Hartung-Gorre Verlag
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Jehuda
L. Stein
Juden in Krakau.
Ein
historischer Überblick 1173 -1939
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn.
2. Auflage 2008, 132 Seiten, € 15,34
ISBN 3-89649-201-2
'Endlösung'
- memento mori (Vorwort des Autors)
Fünf Jahre, vier Monate und zwölf Tage
dauerte die mörderische Gewaltherrschaft der Deutschen in der Stadt Krakau. Durch
die Kriegsereignisse nicht völlig zerstört und von der deutschen Besatzung
verschont geblieben sind die jahrhundertealten Denkmäler und Häuser der
'Königlichen Hauptstadt Krakau', die bis 1609 der Sitz der polnischen Könige
war.
Der 'Endlösung' anheimgefallen
ist die Jüdische Gemeinde Krakau, eine der ältesten jüdischen Gemeinden Polens,
die das grausame Schicksal des polnischen Judentums teilte.
Von den 64'000 Juden,
die 1938 in Krakau lebten, überlebten den Massenmord nur etwa 4'000. Das Ghetto
Krakau, die Konzentrationslager Krakau-Plasz6w, Groß-Rosen und Flossenbürg
sowie die Vernichtungslager Belzec, Treblinka und Auschwitz waren die Stationen
des Martyriums der Krakauer Juden.
Heute zählt die
'Kongregation mosaischen Glaubens' in Krakau weniger als 200 Mitglieder, alle
in vorgerücktem Alter; nur zehn von ihnen lebten vor dem Jahre 1939 in Krakau.
Mit den letzten Überlebenden, verstreut über die ganze Welt, wird sich zu
Beginn des nächsten Jahrhunderts die letzte Generation der Krakauer Juden von
der Geschichte verabschieden.
Aufgehört zu existieren
hat die nahezu 700 Jahre alte Gemeinde, eine der ältesten und bedeutendsten
Gemeinden Polens, die Schatzkammer der jüdischen Kultur und Tradition, durch
ihre reiche Vergangenheit eng verbunden mit der Geschichte der Stadt Krakau und
Polens. Das letzte Kapitel der Geschichte des 'Polnischen Jerusalems' und der
'Ir wa-Ejm be-Jisrael' ('Stadt und Mutter Israels') ist geschlossen. Für immer.
Verschwunden sind aus
dem Leben der Stadt Krakau die Juden, ein jahrhundertealter, integrierter Teil
der Stadtgeschichte. Vernichtet wurde eine unwiederholbare Kultur. Vom reichen
Traditions- und Kulturnachlaß der Gemeinde ist nichts geblieben. Ausgeraubt und
vernichtet wurden die unwiederbringlichen Schätze der jüdischen Kunst in den
Synagogen und in Privatbesitz. Zerstört wurden die Archive der alten Gemeinde
und mit ihnen eine unersetzliche historische Quelle für die Erforschung der
Geschichte der Juden in Polen.
Nur stumme Zeugen als
einzigartige Spuren des vernichteten jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur
in Polen blieben noch in Kazimierz, dem alten Judenbezirk Krakaus. Die alten
Häuser, der rekonstruierte, geschichtsträchtige Remu-Friedhof als Nekropole der
Krakauer Juden und die sechs mittelalterlichen, z.T. renovierten Synagogen
wurden zu einem symbolträchtigen Denkmal der Stadt Krakau ohne Juden.
Aus einer Buchbesprechung
in tachles 28 vom 11. Juli 2008:
„Zur Zeit des Nationalsozialismus ist in Krakau eine der
ältesten jüdischen Gemeinden Polens der „Endlösung“ zum Opfer gefallen. Mit
Jehuda L. Steins hat es ein Überlebender in verdienstvoller Weise übernommen,
die mehr als 700-jährige Geschichte dieser einst blühenden Gemeinde
aufzuarbeiten und so der Nachwelt zu erhalten. Der 1997 erschienene Erstling
des langjährigen Vizepräsidenten der Jüdischen Gemeinde Bern war rasch
vergriffen und ist jetzt in zweiter Auflage wieder erhältlich.“
Dieses Buch von Jehuda L. Stein ergänzt
unsere Bücher über jüdische Schicksale aus Polen,
die von Erhard Roy Wiehn herausgegeben
wurden:
2
weitere Bücher des Autors:
Jehuda
L. Stein,
Jüdische
Familiengeschichte aus Krakau 1830-1999.
Konstanz 1999, 148 Seiten, 16,36 €. ISBN 3-89649-417-1
Jehuda
L. Stein,
Jüdische
Ärzte und das jüdische Gesundheitswesen in Krakau
Vom
15. Jahrhundert bis zur Schoáh.
2006,
59 S., € 9,80. ISBN 3-86628-046-7
„Was aufgeschrieben,
veröffentlicht und in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird
vielleicht nicht so schnell vergessen.“
(Erhard
Roy Wiehn)
Weitere Buchtitel
von Überlebenden aus dem Konzentrationslager Buchenwald
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