Hartung-Gorre Verlag
Inh.: Dr.
Renate Gorre D-78465
Konstanz Fon:
+49 (0)7533 97227 Fax: +49 (0)7533 97228 www.hartung-gorre.de
|
S
|
Neuerscheinung 1998
Erwin Rehn und Marie-Elisabeth Rehn,
Die Stillschweigs
–
Von Ostrowo über Berlin
und Peine nach Heide in Holstein
bis zum Ende in Riga, Theresienstadt und
Auschwitz.
Eine jüdische Familiensaga 1862-1944.
1998, 216 Seiten, € 15,24. ISBN 3-89649-259-4
Aus
dem Vorwort von Erhard Roy Wiehn
Wovon es kaum noch
Spuren gibt
Wovon
es kaum noch Spuren gibt. Wie so viele Bücher über jüdische Schicksale in
Deutschland und Europa beginnt und endet auch dieses mit identifizierbarem
jüdischen Leben und Tod. Die eigentliche Familiengeschichte dazwischen ist hier
jedoch fast gänzlich rekonstruiert. Auf der Basis sehr spärlicher Daten haben
Erwin und Dr. Marie-Elisabeth Rehn mithin eine
jüdische Familiensaga verfasst, wie sie sehr wohl hätte gewesen sein können.
Gleich Archäologen bzw. Kriminalisten haben Vater und Tochter in jahrelanger
Arbeit also den Versuch unternommen, "zum Leben zu erwecken, wovon es kaum
noch Spuren gibt", da die Familie Stillschweig
seit 1944 nicht mehr existiert.
Wovon
es kaum noch Spuren gibt. Ganz realitätsnah werden wir zunächst in das Leben
der preußischen Grenzprovinz Posen eingeführt, als diese samt dem im Süden
gelegenen kleinen Städtchen Ostrowo sich gerade anzuschicken scheint, für immer
deutsch zu bleiben. Wir erleben sodann die optimistische,
unternehmungsfreudige
Abwanderung der Stillschweigs in die werdende Reichshauptstadt Berlin, nehmen
anschließend Anteil am Anfang der Emanzipation und Karriere der Hauptperson der
jüdischen Saga im norddeutschen Peine, Samuel Stillschweig, besuchen bald mit
ihm erstmals das westholsteinische Städtchen Heide, wo er sich schließlich um
die Mitte der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts beruflich und familiär
niederlässt, und zwar als einziger jüdischer Geschäftsmann am Ort. Besonders
anschaulich und faszinierend erscheint hier das recht erfolgreiche und doch
nicht ganz erfüllte Leben der Familie Stillschweig in der Friedrichstraße zu
Heide im Kontext der ambivalenten damaligen Zeit. Das schreckliche Ende folgt
in Riga, Theresienstadt und Auschwitz; die Totenliste umfasst vierzehn Stillschweigs, zwölf mit genauen Todesdaten belegt.
Wovon
es kaum noch Spuren gibt. Diese jüdische Familiensaga 1862-1944 hat es in sich.
Es handelt sich um eine außerordentlich akribische und verdienstvolle
Puzzle-Arbeit, weil und insoweit in diesem detailgetreuen, kenntnisreichen
soziohistorischen Rekonstruktionsversuch die ebenso kleinen wie reichen
jüdischen Lebenswelten gerade im hohen Norden Deutschlands nacherlebbar gemacht
werden, die es seit vielen Jahrzehnten ja überhaupt nicht mehr gibt und die
schon fast völlig vergessen sind. Zugleich ist dies eine überaus lehrreiche,
hoffnungsfrohe wie tieftraurige und nicht zuletzt ebenso liebevoll wie spannend
geschriebene jüdische Familiensaga, durch ein hebräisch-jiddisches Glossar und
ausgewählte Literatur ergänzt, alles in allem ein traurig-schönes Lesebuch.
Veröffentlichungen,
Vorworte, Übersetzungen und
Mitherausgeberschaft
von Dr. Marie-Elisabeth
Rehn
im Hartung-Gorre Verlag
Bücher zum Thema
Theresienstadt
herausgegeben von
Erhard Roy Wiehn
Weiterhin
aktuell sind die folgenden Titel:
Jüdische
Biographien und Familiengeschichten/Jewish Biographies
Inhaltsverzeichnis der Edition / to the contents of the edition Shoáh & Judaica / Jewish Studies
Buchbestellungen
in Ihrer Buchhandlung, bei www.amazon.de
oder
direkt:
Hartung-Gorre Verlag / D-78465 Konstanz
Telefon: +49 (0) 7533 97227 Telefax: +49 (0) 7533 97228
http://www.hartung-gorre.de eMail: verlag@hartung-gorre.de