Hartung-Gorre Verlag
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Neuerscheinung 2000
Nathan
Höxter
Jüdische
Pionierarbeit
Nach
Kindheit und früher Jugend in Berlin
ein
Leben im Kibbuz Geva und
neue
Brücken nach Deutschland
1916
- 2000.
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
Konstanz
2000, 142 Seiten, 20,35 €. ISBN 3-89649-612-3
Aus dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn: Doppelte Pionierarbeit
Nathan Höxter wird 1916 in Berlin
geboren, der Vater ist Feldrabbiner und amtiert später in der Synagoge "Beth-Zion"; der Junge wächst in einem streng
religiösen Elternhaus mit drei Geschwistern auf, erinnert sich an einen
judenfeindlichen Vorfall bereits 1921, ist ein guter Schüler und hört im
jüdischen Gymnasium erstmals das Wort "Zionismus". Er ist 12 Jahre
alt, als sein Vater stirbt, entfernt sich vom religiösen Leben, sieht als Junge
schon die wirtschaftliche Not, sympathisiert mit den Linken, tritt dem Jung-Jüdischen Wanderbund bei, befreundet sich mit
polnisch-jüdischen Kindern aus dem Berliner Scheunenviertel, singt im Chor der
"Alten Synagoge", spielt Fußball im jüdischen Sportverein "Maccabi", wird bei einer Demonstration verletzt und
verhaftet, spürt vor allem den wachsenden Antisemitismus.
Nathan ist inzwischen vom "Sturm
der zionistisch-sozialistischen Ideen aus Palästina" erfasst, sucht
Kontakt zu Recha Freier, die vom Kinderdorf BenSchemen bei Tel Aviv erfährt,
das von dem Berliner Arzt Dr. Siegfried Lehmann geleitet wird. Vom Jung-Jüdischen Wanderbund als AuswanderungsKandidat
nominiert, bereitet er sich nun für Palästina vor und verlässt in einer ersten
"Versuchsgruppe" mit fünf 16-jährigen Jungen am 12. Oktober 1932
Berlin, um nach einer abenteuerlichen Reise schon bald in dem später berühmten
Kinderdorf bzw. der sogenannten "Kinderrepublik" Ben-Schemen
bei Tel Aviv anzukommen.
Nach dem Abschluss der dortigen
Landwirtschaftsschule geht Nathan im Sommer 1934 zusammen mit seiner Freundin Nechamah, die mit ihren Eltern aus Russland kam, in den
kleinen Kibbuz Geva, der 1921 unweit des GilboaBerges gegründet wurde: "Nun war ich mit meinen
18 Jahren ein wahrer Pionier." Ja, und nach dem Kibbuz-Motto: "Jeder
gibt alles und verlangt möglichst wenig", beginnt nun für die beiden jungen
Leute, die 1936 heiraten, ein wahres Pionierleben im Aufbau des Landes - "Awoda iwrft - hebräische
Arbeit"!, wobei Nathan nachund nach in allen
Bereichen der Landwirtschaft arbeitet, in Geva
erstmals eine Schafzucht aufbaut, der englischen Hilfspolizei und der illegalen
jüdischen Verteidigungsorganisation Hagana angehört.
Nathan gelingt es, seine ältere
Schwester Thea und seinen jüngeren Bruder Gerhard aus Deutschland nach
Palästina zu holen, während Mutter Salomea und sein
älterer Bruder Isi in der Schoáh ums Leben
kommen. ….
Erhard Roy Wiehn:
„Denn was aufgeschrieben, veröffentlicht und in einigen wichtigen Bibliotheken
der Welt entsprechend aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell
vergessen.“
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