Hartung-Gorre Verlag
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Konstanzer Schriften zur Sozialwissenschaft
Band 35
Herausgegeben
von Horst Baier und Erhard R. Wiehn
Alexandra Prosch
Mobbing
am Arbeitsplatz.
Literatur-Analyse
mit Fallstudie.
1995; 232 Seiten; € 24,54. ISBN 3-89191-944-1
Der Begriff 'Mobbing' ist
eine Wortschöpfung, deren Erläuterung man im Fremdwörterlexikon noch vergebens
sucht Dennoch ist von diesem Begriff seit geraumer Zeit immer wieder die Rede
Arbeits- und Sozialwissenschaftler, Mediziner und Vertreter anderer Disziplinen
sowie Medien, Gewerkschaften und Krankenkassen haben sich gleichermaßen dieser
Thematik zugewandt und eine Reihe unterschiedlicher Problemfelder aufgetan,
welche die Auswirkungen von Mobbing zeigen sollen. In ihren Berichterstattungen
erweist sich das Thema als aktuelle und relevante Problematik für Wirtschaft
und Gesellschaft.
So neu wie der Begriff ist die Problematik keineswegs Konflikte treten in der
Praxis nicht erst seit heute auf Es hat sie schon zu allen Zeiten und in allen
Betrieben gegeben Überall dort, wo Menschen sich begegnen und zusammenarbeiten,
treten unvermeidbare echte und vermeintliche Unterschiede in ihren Zielen,
Werten, Interessen und Verhalten auf. Hierin ist schon Zündstoff für
alltägliche Probleme und Auseinandersetzungen im betrieblichen Geschehen
gegeben, die sich zu manifesten Konflikten entwickeln können. Wissenschaft und
Praxis kamen zu der Einsicht, daß eine 'endgültige'
Lösung solcher Konflikte faktisch nicht möglich ist In diesem Zusammenhang wird
besonders in der Konfliktforschung auf jene positiv-funktionalen Wirkungen
verwiesen, die bei frühzeitiger Wahrnehmung und adäquater Steuerung von
Konflikten ausgehen können Dort jedoch, wo Konfliktprozesse unerkannt bzw.
unbewältigt bleiben und langsam vor sich hinschwelen, droht die Gefahr einer
zunehmenden Personifizierung und Umleitung sachlicher Streitpunkte auf
Projektionsobjekte (Sündenböcke). Mobbing richtet dabei den Blickpunkt auf jene
Konfliktprozesse, die im Betriebsgeschehen nicht wahllos oder eher 'zufällig'
auftreten, sondern hauptsächlich auf bestimmte Arbeitsplatzbelastungen
zurückzuführen sind, die sich aus strukturellen als auch aus sozialen Bedingungen
ergeben.
Die Folgen des 'Kleinkriegs' am Arbeitsplatz sind offenkundig Redewendungen wie
"auf den Magen schlagen" oder "über die Leber laufen"
bringen nur schwerlich zum Ausdruck, was betroffene Personen zum Teil über
einen Zeitraum von mehreren Jahren aushalten müssen. Mobbingkonflikte, die in
kurzen Zeitabständen auftreten und über eine lange Zeit hinweg unbewältigt
bleiben, wirken sich stark auf die psychische und physische Gesundheit aus und
können so zu psychosomatischen Beschwerden führen Weitere Folgewirkungen
reichen von einer längeren Arbeitsunfähigkeit über Suchtverhalten und
Invalidität bis hin zur Frühverrentung oder gar zum Suizid. Hinzu kommt jene
Anzahl von Erwerbstätigen, die zwar gerade noch 'funktionsfahig',
synchron aber psychisch krank sind Nicht nur sie leiden unter ihrer Situation,
sondern in gleichem Maße auch ihre Familien. Gleichzeitig verursacht Mobbing
dem Betrieb nicht unerhebliche direkte und indirekte Kosten durch
krankheitsbedingten Absentismus, Fluktuation, schlechte Arbeitsmoral sowie
schlechtes Betriebsklima und nicht zuletzt durch die Zeit, die dafür verwendet
wird, Mobbingattacken vorzubereiten Insofern Mobbing zu Krankheit,
Arbeitslosigkeit oder gar Erwerbsunfähigkeit führt, sind monetäre Effekte für
die Gesellschaft zu erwarten.
Angesichts dieser Entwicklungen kommen Unternehmen sicherlich nicht umhin, sich
ernsthaft mit der Problematik des Mobbing auseinanderzusetzen. Denn als neu
erweist sich neben dem Begriff auch die Schärfe und das Ausmaß des Phänomens
auf dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels und der rezessiven
Wirtschaftslage Angst und Verunsicherung, den Arbeitsplatz und die soziale
Identität betreffend, beherrschen vielfach das sozioemotionale Klima und
verhindern kooperative Formen sozialintegrativer Konfliktbewältigung, direkte
Kommunikation und damit den Zusammenhalt im sozialen Gefüge.
Wollen die Unternehmen nicht Gefahr laufen, durch schlechtes Betriebsklima und
Imageverlust auf dem Arbeitsmarkt an Attraktivität zu verlieren oder gar eine
Bedrohung ihrer Existenz durch ein Mehr an Kosten riskieren, so müssen sie
diesen Tendenzen Rechnung tragen Nicht zuletzt deshalb, um das wichtigste
Kapital eines Unternehmens - das Humankapital - und damit die Qualifikation und
Leistungsmotivation des einzelnen Mitarbeiters zu sichern
Beachten Sie auch den Titel:
Guido Lorenz
Ein spiritueller Ratgeber
Mit Feuer und Flamme gegen
Burnout und Mobbing
Erste Auflage 2010, 96 Seiten, € 8,00. ISBN 3-86628-299-0
Guido Lorenz
Zwei Waffen sind genug
Ein spiritueller Ratgeber
Solidarität und Mut gegen
Mobbing und Ausbeutung.
Erste Auflage 2005, 80 Seiten, € 9,00. ISBN 3-89649-959-9
Beachten Sie
bitte ebenfalls
Christine
Urban,
und seine
Weiterentwicklung
zum europäischen
Kaizen
- Das Vorgesetztenmodell –
Hintergründe
zu aktuellen Veränderungen im
Betrieblichen
Vorschlagswesen
2.
Auflage 1994, 146 Seiten, € 22,50.
ISBN
978-3-89191-657-5
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