Hartung-Gorre Verlag
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Renate Gorre D-78465
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August / November 2012
Erhard Roy Wiehn (Hg.)
Jüdische
Rückblicke
auf die deutsch-schweizerische
Grenzregion am Bodensee
im 20. Jahrhundert.
Gespräche in
Israel, Konstanz und Kreuzlingen.
Erste Aufl.
2012; 220 Seiten, EUR 19,80.
ISBN 978-3-86628-429-6
Aus dem
Vorwort des Herausgebers:
Die Jüdischen
Rückblicke bestehen aus 18 teils längeren, teils
kürzeren Tonband-Gesprächen
und bilden ein ebenso interessantes wie vielfältiges Erinnerungs-Mosaik zum
jüdischen Leben und Leiden in der deutsch-schweizerischen Grenzregion am
Bodensee von ca. 1900 bis 1985 bzw. 1987, was durch folgende Daten verdeutlicht
wird: Leo Picard, geboren 1900 in Wangen am Untersee, in Konstanz seit 1910,
nach Israel ausgewandert 1924; Hanna Bindel,
ausgewandert 1928; Zeev (Wolf) Meinrath, geboren in
Konstanz 1912, emigriert 1931; Tuvia (Theo) Chone, geboren 1912, emigriert 1936;
Rosel Adni, emigriert 1936; Robert Wieler, geboren in
Kreuzlingen 1912, nach Israel übersiedelt 1979. Neben den Rückblicken
auf Konstanz, die Bodenseeregion und Deutschland gibt es
natürlich auch Seitenblicke auf
Israel, insbesondere auf Eretz Israel, das vor-israelische Land Israel, das
britisch beherrschte Palästina damals. So konnte Dr. Erich Bloch (1897–1994)
nach dem Reichspogrom 1938 nach Palästina emigrieren, Annelies
und Friedel Haymann nach England. Hugo Schriesheimer
wurde im Oktober 1940 nach Gurs deportiert, konnte in
die Schweiz entkommen, ging 1947 in die USA und kam 1971 nach Kreuzlingen, während Erna Veit und Alice Guggenheim ebenso
wie Herbert Dreifuss und Sigi
Gideon als Schweizerinnen und Schweizer immer in Kreuzlingen
bzw. Weinfelden/Thurgau ansässig waren. Liesel Mayer
war vor und nach dem Zweiten Weltkrieg nur kurz in Kreuzlingen.
Eine Hommage: Robert Wieler
kannte ich schon seit den 1960er Jahren und stand bis zuletzt mit ihm in
freundschaftlicher Verbindung, er ist im 100. Lebensjahr am 8. April 2012 in
Jerusalem verstorben. Professor Dr. Leo Picard kannte
ich seit 1985 persönlich und pflegte mit ihm seit Anfang der 1990er Jahre eine
produktive Editionsarbeit und Freundschaft, seine 1996 in meiner Edition im
Hartung-Gorre Verlag Konstanz erschienenen Memoiren habe ich ihm noch
persönlich überreichen können, bevor er 1997 verstarb. Er ist sicherlich der
international bekannteste Gesprächspartner (und am 24.05.2012 bei Google mit
einer extremen Anzahl von Einträgen vertreten!). Trudy
Rothschild und Fritz Ottenheimer hatte ich während
der ersten Einladung ehemaliger Konstanzer seitens der Stadt Konstanz und durch
den damaligen Oberbürgermeister Dr. Horst Eickmeyer
im Herbst 1986 kennen gelernt. Mit Dr. Erich Bloch, Herbert Dreifuss,
Sigi Gideon, Liesel Mayer und Hugo Schriesheimer war
ich über viele Jahre gut bekannt.
Erhard Roy Wiehn (Hg.)
Überall
nicht zu Hause
Jüdische
Schicksale im 20. Jahrhundert
Gespräche
mit Überlebenden in Konstanz
Erste
Auflage 2012. 264 Seiten, EUR 19,80.
ISBN
978-3-86628-434-0
Aus dem
Vorwort des Herausgebers:
Schon bald nach meiner ersten Zeit an der
damals nagelneuen (und zunächst nur auf dem Papier existierenden) Universität
Konstanz ab Anfang 1966 hatte ich Kontakt sowohl zur Israelitischen Kultusgemeinde
Konstanz als auch zur Jüdischen Gemeinde Kreuzlingen
aufgenommen, und nachdem ich ab Herbst 1972 in Konstanz auf Dauer sesshaft zu
werden begann, war ich bald mit vielen Mitgliedern beider jüdischen Gemeinden
gut bekannt und mit nicht wenigen befreundet (siehe Erhard Roy Wiehn, MenschWerden. Konstanz
2012, S. 237 ff., 268 ff., 272 ff.), erfuhr nach und nach ihre jüdischen
Lebens- und Überlebensschicksale, die ich unbedingt verschriftlichen
wollte, und zu diesem Zweck führte ich also in den 1980er Jahren zahlreiche
Tonband-Gespräche, die seither auf ihre Veröffentlichung warteten.
Unter dem Titel Jüdische Rückblicke auf die deutsch-schweizerische Grenzregion am
Bodensee im 20. Jahrhundert – Gespräche in Israel, Konstanz und Kreuzlingen
erschien als erster Band mit 18 dieser nun gewissermaßen schon historischen
Interviews im Juli 2012 im Hartung-Gorre Verlag Konstanz. Dieser Sammlung folgt
hiermit nun der zweite Band mit insgesamt 11 biographischen Gesprächen und
ergänzenden Dokumenten aus den Jahren 1946 und 1947, wobei meine Ansprache vom
8. Mai 1985 (im Anhang des Buches ab S. 227) recht gut die gefühlte Verfassung
der damaligen (westdeutschen) Bundesrepublik Deutschland wiedergibt. Während
die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner des ersten Bandes Jüdische
Rückblicke ursprünglich alle in der Bodenseeregion geboren und beheimatet
waren, ist es bei den Beteiligten des vorliegenden zweiten Bandes Überall nicht
zu Hause genau umgekehrt: Niemand von ihnen war hier geboren oder hatte früher
irgend etwas mit Konstanz oder mit dem schweizerischen Nachbarstädtchen Kreuzlingen zu tun, alle kamen durch die gewaltigen
Folgewirkungen der Holocaust-Schoáh erst seit 1945
und in den 1960er und 1970er Jahren hierher, manche zogen sogar wieder fort,
und bis auf eine Person sind inzwischen alle leider längst verstorben.
In der vorliegenden Sammlung sind die
Gespräche in der Abfolge der Jahre geordnet, in denen die Gesprächspartnerinnen
und Gesprächspartner nach Deutschland bzw. nach Konstanz kamen. Alle Texte
entsprechen dem gesprochenen Wort, alle Kürzungen sind durch Auslassungszeichen
(...) gekennzeichnet, Hauptfragen sind gefettet, es darf hier also von völlig
authentischen Texten gesprochen werden. Dies kann leicht überprüft werden,
sofern alle Tonkassetten bis heute erhalten geblieben sind und zu gegebener
Zeit für Nach-Forschungen zugänglich gemacht sein werden.
Weiterhin aktuell sind die folgenden
von Erhard Roy Wiehn herausgegebenen Titel:
Jüdische Überlebens- und
Nichtüberlebensschicksale in Deutschland
Inhaltsverzeichnis der Edition /
to the contents of the edition Shoáh & Judaica / Jewish Studies
Weitere Titel zur Geschichte in der Region
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