Hartung-Gorre
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Neuerscheinung
1996
Eitan Porat,
Stimme der toten Kinder –
Von den Karpaten durch Auschwitz, Nordhausen und
Bergen-Belsen nach Israel 1928-1996
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
1996, 88 Seiten, € 12,68. ISBN 3-89649-056-7
Inhalt
Vorwort Erhard Roy Wiehn: Der
Vogelmann von Kirjat Schaúl
Eitan Porat: Stimme der toten Kinder
1. Kurze Kindheit in den Karpaten
2. Ghettoisierung
und Verfolgung
3. Als Junge Auschwitz durchlitten
4. Sklavenarbeiter bei I.G. Farben
5. Nordhausen und Bergen-Belsen
6. Befreiung und Haft auf Zypern
7. Das neue Leben im Staate Israel
8. In Deutschland, Polen und Huszt
9. Botschaften eines Überlebenden
Anhang: Dokumente,
Fotos, Karten
Ausgewählte Literatur
Herausgeber
Aus dem Vorvort von Erhard Roy Wiehn
Um eine gewisse Vorstellung von Eitan Porats Überlebensgeschichte
zu bekommen, z. B. was es hieß, Sklavenarbeiter bei den I.G. Farben zu sein,
empfiehlt sich etwa der folgende Abschnitt von Raul Hilberg:
"Bei der Beschäftigung mit den I.G. Farben sieht man sich gezwungen,
gewisse konventionelle Vorstellungen über die Leitung und den Betrieb von Unternehmen
beiseite zu lassen. Die I.G. Farben war kein bloßes Unternehmen; sie war ein
bürokratisches Imperium und ein Hauptfaktor der Vernichtungsmaschine. ... Weit
davon entfernt, sich auf Grund ihrer Beschäftigung in Buna irgendwie beschützt
zu wissen, mussten sich die Häftlinge zu Tode rakkern. Schon in der
Konstruktionsphase übernahmen die I.G. Vorarbeiter das 'Arbeitstempo' der SS -
etwa das Zementabladen im Laufschritt. Eines Tages im Jahre 1944 wurde eine
große Gruppe frisch eingetroffener Häftlinge mit einer Rede begrüßt, in der
ihnen mitgeteilt wurde, dass sie sich jetzt im Konzentrationslager der I.G.
Farbenindustrie befänden. Sie seien nicht hergebracht worden, um zu leben,
sondern um 'im Beton zu verrecken'. ... Wie sehr die SS-Mentalität selbst von
I.G. Farben-Direktoren Besitz ergriff, veranschaulicht folgende Geschichte:
Eines Tages begaben sich zwei Buna-Häftlinge, Dr. Raymond van den Straaten und Dr. Fritz Löhner-Beda,
an ihre Arbeit, als eine aus I.G. Farben-Größen bestehende Besuchergruppe des
Wegs kam. Einer der Direktoren wies auf Dr. Löhner-Beda
und sagte zu seinem SS-Begleiter: 'Diese Judensau
könnte auch rascher arbeiten.' Darauf bemerkte ein anderer l.G.-Direktor: 'Wenn
die nicht mehr arbeiten können, sollen sie in der Gaskammer verrecken.' Nachdem
die Inspektion vorbei war, wurde Dr. Löhner-Beda aus
dem Arbeitskommando geholt, geschlagen und mit Füßen getreten, dass er als
Sterbender zu seinem Lagerfreund zurückkam und sein Leben in der I.G.-Fabrik Auschwitz beendete. – Insgesamt gingen etwa
35.000 Häftlinge durch Buna. Mindestens 25.000 starben. Die Lebenserwartung
eines jüdischen Häftlings in der I.G. Auschwitz betrug drei oder vier
Monate...." (R. Hilberg 1990, S. 987 u. 994f.;
vgl. darin O. Köhler 1996, S. 42).
Eitan Porat, Voice
of the dead children - From the Carpathian Mountains via Auschwitz and
Bergen-Belsen to Israel 1928-1996 (englisch u. hebräisch).
1997, 92
Seiten/pages. ISBN 3-89649-123-7 (vergriffen / out of stock)
Weitere Titel zu Überlebensschicksalen aus Tschechien
und der Slowakei
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und
in einigen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so
schnell vergessen.“ (Erhard Roy
Wiehn)
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