Hartung-Gorre Verlag
Inh.: Dr.
Renate Gorre D-78465
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Neuerscheinung
September 2020
„Am 22.
Juni 1941 begann die «Operation Barbarossa», der Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion.
Rumänische und deutsche Truppen eroberten in wenigen Tagen die Nordbukowina mit
der Hauptstadt Czernowitz sowie Bessarabien, die
heutige Republik Moldau. In den ersten Kriegswochen im Sommer 1941 wurden in
diesen Gebieten mindestens 45 000 Jüdinnen und Juden getötet, meist von ihren
Nachbarn oder von rumänischen Soldaten, Gendarmen und Spezialkommandos.
Die
jüdische Bevölkerung, die diese erste Gewaltwelle überlebte, wurde in Ghettos
und Transitlager gepfercht. Im Spätherbst 1941 begann die Deportation der Juden
aus der Bukowina, Bessarabien und nordöstlichen Regionen Rumäniens in einen als
Transnistrien bezeichneten schmalen Landstreifen
zwischen den Flüssen Dnister und Südlicher Bug. Dort
richtete die rumänische Besatzungsmacht rund 200 Ghettos und Arbeitslager ein.
Dem Holocaust in Rumänien fielen insgesamt über 300 000 Juden zum Opfer. Viele
von ihnen starben an Hunger und Krankheiten während der Deportationen oder in
den transnistrischen Lagern; Zehntausende wurden in
Odessa, Jassy oder anderswo ermordet.“
Simon Geissbühler am 27.1.2021 in der NZZ (Neue
Zürcher Zeitung) in den ersten beiden Absätzen seines Artikels „Diskrete Hilfe
während des Grauens. Der Schweizer Diplomat René de Weck setzte sich im Zweiten
Weltkrieg für die Juden in Rumänien ein“
Wolf Rosenstock
Vergiss
nicht
Notizen
aus dem rumänisch-deutschen
Vernichtungslager
Dschurin
Nachwort von Mirjam Bercovici-Korber
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
1. Auflage 2020, 136 Seiten. € 19,80
ISBN 978-3-86628-676-4
Anstatt
eines Vorwortes
Die
hier folgenden Notizen aus einem gar wenig bekannten Vernichtungslager
auf
ukrainischem Boden lagen bei mir im Manuskript seit fast 40 Jahren herum.
Als
ich merkte, dass sie – mit Bleistift geschrieben – bald nicht mehr zu
entziffern
sein
werden, schrieb ich sie tale, quale
–, ohne etwas am ursprünglichen Texte
zu
ändern – bis auf neuorthographische Anpassungen –, an der Schreibmaschine
um.
Ich war dabei einfach erstaunt, wie – trotz der vergangenen 40 Jahre – so
manche
damals angestellten Betrachtungen und „Kommentare“ – was insbesondere
Judenschicksal
und Judengeschichte anbelangt – ihre Aktualität durchaus nicht
eingebüßt
haben.
Ich
glaube daher, dass diese „Chronik Dschurin“ auch für
den Leser von heute von
einem
besonderen Interesse sein dürfte.
Wolf
Rosenstock zu Beginn der 1980er Jahre.
Aus
dem Nachwort der Zeitzeugin
Frau
Dr. Mirjam Bercovici-Korber: Dass es wirklich wahr
ist
Nachwort
zu Wolf Rosenstocks Notizen aus Dschurin
Ich,
Mirjam Korber (Bercovici),
bin eine der noch sehr wenigen Überlebenden
des
Ghettos von Dschurin und habe mein Tagebuch vor
vielen Jahren im Hartung-
Gorre Verlag (Konstanz) veröffentlicht, herausgegeben von
Professor Erhard
Roy
Wiehn. Siehe unten, in welchem Buch ihr Tagebuch
nachgelesen
werden kann. Vergriffen ist dieses Buch:
Deportiert – Jüdische Überlebensschicksale in
Rumänien
1941-1943. Aus dem Rumänischen von Andrei Hoişie (1993).
Zunächst
dachte ich, dass ich Wolf Rosenstock kannte. Doch bin ich nicht sicher,
weil
ich mich nicht mehr an Einzelheiten erinnere. Aber es kommt mir vor,
dass
die beiden Tagebücher, seines in Deutsch und meines in Rumänisch, sehr
ähnlich
sind. Natürlich ist die Chronik Das vergiss nicht von einem sehr
gebildeten
und
erwachsenen Menschen geschrieben. Ich aber war damals 18 Jahre
alt,
hatte die Schule ein Jahr zuvor verlassen müssen. Die Geschehnisse und
auch
viele Ausdrücke und Gedanken und sind dieselben. Wolf Rosenstocks
Chronik
von Dschurin ist vollständiger, weil sie auch
Aufzeichnungen über die
Atmosphäre
vor der Deportation enthält, und sie ist genauer bezüglich der Situation
der
sozialen Schichten im Ghetto, bezüglich der Macht der rumänischen
Gendarmen,
der ukrainischen und jüdischen Miliz, der jüdischen Kultusgemeinde,
usw.
Beide Tagebücher sind mit Bleistift geschrieben und beide nur bis Oktober
1943,
beide enden mit der gleichen Resignation: Es hat keinen Sinn zu
schreiben
– für wen und wozu?
Seither
sind so viele Jahre vergangen, und ich persönlich habe manchmal das
Gefühl,
dass nicht mir und nicht in meinem Leben die Deportation und die Qualen
im
Ghetto geschehen sind. Aber indem ich lese, was Wolf Rosenstock aufgeschrieben
hat,
sehe ich, dass es wirklich wahr ist, und dass es – Gott behüte – wieder
geschehen kann.
Bukarest,
3. August 2020
Sylvia Hoişie-Korber und Mirjam Bercovici-Korber
Exkursionen in die Vergangenheit
Tagebuch aus der Verbannung in Transnistrien 1941–1944
sowie eine Reise in
diese Vergangenheit von Iaşi
nach Czernowitz, Mohyliw, Scharhorod u. Dschurin 2013
Vorwort von Andrei Corbea-Hoişie
Herausgegeben von
Erhard Roy Wiehn
1. Aufl. 2014; 160
Seiten, EUR 18,00
ISBN
978-3-86628-496-8
Weiterhin
aktuell sind die folgenden von Erhard Roy Wiehn
herausgegebenen Titel:
Jüdische Überlebensschicksale in und aus Rumänien inkl.
Bukowina
Inhaltsverzeichnis der Edition / to the contents of the edition Shoáh & Judaica / Jewish Studies
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