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Konstanzer Schriften zur Sozialwissenschaft Band 56
Herausgegeben von Horst Baier und Erhard R. Wiehn

Sandra Bartsch, Burak Gümüs, Türkan Türetken-Simic et al.

Studierende türkischer Herkunft
an der Universität Konstanz II
Eine empirische Studie

2000, 142 Seiten, € 15,24. ISBN 3-89649-619-0

"Ich finde es halt gut, wenn jemand sagt: 'Hey, das finde ich aber gut, dass du studierst!' " (Studierende türkischer Herkunft in der vorliegenden Befragung). "Wir sind Kinder der Zukunft." (Ekin Deligöz

, M.d.B. Berlin)

Die vorliegende Sammelschrift ist das Ergebnis einer studentischen Befragung Studierender türkischer Herkunft an der Universität Konstanz im Rahmen eines soziologischen Projektseminars "Soziale Randgruppen" unter Leitung von Prof. E. Roy Wiehn im Sommersemester 1999. Die schon in der früheren Untersuchung 1997 geprüfte Hypothese hat sich erneut bestätigt, dass nämlich innerhalb der Universität kaum von Diskriminierungserfahrungen berichtet wird, ganz im Gegenteil zu den Erfahrungen im außeruniversitären Alltag. Die Integration scheint auf dem Weg, doch bleibt noch viel zu tun: Es gibt Hoffnung, aber keinen Grund zur Entwarnung vor desintegrativen Kräften.

Aus: Uni'kon 05/2002, S.41, Zeitschrift der Universität Konstanz:

“Auffallen oder Undercover“

Die Studie »Studierende türkischer Herkunft an der Universität Konstanz II« interessiert sich für die »Frage nach der Situation der aus Studierenden und Akademikern zusammengesetzten türkischen Bildungselite«, die sich als »Avantgarde für die Wahrnehmung der Interessen der hier lebenden Türken einsetzen« könnte. Sie ist als Sammelschrift Ergebnis einer studentischen Befragung Studierender türkischer Herkunft an der Universität Konstanz und entstand im Rahmen eines Projektseminars »Soziale Randgruppen« unter der Leitung des Soziologen Prof. Roy Wiehn. Das Projektteam versuchte, durch Interviews Antworten auf integrationsbezogene Fragestellungen insbesondere über aktuelle und zurückliegende Diskriminierungserfahrunqen an der Uni, im außeruniversitären Alltag und bei Behördengängen zu finden. Wie kommt es zum resignativen Rückzug in die eigene Gruppe, wie steht es um Freundeskreis, den Zukunftsplänen und den Umgang mit Religion. Vorgestellt werden zunächst alle zwölf Einzelstudien mit den biografischen Skizzen. Die darauf folgende Gesamtanalyse aller individuellen Dossiers gibt Aufschluss über die oben gestellten Fragestellungen: Zum Beispiel wird eine schon bei einer vorherigen Untersuchung geprüfte Hypothese, dass an der Universität im Gegensatz zum Alltag außerhalb der Hochschule weniger Diskriminierung stattfindet, erneut bestätigt. Die Schlussbetrachtung zeigt die Herkunftsvielfalt der Studierenden als Kinder von Istanbuler Akademikern oder süd­anatolischen Schafhirten. Bemerkenswert sind dabei die ziemlich unterschiedlich erlebten Erfahrungen zweier Gruppen: fallen die einen äußerlich als typische Ausländer auf, bewegen sich die anderen in der deutschen Mehrheitsgesellschaft undercover. Da sie nicht sofort als Ausländer erkennbar sind, gehen manche Deutsche davon aus, ‘unter sich‘ zu sein, und glauben, deshalb ohne Konsequenzen politisch inkorrekt handeln und reden zu können.

Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass Integration nicht nur mit der Akzeptanz durch die Mehrheit, sondern auch mit guten Deutschkenntnis­sen und mit einer liberalen Erziehung der Befragten zusammenhängt. Ein Vorzug des Buches ist die gelungene Balance zwischen unakademischem Erzählduktus und soziologischer Analyse.”

Sandra Bartsch, geb. 1973, studierte Soziologie, Politikwissenschaft, Kunst- und Medienwissenschaft an den Universitäten zu Marburg, Hamburg und Konstanz. Schwerpunkte sind v.a. Lebensstilforschung, Modernisierung, Staatstheorien, Altniederländische Malerei sowie Filmtheorien.

Burak Gümüs, geb. 1974, studierte Soziologie und Politologie an der Universität Konstanz. Thematische Schwerpunkte sind Migration, Randgruppen, Lebensstilforschung, Internationale Kooperation, Außenpolitikanalyse, Staatstheorien und Organisationstheorien. Autor der Schrift "Türkische Aleviten" (Konstanz 2001), Mitautor der Schrift "Alevilik" (Istanbul 2004) und „Die Wiederkehr des Alevitentums in der Türkei und in Deutschland“ (Konstanz 2007).

Türkan Türetken-Simic, geb. 1969, studierte Soziologie und Politikwissenschaften im Hauptfach an der Universität Konstanz. Sie beschäftigt sich v.a. mit sozialer Ungleichheit, Jugendforschung sowie Sozialpolitik und politisch-administrativen Prozessen.

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Manuel Güntert

Hierarchien in Studentencliquen

1. Aufl. 2008, 330 Seiten. € 22,00. CHF 35,00.
ISBN-10: 3-86628-206-0

ISBN-13: 978-3-86628-206-3

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