Hartung-Gorre Verlag

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Lotti Kahana-Aufleger

Jahre des Kummers überlebt
Czernowitz und die transnistrische Verbannung 1939-1950

Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
1. Auflage 2009; 132 Seiten, EUR 14,80.
ISBN 978-3-86628-266-7 und ISBN 3-86628-266-4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Vorwort von Tova Bar-Touv

 

Tova (Gitta) Bar-Touv (Aufleger)

Die Aufzeichnungen einer Zeitzeugin bewahren

Meine Mutter, Lotti Kahana-Aufleger, hat diese Erinnerungen in ihrer Muttersprache Deutsch verfasst, 25 Jahre nachdem sie geschehen sind. Sie hat damit einen doppelten Zweck verfolgt: Erstens, späteren Generationen die Wahrheit mitzuteilen über das, was geschehen ist; zweitens als Selbst-Therapie, um die nagende Trauer zu bewältigen, die in tiefen Schichten ihres Bewustseins verborgen war. Den ersten Zweck hat sie zumindest teilweise erreicht. Zusätzlich zu diesen Aufzeichnungen hat sie gegenüber Yad Vashem mündliches Zeugnis abgelegt. Dieses ist in den dortigen Archiven aufbewahrt. Damit hat sie sichergestellt, dass detaillierte Aufzeichnungen einer Zeitzeugin dieser furchtbaren Zeit bewahrt werden. - Die gewünschte Katharsis, den zweiten Zweck, hat sie meiner Meinung nach nie erreicht. Bis zu ihrem letzten Lebenstag hat sie unter Albträumen aus dieser Zeit gelitten. Im Gegensatz zu anderen Überlebenden, die sich für Stillschweigen über diesen "anderen Planeten" (K.Zetnik – KZ-nik alias Jechiel Dinur, 1906-2001, "Planet Auschwitz", ERW) entschieden, weil sie darüber nicht sprechen konnten, ist kein Tag vergangen, an dem meine Mutter nicht zu jedem, der ihr zuhören wollte, über den Holocaust sprach – ebenso wie meine Großmutter seligen Angedenkens, Adela Gottesman, die vielfach in den Erinnerungen meiner Mutter erwähnt wird. Mein Ehemann Yaakov ist dadurch zum "Experten" für Czernowitz, das Getto und Transnistrien geworden – ohne jemals dort gewesen zu sein. Ich selbst, Tova, - oder Gitta, wie ich in den Erinnerungen genannt werde - konnte Gespräche über diese Zeit nicht aushalten. Auf mich hatte diese Erfahrung den gegenteiligen Effekt – ich war davon angewidert. Das ist auch der Grund, warum ich lange Zeit die Übersetzung vom Deutschen ins Hebräische, die ich meinen Kindern Yair und Hedva ebenso wie meiner Mutter versprochen hatte, nicht angehen konnte. Sobald die Trauerfeier für meine Mutter vorbei war, begann ich jedoch, ihre Erinnerungen zu übersetzen. Ich wollte damit eine Pflicht ihr und den Menschen gegenüber erfüllen, über die sie schreibt, um ihre Namen für die Nachwelt zu erhalten. - Ich bin sehr froh, das diese Aufzeichnungen nach ihrer Veröffentlichung in englischer Sprache nun endlich auch auf deutsch erscheinen können – der Muttersprache und lebenslangen Gebrauchssprache meiner Mutter. Ohne die großen Bemühungen von Dr. Kurt Bayer (EBRD London und Wien) hätte dieses Buch niemals in deutscher Sprache erscheinen können. Dafür sind mein Mann Yaakov, unsere Kinder Yair und Hedva, die den Kontakt zu Dr. Bayer hergestellt hatte, sehr dankbar. Nicht zuletzt möchte ich Prof. Wiehn für seine Herausgebertätigkeit und für seine Einführung zur Schoah in Czernowitz danken: Toda raba!

Jerusalem, im Juli 2009

 

 

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