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S

Juli 2016

 

 

 

 

 

 

Dorit Felsch

Chava heißt Leben

Das Schicksal einer jüdischen Familie aus Beuthen im Holocaust

und die Flucht ihrer dreizehnjährigen Tochter nach Eretz Israel

Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn

1. Auflage 2016, 132 Seiten. € 19,80
ISBN 978-3-86628-567-5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Vorwort der Autorin

 

Ein Jahr, nachdem ich die ersten ausführlichen Gespräche zu diesem Thema mit ihr geführt hatte, habe ich sie wieder einmal besucht. Ich sagte ihr, ich hätte noch ein paar Nachfragen zu ihren Erzählungen, die ich ihr gerne stellen würde, falls sie sich dazu in der Lage fühle. Nicht jetzt, antwortete sie, aber irgendwann später. Und dann rief sie mich einige Tage später zu sich in ihr Schlafzimmer, als sie sich zu ihrem täglichen Mittagsschlaf hingelegt hatte. Ich solle mich auf ihre Bettkante setzen und dann könne ich ihr die Fragen stellen, von denen ich gesprochen hätte. Ich sagte, ich wolle sie aber nicht um ihren Mittagsschlaf bringen. Und da erzählte Chava mir, dass sie seit vielen Jahren nicht mehr schläft. Dass sie sich zwar jeden Mittag hinlegt und die Augen eine Weile schließt, dass es ihr aber unmöglich ist zu schlafen. Auch nachts findet sie nur mit Hilfe starker Tabletten für zwei oder drei Stunden Schlaf. Sie sei deshalb auch bei verschiedenen Ärzten gewesen, die aber die Ursachen der Schlafstörung nicht finden konnten. Dann habe man ihr angeboten, in einer Klinik unter Beobachtung zu schlafen, vielleicht würde das zu einer Diagnose verhelfen. Chava hat abgelehnt. Dann liegt sie lieber in ihrem eigenen Bett, sagt sie. Denn in Wahrheit wisse sie doch, dass ihre Schlaflosigkeit keine organische Ursache hat. Sie weiß, warum sie nicht schläft. Nach all dem, was sie erlebt hat, der Verfolgung, dem Verlust ihrer ganzen Familie und der ganzen ihr bekannten Welt als Dreizehnjährige, nach all den Kriegen, die noch folgten, in denen sie um ihren Mann, ihre Kinder, ihre Enkel bangte, da hat sie keinen Schlaf mehr.

Es ist Chavas Geschichte, die auf den folgenden Seiten erzählt wird – vor allem anhand der Briefe, die Chava von ihrer Familie aus Deutschland erhielt, und zahlreicher Interviews und Gespräche mit ihr. Es ist die Geschichte eines Lebens, das Teil hatte an der größten Tragödie des vergangenen Jahrhunderts, der Schoah, und zugleich an dem Wunder der Neuerstehung des Staates Israel, in dem das aus Deutschland vertriebene Mädchen Eva als Chava eine neue Heimat fand und eine neue Familie gründete.

 

 

Jüdische Überlebens- und Nichtüberlebensschicksale aus Polen

herausgegeben von Erhard Roy Wiehn

 

Zum Inhaltsverzeichnis / to the contents of Shoáh & Judaica / Jewish Studies

 

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