Hartung-Gorre Verlag
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S
August
2008 |
Marianne Degginger
Schwieriges Überleben (vergriffen)
Ein Familienschicksal
in Darmstadt, Heppenheim,
Frankfurt, Berlin und
Eibenstock 1857-1957
Herausgegeben
von Erhard Roy Wiehn
1. Aufl. 2008; ca. 216 Seiten, EUR 19,80.
ISBN 3-86628-221-4, 978-3-86628-221-6
Aus dem Vorwort des Herausgebers:
Vom schwierigen
Überleben
Je
weiter die Schoáh zeitlich entrückt, desto näher scheint sie an die Gegenwart
heranzurücken, und je mehr darüber veröffentlicht wird, um so weniger scheint
man zu wissen, insbesondere bezüglich der deutschen Schlüsselfrage, wie das
alles hatte geschehen können.
Im folgenden lernen
wir das Schicksal einer "privilegierten Mischehe" kennen, die Mutter
ist Jüdin, der Vater ist "Arier" und arbeitet in der
Reichs-Kredit-Gesellschaft zu Berlin. Tochter Marianne wird 1932 als
"Mischling 1. Grades" geboren und protestantisch getauft, Bruder
Hans-Martin wird aus Sicherheitsgründen 1936 in London geboren und ebenfalls
getauft. Marianne spürt sehr wohl die wachsende Ausgrenzung, die sich
steigernden Sorgen der Eltern kann sie kaum erahnen, zumal die Eltern alles von
den Kindern fernzuhalten versuchen, was diese belasten könnte. Dennoch sind
Traumata bis heute geblieben. - Mariannes jüdische Großmutter wird nach Mitte
August 1942 von Frankfurt nach Theresienstadt deportiert, Anfang Februar 1944
durch eine Postkarte ihr Tod vermeldet, woraufhin ihre Tochter Bertel – Mariannes Mutter - zusammenbricht. Auch deren
Deportation muß nun mehr denn je befürchtet werden,
und selbst der "arische" Mann und Vater kann sich nie ganz sicher
fühlen. Hinzu kommt die schwierige Versorgungslage und
die Angst vor den zunehmenden Luftangriffen, weshalb man zeitweise aufs Land
ausweicht. - Vater Fritz Unger hält seiner Frau und seinen Kindern die Treue
und kann somit seine ganze Familie durch den Zweiten Weltkrieg und durch die
Schoáh retten, während außer der geliebten Omi noch zahlreiche andere Verwandte
mütterlicherseits der NS-Herrschaft in Deutschland und Europa zum Opfer fallen.
"Daß und wie wir überlebt haben, muß als ein Wunder betrachtet werden", schreibt
Marianne Degginger: Ein Wunder dank des stillen
Heldentums ihrer Eltern und der christlichen Verwandten.
Marianne Degginger
ist für ihre Erinnerungsarbeit herzlich zu danken, der durch die Verbindung von
elterlichen Briefen und persönlichen Erinnerungen im Kontext zeitgeschichtlicher
Daten eine ebenso detaillierte wie dichte Familiengeschichte zur Zeit der
Schoáh gelungen ist.– Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in einigen
Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird wohl nicht so schnell vergessen. 13. August 2008
Weiterhin aktuell sind die folgenden
von Erhard Roy Wiehn herausgegebenen Titel
Zum Inhaltsverzeichnis der
Edition / to the contents of the edition Shoáh & Judaica
/ Jewish Studies
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