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S 2002 |
Jacques
Zwieback,
Der
Todeszug von Iaşi
1941.
Ein
Überlebender des größten Pogroms in Rumänien erinnert sich.
Aus
dem Rumänischen von Kathrin Lauer.
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
2002.
99 Seiten, 22,00 €. ISBN 3-89649-804-5
Aus
dem Vorwort von Jacques Zwieback
Das Gewissen wachhalten
Das
Massaker in Iaşi 1941, dem vermutlich mehr als
10.000 völlig unschuldige jüdische Menschen zum Opfer fielen, wurde von den
Geheimdiensten der rumänischen und der deutschen Wehrmacht geplant und von
rumänischen Gendarmen und Polizisten, unter Mitwirkung eines Teils der
Zivilbevölkerung aus den Randvierteln der Stadt durchgeführt. Die Beteiligung
der deutschen Wehrmacht beschränkte sich auf Aktionen vereinzelter Angehöriger
der Organisation Todt, die sich hinter der Front befand.
Das
Massaker von Iaşi ist ein Teil der Schoah, der
langen Reihe von Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Zweiten
Weltkriegs. Als Zeuge dieses Verbrechens, wodurch ich einen großen Teil meiner
Familie und die nächsten Freunde verlor, habe ich dieses Buch geschrieben,
einen schmerzhaften, aber wahren Bericht. Ich möchte damit auch meine Empörung
zum Ausdruck bringen gegen postkommunistische Historiker wie Gheorghe Buzatu
und Ion Coja, die geschichtliche Tatsachen verfälscht darstellen und damit heute
weiterhin das rumänische Volk und vor allem die Jugend vergiften. Die verbrecherische
Diktatur von Marschall Antonescus während des
Krieges, wie auch die antisemitische Propaganda der "Legion" (der
"Eisernen Garde") im Zeitraum 1930 bis 1941 haben Hass gegen die
Juden gesät. Das Zusammenspiel dieser Faktoren hat das Ausmaß des Massakers von
Iaşi bestimmt. Ein Jahr vor dem Beginn der
"Endlösung" stellt die Ermordung durch Ersticken und Verdursten in
den Todeszügen eine rumänische Erfindung dar, einmalig in der Geschichte der
Menschheit. Der Erstickungstod bedeutet einen langen, grausamen Todeskampf.
Rumänische Gendarmen haben diese Methode ohne Zögern angewandt.
In
den Todeszügen wurden mehr als 2000 Juden, Männer und Kinder unter 15 Jahren
durch Ersticken hingerichtet. Mit nur wenigen Überlebenden habe ich im Juni
2001 an der Trauerfeier zum 60. Jahrestag des Massakers teilgenommen. Ich
glaube nicht, dass wir den 70. Jahrestag noch erleben werden.
Aber
dieser Bericht bleibt - möge er das Gewissen der Menschen wach halten.
im
Frühjahr 2002
„Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in einigen Bibliotheken
der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell vergessen.“ (Erhard
Roy Wiehn)
Jüdische Überlebens- und Nichtüberlebensschicksale aus Rumänien
herausgegeben
von Erhard Roy Wiehn
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/ to the contents of Shoáh & Judaica
/ Jewish Studies
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