Hartung-Gorre Verlag
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S
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Mai 2012
Konrad
Görg
Wir
sind, was wir erinnern.
Zwei
Generationen nach Auschwitz.
Stimmen gegen das Vergessen.
In Erinnerung an Erwin
Katz
Vorwort von Erhard Roy Wiehn
Geleitwort von Horst-Eberhard Richter
Erste Auflage 2012 (gebundene und erweiterte
Ausgabe)
152 Seiten. € 9,95. ISBN 978-3-86628-425-8
und 3-86628-425-X
Die Taschenbuchausgaben von 2008 und 2009
sind vergriffen.
Eine englische Übersetzung erschien 2010
(siehe unten).
Wenn die Beschäftigung mit Auschwitz nicht
zutiefst verstört, immer wieder, zumindest immer mal wieder, dann ist etwas
falsch daran.
Wie jedoch kann und
darf sich ein Nachgeborener der Tätergeneration dem Holocaust, dem ´Abgrund der
Geschichte` nähern? Für den Verfasser war dies nur durch einen Chor der
verschiedensten Stimmen möglich, die miteinander in einen Dialog treten wollen:
historisch erklärend, streitend, verzweifelt fragend, schreiend und anklagend,
um Wahrheit ringend, um Versöhnung bittend und für die Zukunft hoffend.
Um sich das Ausmaß
des Bösen zu vergegenwärtigen, mussten jedoch auch die in menschenverachtendem
Hass, Vorurteil und Zynismus verhafteten Aussagen der Täter - auch wenn dies
manchmal schwer fiel - mit einbezogen werden.
Diese Sammlung soll
dazu beitragen, dass wir uns weiterhin der geschichtlichen Verantwortung
stellen und eine kollektive Erinnerungskultur aufbauen, die verlässlich und
dauerhaft auch gleichzeitig eine ´Orientierungskultur` für die kommenden
Generationen darstellt.
Diese Anthologie zur Schoáh ist ein Lesebuch,
das es in sich hat. Dahinter steht wie ein Wasserzeichen der Aufschrei des
Gedenksteins von Treblinka: "Nie wieder" (Auszug aus dem Vorwort).
Erhard Roy Wiehn,
4/08
Dies ist ein Buch zum Blättern und Verweilen,
keines zu raschem Durchlesen. Jede Leserin, jeder Leser wird an
unterschiedlichen Zitaten hängen bleiben. Aber gerade damit wird eingelöst, was
der ebenfalls zitierte spanische Schriftsteller und Philosoph Manès Sperber so
formuliert hat: Erinnern sei eine besondere Form der Liebe zu denen, die ihr
Unglück stimmlos gemacht habe. Diese Liebe ist dem Buch anzumerken.
Publik-Forum, 1/09
Erstaunlich, wie ein solch schmaler Band die Augen zu
öffnen vermag.
Deutsches Ärzteblatt, 2/09
Aber gerade durch seine verdichtende
Gesamtschau verdient das kleine Buch eine große Verbreitung. Man kann aus ihm
mehr lernen als aus manchen ausgedehnten Dokumentationen. Und es hilft, an die
Notwendigkeit einer andauernden Wachsamkeit zu erinnern (Auszug aus dem Geleitwort).
Horst-Eberhard Richter, 10/09
Einfach ein wunderbares Buch! Nicht nur die
Auswahl der Texte, sondern auch ihre thematische Anordnung, die imposante
Einleitung und die geleitenden Worte - ganz zu schweigen von der
gesinnungsmäßigen Ausrichtung des gesamten Bandes - machen diese Sammlung zu
einer einzigartigen Manifestation wahren Gedenkens und humanistischer
Weltschau. Ganz großen Dank für dieses bedeutende Geschenk, das der Verfasser
den bisherigen und künftigen Lesern seines Buches gemacht hat.
