Hartung-Gorre Verlag
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Aus dem Vorwort von Heiko Haumann
Jede Erinnerung ist wichtig und notwendig
Herrn Arkadius Scheinker habe ich kennengelernt,
als ich mit einer Gruppe von Studierenden der Universität Basel in Lörrach ein
Projekt durchgeführt habe, jüdische Emigrantinnen und Emigranten aus der
ehemaligen Sowjetunion nach ihrem Schicksal zu befragen. Von Frau Katja
Nudelman erfuhr ich dann, dass Herr Arkadius Scheinker ihr seine Erinnerungen
an Riga während der Zeit des Nationalsozialismus berichte und sie diese
aufschreibe. So entstand die Idee, dieses Zeugnis zu veröffentlichen.
Herr Scheinker erzählt eindrucksvoll vom
Leben in Riga unter der deutschen Besatzung, von seinen Eltern, Geschwistern,
Verwandten, Freunden und Bekannten. Wir sehen die Welt vor uns, die vernichtet
wurde.
Prof. Dr. Heiko Haumann lehrt Osteuropäische und Neuere Allgemeine Geschichte
am Historischen Seminar der Universität Basel / Schweiz.
Aus dem Vorwort von Katja Nudelman
Ein Zeugnis der Schrecken und des Optimismus
Auf
einer Gedenkveranstaltung im ehemaligen Lager Gurs
(Frankreich), wohin im Oktober 1940 zahlreiche Juden aus Baden und der
Saarpfalz deportiert worden waren, fragte ich Herrn Scheinker,
ob er seine Erinnerungen an die Zeit im Rigaer Ghetto aufgeschrieben habe. In
diesem Gespräch stellte sich heraus, daß er schon
lange die Idee hatte, Zeugnis von seine ermordeten Familie, von seinen Freunden
und Verwandten, von seiner geliebten Stadt Riga und von dem Land abzulegen, das
er verlassen mußte. Da ich mich in der Lage sah,
diese Erinnerungen aufzuschreiben, kamen wir überein, uns nach der Rückkehr
nach Deutschland zu treffen. Am 4. Januar 2006 begann die Arbeit.
Unser Ziel war es nicht, einen schön
strukturierten "Roman" zu schreiben, sondern einen historischen
Bericht über jene schreckliche Zeit. Herr Scheinker
diktierte mir seine Erinnerungen und Gedanken, und ich schrieb sie in den
Computer. Er versuchte dabei, die Geschichte seiner im Holocaust umgekommenen
Familie aus der Sicht eines damals 19- bis 20-jährigen Jungen und zugleich aus
der des heute schon einige Jahre älteren Mannes darzustellen.
Das Buch ist nicht nur ein Zeugnis der Schrecken
jener Zeit zwischen 1939 und 1945, sondern auch ein Beispiel dafür, daß es selbst in schlimmsten Situationen manchmal gute
Menschen gibt, die zu Hilfe kommen. Für mich ist
dieses Buch ein Beispiel für die Stärke und den Optimismus von Menschen, die
selbst in schwierigsten Momenten ihres Lebens die Kraft zum Lachen hatten.
Bücher aus der Edition Schoáh & Judaica,
herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
Max Kaufmann
The Destruction of the Jews of Latvia
Foreword by George Schwab
Preface by Paul A. Shapiro
Introduced by Gertrude Schneider
Translated from the German by Laimdota Mazzarins
Edited by Gertrude Schneider and Erhard Roy Wiehn
Konstanz 2010; 296 pages. € 24,00. ISBN
978-3-86628-315-2
Max Kaufmann, Churbn
Lettland - Die Vernichtung der Juden Lettlands.
(Reprint zum Gedenken an Max Kaufmann)
Konstanz 1999, 579 Seiten, € 34,77. ISBN 3-89649-396-5
Basja Zin, Wie ein grauenhafter Traum - Vier Jahre zwischen Leben
und Tod. Jüdische Schicksale in Lettland 1941-1945.
Konstanz 1998, 48 Seiten, € 10,12. ISBN 3-89649-363-9
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