zeit.
Aber die alten Zeiten sind nicht vergessen. Berkes kann nicht mehr
rekonstruieren, wer vor einem Jahr auf die Idee kam, aus den besten Episoden
der 40 Ausgaben der Vereinszeitschrift ein richtiges Buch zu machen. Jedenfalls
wurde ein Verlag in Konstanz gefunden und ein Finanzierungskonzept erstellt.
Das Buch ist inzwischen mit 1000 Exemplaren gedruckt. Die Werbung in
Schachzeitschriften und im Bekanntenkreis läuft auf Hochtouren. Jetzt habe
sogar ein Großhändler – das sind die eigentlich Mächtigen im Büchermarkt –
Bereitschaft signalisiert, das Buch zu listen. Wenn der Coup klappt, muss eine
zweite Auflage her.
Wer schon heute dieses ideale Buchgeschenk für passionierte Schachspieler und
Schachspielerinnen haben möchte, erhält es im Buchhandel zu 14,80 Euro.
Hilfreich ist die ISBN-Nummer, die da lautet 3-89649-912-2. Und dann ist es
keine Frage mehr, ob man lieber mit zwei Königen statt mit vier oder mit 16
statt mit vier Bauern, also Schach oder Skat spielen möchte.
å HARTUNG-GORRE VERLAG,
KONSTANZ
1. Auflage 2004; 208 Seiten, EURO 14, 80.
ISBN 3-89649-912-2
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Hartung-Gorre Verlag Konstanz