Moshe Zuckermann, Tel Aviv, 12/09
Aus einer Rezension
in „Loccumer Pelikan“ 1/10 Seite 43 von Martin Stupperich
Konrad
Görg veröffentlicht dieses Buch in Erinnerung an
Erwin Katz, den Onkel eines Freundes, der im Alter von zehn Jahren in Auschwitz
ermordet wurde. Das ergreifende Schicksal dieses Jungen bildet im Zusammenhang
mit dem Schicksal seiner Familie den Anfangsabschnitt des Buches. Der Autor
schildert das Geschehen anhand eines mehrere Seiten umfassenden Zitats der
inzwischen alten Tante seines Freundes, Jolana, die
Auschwitz überlebte. In diesem Zitat schildert sie die Familienverhältnisse vor
dem Krieg und das allmähliche Wachsen der Judenfeindschaft bis zum Abtransport
nach Auschwitz. Mit der Eröffnung durch ein Zitat ist bereits der besondere
Charakter des Buches gekennzeichnet
Konrad
Görg, ein praktizierender Arzt an der Marburger Universitätsklinik,
legt mit seinem Buch eine Sammlung von Zitaten vor, die er im Laufe vieler
Jahre der Beschäftigung mit Holocaust, Antisemitismus und Judenverfolgung
zusammengetragen hat und zu deren Veröffent1ichung ihn Freunde gedrängt hatten.
Diese
Veröffentlichung bietet heutigen Lesern bedrückende Einblicke in das Geschehen,
das zum Holocaust I führte, denn nicht pur die Opfer, sondern auch die Täter
selbst werden zitiert. Jedes dieser Zitate macht nachdenklich. Es ist kein Buch
zum Nebenbeilesen. Es ist auch nicht einmal gelesen
und dann abgetan. Es zwingt dazu in sich zu gehen und sich selbst zu befragen.
Denn alle Nachgeborenen stehen in einer Beziehung zu diesem immer wieder
unfassbaren Geschehen. Jedes Zitat dieses Buches verlangt nach einer Pause des
Nachdenkens, ja der Andacht. Es verlangt danach immer wieder zur Hand genommen
zu werden, dennjedes Zitat enthält entweder tiefgreifende Einsichten in kompakter Form oder nötigt dem
Leser im Fall erschreckender Zitate derartige Einsichten ab.
Denn
nicht alle Zitate bewirken Zustimmung, manche enthalten ambivalente
Sichtweisen, manche sind abschreckend und verstörend. Insbesondere gilt dies
für Äußerungen, die Alltäglichkeit und Normalität angesichts der Abwesenheit elementarster Forderungen der Menschlichkeit widerspiegeln.
Um
einen Überblick über die gedrängte Folge der Zitate zu gewinnen, hat der Autor
des Buches eine Ordnung nach leitenden Aspekten vorgenommen. Diese Gliederung
erleichtert die Benutzung des Buches sehr. Nicht im Text. dafür aber im
Inhaltsverzeichnis ist die Abfolge der Gliederungstitel zusätzlich unter familiengeschichtIiche Hauptüberschriften gesetzt, z.B. "Die Zeit der Großeltern" oder "Die
Zeit der Eitern". So werden dem Leser die Inhalte zusätzlich näher
gerückt. Denn was sich unter den Haupttiteln sammelt, lädt eher zur Distanz
ein: "Ausgrenzung, Deportation, Ermordung", "Wegsehen und
Schweigen". "Sich wahrheitsgemäß erinnern" u.a.
Damit
ist dieses Buch zugleich ein nutzbringendes Handwerkszeug für den Geschichts-
und Religionsunterricht. Diese Zitatesammlung ist
eine Fundgrube für verdichtete Aussagen, die mehr als die Worte des Lehrenden
geeignet sind, ein Schlaglicht auf die belastenden Vorgänge der Vergangenheit
zu werfen. Insbesondere finden sich zahlreiche Aussagen von namhaften
Zeitgenossen, die bereits aus anderen Kontexten bekannt sind. Aber auch die
weniger bekannten Sprecher dieser Sammlung liefern wertvolle Basistexte. Die
Religionspädagogik kann sich ebenso wie die Geschichtsdidaktik und die
allgemein ethischen Fächer von diesem Buch inspirieren lassen, wenn es um die
Förderung des kollektiven Erinnerns in den Schulen geht.
In
der englischen Ausgabe sowohl als gedrucktes Buch als auch als eBook (Amazon.com)
erhältlich:
Konrad Goerg
We
are what we remember.
Germans, Two
Generations after Auschwitz
Voices to
Remind Us
In Remembrance of Erwin Katz
Forewords by Horst Eberhard Richter
and by Erhard Roy Wiehn
1st Edition 2010, 116 pages. € 9,95.
ISBN
978-3-86628-342-8 Paperback
1st Edition 2010 as eBook. US $ 9.15
on www.amazon.com -
Konrad Görgs Erinnerung an Erwin Katz ergänzt unsere Bücher über
jüdische Schicksale aus Polen,
die von Erhard Roy Wiehn herausgegeben
wurden:
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in einigen Bibliotheken
der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell vergessen.“
(Erhard
Roy Wiehn)
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