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S

 

Neuerscheinung 1998

 

 

 

 

Jack Scott,

Nie wieder in Deutschland leben

Von Gelsenkirchen, Gera und Fürth durch Belgien,

Frankreich, Spanien mit der britischen Armee nach Deutschland zurück.

Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
1998., 191 Seiten, € 20,35. ISBN 3-89649-343-4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn: Nicht alles vergeblich

"Jakob, Jakob", sollte der Titel ursprünglich lauten, keineswegs verknüpft mit dem Namen Jakob Wassermanns im bitteren Vorwortzitat. Unter diesem Namensruf wird der Autor vielmehr in Frankreich vor den Deutschen damals gerettet, der dort inzwischen Jacques und seit seinem Eintritt in die britische Armee Jack heißt. 'Nie mehr in Deutschland leben' ist jedoch exakt das ebenfalls bittere Fazit dieser Überlebens-Biografie, die so vieles Nichtüberleben einschließt: Mutter Martha und Vater Baruch Schloß sowie Anverwandte werden in Auschwitz und Riga ermordet.

Jakob stammt aus einer ebenso normalen wie frommen jüdischen Bürgerfamilie, deren Vorfahren mütterlicherseits aus Sulzbürg/Oberpfalz und väterlicherseits aus Gelsenkirchen/Ruhrgebiet stammen; die Vorfahren leben seit Jahrhunderten in Deutschland. Der Vater arbeitet für kurze Zeit im bekannten Warenhaus Tietz zu Gera. In Fürth wohnt die Familie im selben Haus wie die Kissingers mit ihrem später berühmten Sohn Heinz-Henry. Aus seiner behüteten Kindheit wird Jakob jäh herausgerissen: Er prügelt sich früh mit einem Gleichaltrigen, der "Juda verrecke!" ruft, am Schwimmbad steht bereits schon 1933 "Juden unerwünscht". Der Vater kann bei der Bar Mitzwa seines Sohnes 1937 schon nicht dabei sein, weil er sich in Brüssel in vermeintliche Sicherheit bringen muss.

Im Sommer 1938 verlassen Mutter Martha Schloß und Sohn Jakob Deutschland, um mit dem Vater in Brüssel das vermeintliche baldige Ende des "Tausendjährigen Reiches" abzuwarten, und zwar unter äußerst bescheidenen Umständen. Im Herbst 1939 prophezeit Jakobs Vater: "Mein Sohn wird in diesem Krieg noch gegen Hitler kämpfen!". Bald werden die jüdischen Flüchtlinge aus Deutschland jedoch deutsch-jüdische Flüchtlinge in Frankreich, eine Odyssee beginnt, wobei Jakob erstmals den Begriff "Sonderbehandlung" hört, ohne zu wissen, dass er Massentötung von Juden bedeutet.

Im Sommer 1942 ist die Mutter bereits im berüchtigten Internierungslager Rivesaltes inhaftiert, ihre dramatischen Briefe von Ende August 1942 zeugen einmal mehr davon, was Menschen Menschen antun können (S. 96ff.), die letzte Postkarte ist in Montauban gestempelt, ein letztes Lebenszeichen: "...

 

 

Weiterhin aktuell sind die folgenden von Erhard Roy Wiehn herausgegebenen Titel:

Jüdische Überlebens- und Nichtüberlebensschicksale in Deutschland

Zum Inhaltsverzeichnis der Edition / to the contents of the edition Shoáh & Judaica / Jewish Studies

 

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