Hartung-Gorre Verlag
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Arnulf Huegel
Kriegsernährungswirtschaft Deutschlands
während
des Ersten und Zweiten Weltkrieges im Vergleich
1.
Auflage 2003, XII, 684 Seiten, € 68,00. ISBN 3-89649-849-5
Was war gleich, was wurde in
Deutschland anders gehandhabt während des Ersten und Zweiten Weltkrieges
hinsichtlich der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse und damit der
Lebensmittelzuteilung? Welche Lehren hatten sich für das NS-Regime bei der
Lebensmittelversorgung aus den bitteren Erfahrungen des Ersten Weltkrieges ergeben?
Hatte man vor 1914 jegliche Kriegsvorsorge auf dem Ernährungssektor
unterlassen, so waren die Nationalsozialisten von Anfang an bestrebt gewesen -
im Gedenken an die Hungerkatastrophe 1916/17 -, eine solche Situation zu vermeiden, ging doch mit dem
Hunger parallel eine Stimmungsverschlechterung einher, die in Unruhen und
Streiks einmündete, wobei letztere zum Schrittmacher der Revolution 1918
wurden. In Vorbereitung eines (zweiten) Krieges musste deshalb die
Landwirtschaft nach 1933 angehalten werden, vermehrt zu produzieren. Vorhandene
Getreide- und Fettreserven waren jedoch im Sommer 1941 weitgehendst
aufgebraucht. Wären in der Folgezeit nicht die rigorosen Entnahmen
landwirtschaftlicher Produkte aus den besetzten Gebieten, speziell aus der Ukraine,
vorgenommen worden, hätten für die Landwirtschaft in der folgenden Kriegszeit
nicht bis 2,6 Millionen Kriegsgefangene sowie zivile Arbeitskräfte aus
Osteuropa zur Verfügung gestanden, so wären nach 1941 bald ähnliche Nöte in der
Versorgung wie im Ersten Weltkrieg entstanden. Lediglich der dadurch
ausreichenderen Lebensmittelversorgung ist es zu verdanken, dass
gesundheitliche Schäden nicht die Ausmaße des Ersten Weltkrieges erreichten. Die
Lebensmittelrationen der Deutschen blieben jedoch den rassisch diskriminierten
Kriegsgefangenen und zivilen Arbeitskräften aus Osteuropa vorenthalten, ihre
Rationen blieben meist unter dem Existenzminimum, so dass unter ihnen eine hohe
Zahl von Hungerschäden und damit verbundenen Todesfällen auftrat.
Arnulf Huegel, geb. 1918
in Karlsruhe, Kindheit und Schulzeit in Weinheim a.d.B.. Medizinstudium an den
Universitäten Berlin, Innsbruck und München 1937-1943, Medizinisches
Staatsexamen und Promotion 1943, danach Truppenarzt. Nach 1945 Ausbildung zum
Facharzt für Chirurgie; von 1960 bis 1983 Chefarzt der Chirurgischen Abteilung
des Kreiskrankenhauses Tuttlingen. Von 1990 an Studium der Geschichte und
deutschen Literatur an der Universität Konstanz, Magisterprüfung im Fach
Geschichte 1996, Promotion im Fachbereich Geschichte im Februar 2003.
Reihe "Shoah
" im Hartung-Gorre VerlagAspekte der Radarentwicklung und -anwendung im Zweiten Weltkrieg
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