Hartung-Gorre Verlag
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Konstanzer Schriften zur
Sozialwissenschaft Band 73
Herausgegeben
von Horst Baier und Erhard R. Wiehn
Burak Gümüs
Die
Wiederkehr des Alevitentums
in der Türkei und in Deutschland
2007, IV, 440 Seiten. €
29,90. ISBN 3-86628-128-5
Das Alevitentum
unterliegt einem Transformationsprozess, der durch einen vorübergehenden
Niedergang und durch eine gegenwärtige Wiederbelebung geprägt ist. Der Vorgang
der Wiederkehr des Alevitentums wirkt sich auf die religiösen Institutionen Cem,
Saz und Dede aus. Das
vorliegende Buch arbeitet die Gründe und das Ausmaß der alevitischen Wiederkehr
heraus. Zu den Ursachen zählen die Urbanisierung, der technische Fortschritt,
der Einfluss der Clan-Netzwerkstrukturen, die alevitische Reaktion auf
religiöse Diskriminierung und die Sinnkrise der alevitischstämmigen Sozialisten
nach dem Zusammenbruch des Ostblocks sowie die transnationalen Folgen der
Migration nach Westeuropa. Es wird die These vertreten,
dass mit der Revitalisierung des Alevitentums Verbände entstanden sind, die
dann diese Wiederbelebung mit den "lieux de memoire" (Nora)
vorantreiben und z.B. durch Kultur- und religiöse Veranstaltungen sowie
Publikationen mitgestalten. Diese Vereinigungen arbeiten an der
öffentlichen Pflege ihres jeweiligen Alevitentumverständnisses in Filialen
(Panels, Riten), Medien oder in Deutschland in Berliner Schulen mit. Sie selber
leisten durch Kreierung eigener religiöser Institutionen (Priesterrat etc.)
einen Beitrag zur großstadttauglichen Standardisierung des Alevitentums. Die
Verschriftlichung und Veröffentlichung der Lehren und die gleichzeitige
Fixierung des Ablaufs der Riten sowie die Einrichtung von rituellen Sakralorten
garantieren mit alevitischem Religionsunterricht in der Diaspora die Wahrung
der religiösen Werte und Normen. Dadurch wird der Übergang der früher
heterodoxen und flexiblen "Geheimkonfession" in eine offene,
systematisch, verschult gelehrte und verregelte "Schriftkonfession"
erleichtert. Das weitere Ziel des Buches ist es, das von den alevitischen
Vereinigungen gepflegte Alevitentum mit den Medien zu verknüpfen, die das kollektive
Gedächtnis der Aleviten prägen sollen (z.B. Periodika, Kalender).
Dr. Burak Gümüs, geb. 1974, studierte Soziologie und
Politologie an der Universität Konstanz. Thematische Schwerpunkte sind Migration,
Randgruppen, Lebensstilforschung, Internationale Kooperation,
Außenpolitikanalyse, Staatstheorien und Organisationstheorien. Autor der
Schrift "Türkische Aleviten" (Konstanz 2001),
Mitautor der Schrift "Alevilik" (Istanbul 2004) und "Studierende türkischer Herkunft an der Universität
II" (Konstanz 2000).
Weitere Titel zum Thema in dieser
Reihe:
Band
58: Burak Gümüs,
Vom
Osmanischen Reich bis zur heutigen Türkei.
2001, 264 Seiten, € 18,00. ISBN 3-89649-752-9
Band
67: Haki Gürtas,
Mythen
und Rituale des Alevitentums.
Zur
Religionssoziologie einer Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten
2005; 256 Seiten, € 18,00. ISBN 3-86628-014-9
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