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Konstanzer Schriften zur
Sozialwissenschaft Band 51
Herausgegeben
von Horst Baier und E. Roy Wiehn
Annette Holuscha
Frauen
und Kommunalpolitik
Kommunalpolitische
Partizipation von Frauen in Baden-Württemberg am Beispiel
der Stadt Ludwigsburg
1999, 400
Seiten, € 32,72. ISBN 3-89649-399-X
Frauen bilden nicht nur in
Führungspositionen der Stadtverwaltungen die Minderheit, sondern auch in
kommunalpolitischen Ämtern und Gremien. Dabei sollten Frauen insbesondere auf
kommunaler Ebene verstärkt vertreten sein, da kommunalpolitische Entscheidungen
unmittelbare Auswirkungen auf ihren Alltag und ihr Leben haben. Allein die
häufige Mehrfachbe-lastung durch Beruf,
Kindererziehung und Familienarbeit setzt dem kommunalpolitischen Engagement von
Frauen Grenzen. Hinzu kommen noch viele andere Hindernisse wie traditionelle
Rollenvorstellungen, männliche Dominanz in der Politik oder erstarrte
Strukturen. Dabei können Frauen wichtige Beiträge zur Gestaltung der
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen leisten. Ihre Lebenserfahrungen bewirken
eine "andere Sicht" auf viele Dinge und andere Gewichtungen
notwendiger Entscheidungsalternativen. Der Beitrag von Frauen in der
Kommunalpolitik ist unverzichtbar. Gute Kommunalpolitik kann nur gelingen, wenn
in Entscheidungsprozessen die Belange aller Bevölkerungsteile ausgewogen
einfließen. Dies setzt ein gleichberechtigtes und paritätisches Mitwirken von
Frauen und Männern voraus.
Das Buch analysiert die
kommunalpolitische Partizipation von Frauen in Baden-Württemberg am Beispiel
der Stadt Ludwigsburg. Der Fallstudie geht eine Darstellung der einschlägigen
politiktheoretischen und sozialempirischen Frauenforschung voran. Im
Vordergrund stehen Fragen nach dem Politik- und Machtverständnis von Frauen,
nach der Präsenz von Frauen in der Kommunalpolitik, nach dem Politikstil von
Frauen, nach den Gründen für die Unterrepräsentanz von Frauen in der
Kommunalpolitik und nach den fördernden Faktoren für einen weiblichen Zugang
zur Kommunalpolitik. Den empirischen Teil der Arbeit stellen zwei Umfragen bei
kommunalpolitisch engagierten und nicht engagierten Frauen und Mädchen in
Ludwigsburg und bei Bürgermeisterinnen in Baden-Württemberg dar. Wiedergegeben
wird ein Gesamtbild der Situation von Frauen in der Kommunalpolitik, ihre
Motivation, die nach wie vor bestehenden Schwierigkeiten, aber auch Chancen von
Frauen und Perspektiven für Frauen in der Kommunalpolitik. Die Ergebnisse der
Untersuchung sind auch als Appell an Politik und Gesellschaft gedacht, mit den
genannten Instrumenten und Lösungsansätzen die Situation von Frauen in der
Kommunalpolitik zu verbessern.
Annette Holuscha,
geb. 1968 in Oberschlesien, bis 1981 wohnhaft in Beuthen, seitdem in der Bundesrepublik Deutschland. Von
1988 bis 1992 Studium der Verwaltungswissenschaft in Konstanz, Abschluß als Diplom-Verwaltungswissenschaftlerin; von 1993
bis 1994 Verwaltungsreferendariat in Baden-Württemberg, 1995 Staatsexamen; von
1995 bis 1996 Mitarbeiterin im Büro für Frauenfragen der Stadt Ludwigsburg;
seit 1997 Leiterin der Abteilung Sozialarbeit im DRK-Landesverband
Baden-Württemberg e.V.; 1999 Promotion zum Dr. rer. soc.; die
Diplomarbeit ist unter dem Titel "Altenpflege in der Familie. Belastungen
und Unterstützungen bei pflegenden Angehörigen" in gleicher Reihe 1992
erschienen.
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