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S April 2012 |
Zvi Sohar
Aus der
Finsternis zum Licht
Als Junge aus Komarów
den Holocaust in Polen
knapp überlebt und nach der Erneuerung
im Kinderheim Hamburg-Blankenese
ein erfülltes Leben in Israel
Herausgegeben
von Erhard Roy Wiehn
Erste
Auflage 2012. 126 Seiten. € 14,80.
ISBN 978-3-86628-416-6
Aus
dem Vorwort des Autors
Vor
einigen Jahren machte ich meine Zeugenaussage zu den Ereignissen, die mein
Bruder Yitzchak und ich während des Zweiten Weltkriegs im südöstlichen Polen
erlebt haben. Sie wurde vom Beit Hatfuzot
(Diaspora-Museum Tel Aviv) sowie von der "Survivors of the Shoah Visual History Foundation" aufgenommen (Stiftung für visuelle
Geschichte, 1994 von Steven Spielberg gegründet). Die darauf folgenden
Reaktionen ermutigten mich, meinen Augenzeugenbericht schriftlich festzuhalten.
Davor
verschwieg ich eher die Erlebnisse meiner Vergangenheit. Ich wollte die Jahre
des Leidens hinter mir lassen. Auch glaubte ich, dass hier in Israel fast jeder
meiner Generation seine eigene Geschichte mit sich trägt, und dass die jungen,
spritzigen und lebenshungrigen Leute keine Geduld haben, Geschichten aus der
Zeit des Holocaust anzuhören.
Doch
ist meine Geschichte auch die Geschichte vieler meiner Altersgenossen,
besonders solcher Überlebender des Holocausts, die damals ebenfalls Kinder oder
Jugendliche waren. Wie ich kamen viele von ihnen nach Ende des Zweiten
Weltkriegs nach Erez Israel (ins damalige Palästina).
Hier ließen wir uns nieder und fanden unser Glück. Ich dachte, dass man auch
davon berichten sollte.
Unser
Schicksal war es, gleichzeitig Zeugen und Beteiligte der zwei größsten
historischen Ereignisse des jüdischen Volkes seit der Vertreibung aus unserem
Land Israel vor rund 2000 Jahren gewesen zu sein. Das eine Ereignis, die
Vernichtung des europäischen Judentums, ist traurig und schrecklich in seinem
Umfang und hatte fur uns persönlich schlimme Folgen, da wir dabei unsere
gesamte Familie auf grausame Art verloren. Das zweite große Ereignis ist
erfreulich, und wir hatten das Privileg und die Ehre, daran teilzunehmen: Die
Gründung des Staates Israel.
Meine
Absicht ist hier nicht, Geschichte zu lehren. Mit meinem Buch will ich jedoch
einen weiteren Blick auf die finsterste Zeit meines Volkes ermöglichen. Was
wissen meine Enkelkinder über die jüdische Gemeinde in Komarów,
meinen Geburtsort? Wie wurde der Schabbat-Abend in unserer Familie gefeiert?
Von wem werden meine Enkelkinder über meine Eltern hören, die fleißige,
bescheidene und gottesfürchtige Juden waren? Und wer wird ihnen erzählen, wie
mein Bruder und ich uns gegenseitig sogar schlugen, als einer von uns sich den
Deutschen ausliefern wollte, um so dem schrecklichen Leiden eine Ende zu
machen? Manche dieser Fragen beantworte ich in meinem Buch, und auf viele
andere habe ich keine Antwort.
Dieses
Buch habe ich aus Respekt vor und Sehnsucht nach meinen Eltern geschrieben, die
mich dazu erzogen haben, an meine Kräfte zu glauben und die Hoffnung nicht
aufzugeben. Meine Erinnerungen habe ich auch aus Respekt vor unseren
wunderbaren Lehrern aufgeschrieben, die ich in Israel traf, die meine Welt
bereicherten und mir halfen, meine Träume zu verwirklichen. Doch vor allem ist
dieses Buch für künftige Generationen gedacht, um ihnen zu zeigen, dass man
auch unter hoffnungslosen Bedingungen überleben kann, wenn man standhaft bleibt
und nicht zerbricht.
Tel Aviv 2003
Zvi Sohar war
nach seiner Rettung im Kinderheim Blankenese und schreibt darüber einen Bericht
im folgenden Buch:
Association
for Researching the History of the Jews in Blankenese
and Erhard Roy Wiehn (Edts.)
The Jewish
Children's Home in Blankenese
1946-1948
Translated
by Judy Grossman
Konstanz
2013; 230 pages, paperback,
EUR 14,80. ISBN 978-3-86628-428-9
Jüdische Überlebens- und Nichtüberlebensschicksale aus Polen
herausgegeben
von Erhard Roy Wiehn
Zum Inhaltsverzeichnis / to
the contents of Shoáh & Judaica
/ Jewish Studies
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