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S

 

Yu Sun Shim-Lee

Die Bildlichkeit bei Franz Kafka

Eine Strukturanalyse von den Erzählbildern Kafkas

im Vergleich mit der surrealistischen Malerei

 

1. Auflage 1987, 236 Seiten, € 29,65. ISBN 3-89191-113-0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zusammenfassung:

 

In der Einleitung wird die Genesis des Arbeitsvorhabens mehr in einer subjektiven Weise beschrieben: d. h., die vorliegende Arbeit stellt sich im Grunde als eine wissenschaftliche Konkretisierung der subjektiven Rezeption von Kafkas Texten dar, wobei „Bildlichkeit“ und „Surrealität“ als die grundlegenden Wirkungsmomente bei der Lektüre herausgehoben sind.

 

Zur Einführung in die Problematik der Bildlichkeit vermittelt das zweite Kapitel einen Überblick der bisherigen Kafka-Forschung von W. Emrich bis H. Hiebel. Sie befasst sich einerseits mit der „Vieldeutigkeit“ oder „Nicht-Deutbarkeit“ der Texte Kafkas, andererseits analysiert sie deren Struktur und Verfahren. auf die das Scheitern der Sinndeutung zurückzuführen ist.

 

Darüber hinaus verfolgt die vorliegende Arbeit die Depotenzierung von dieser Metaphorisierung und Symbolisierung von Kafkas Texten. Anstelle der Suche irgendeiner scheinbar verborgenen Bedeutung oder Botschaft, wird die Gleichsetzung der Gegenständlichkeit des Erzählbildes mit konkreter Bildlichkeit als optischer Vorstellung versucht. Das Erzählbild, das sich hier aufgrund der „Buchstäblichkeit“ des Textes konstituiert, wird zum Träger bzw. Auslöser der Wirkung auf den Leser. Es wird angestrebt, die Erzählbilder Kafkas und die surrealistische Malerei vergleichend einander gegenüberzustellen, indem das Vorstellungsbild des Textes analog zum Wahrnehmungsbild der Malerei aufgefasst wird. Dieser Vergleich ist zunächst von der ähnlichen Wirkungsweise von beiden Bildern ausgegangen, jedoch wird .auch darauf gezielt, Kafkas Texte im Kontext der Moderne zu betrachten.

 

Das dritte Kapitel versucht, „Surrealität" als eine ästhetische Kategorie zu systemstisieren. Zunächst wird sie im Licht des Surrealismus betrachtet; danach wird versucht, „Surrealität" nicht nur als Epochenbegriff, sondern auch als eine überhistorische ästhetische Kategorie zu bestimmen.

 

Von dieser Voraussetzung ausgehend befasst sich das vierte Kapitel mit der Analyse von Erzählbildern aus folgenden Werken: „Der Prozess", „Das Schloss" und fast ganze kurze Prosatexte. Eine kurze Vorbemerkung geht sowohl auf die medialen Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten der beiden Bildertypen ein. In den Kafkaschen Texten und in den ausgewählten Beispielen surrealistischer Malerei werden die Strukturen bzw. Verfahren des Bildes analysiert, durch die „Surrealität" suggeriert wird. Es ergeben sich hierin elf Strukturtypen.

 

In der Schlussbemerkung wird Kafka noch einmal im Zusammenhang der Moderne. insbesondere in Hinblick auf den Entautomatisierungsprozess der modernen Literatur und Kunst, betrachtet.

 

 

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