Hartung-Gorre Verlag
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Neuerscheinung April 2015
Arthur S.
Trautmann
In Auschwitz Häftling
62118
Von
Karlsruhe durch Gurs und Rivesaltes,
Auschwitz,
Groß-Rosen,
Dachau nach Karlsruhe und Konstanz
1940–1945
Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn
Konstanz 2015, 120 Seiten, viele
Fotos, € 14,80.
ISBN 978-3-86628-525-5
Aus dem Vorwort des
Herausgebers Erhard Roy Wiehn:
Der
im Juli/August 1945 zeitnah niedergeschriebene Bericht beginnt mit der
Deportation der Familie Trautmann von Karlsruhe in das südwestfranzösische
Internierungslager Gurs am 22. Oktober 1940 (und bald
in das Camp de Rivesaltes bei Perpignan).
Darüber gibt es inzwischen nicht wenige Publikationen, auch in unserer Edition;
doch fast alle Berichte enden mit der Weiterdeportation der aus
Südwestdeutschland deportierten Jüdinnen und Juden ab Sommer 1942 von
Südwestfrankreich über Drancy bei Paris in den Osten,
zumeist nach Auschwitz.
Arthur
S. Trautmanns Bericht ist der erste in unserer Edition, der den Leidensweg des
Autors und seiner Frau sowie zahlloser Leidensgenossinnen und Leidensgenossen
von Rivesaltes nach Auschwitz beschreibt, Leben und Leiden, Mord und Tod und
Überleben in Auschwitz, dessen Evakuierung ab Mitte Januar 1945, Todesmärsche
und Todesfahrten durch das KZ Groß-Rosen nach Dachau, die Befreiung durch die
US-Armee am 1. Mai 1945 in Mittenwald – „die
echte, goldene und unbegrenzte Freiheit (Unterstreichung im Original!) mit
amerikanischer Hilfe“ –, die Reise in das zerstörte Karlsruhe – „Von
meinen zurückgelassenen Gegenständen waren nur die Gebetbücher gerettet, die
ich mit großer Freude empfing und auch wieder benütze.“ – und schließlich
nach Konstanz an den Bodensee, denn es gab Verwandte in Kreuzlingen (vgl. S.
101 u. 103). Arthur S. Trautmann konstatiert: „Hitler hatte den Krieg gegen die kleinen Kinder, unschuldigen Frauen
und wehrlosen jüdischen Männer gewonnen. Das Judentum als solches aber hatte er
nicht besiegt.“
Der
Autor schreibt als eine Art Resümee 1945: „Das
sind meine Erlebnisse des Zweiten Weltkrieges 1939/45, den ich ohne
körperlichen Schaden und ohne
auch nur eine Stunde krank
gewesen zu sein, trotz unmenschlicher und lebensgefährlicher Behandlung in den
verschiedenen Lagern mit Gottes Hilfe glücklich überstanden habe. – Viele
meiner Freunde und Bekannten habe ich überlebt, vielen habe ich geholfen, wo zu
helfen war, insbesondere wenn es galt, die Errettung eines Menschenlebens zu
erwirken. – Den Ersten Weltkrieg 1914/18 durfte ich als Frontkämpfer beim
Bayerischen Alpenkorps mitmachen, und als besondere Anerkennung meiner
Verdienste "Für Kaiser und Reich" sperrten mich die Nazi-Banden, nur
weil ich Jude bin, in ein Konzentrationslager.“
Arthur
S. Trautmanns Bericht ist als Typoskript überliefert, bei der folgenden
Lektorierung blieb der Text fast zu 100% originalgetreu erhalten. Die
Zwischenüberschriften wurden eingefügt, um den Text leserfreundlicher zu
gestalten; auch die erläuternden bzw. weiterführenden Fußnoten stammen vom Herausgeber.
Hier sei darauf hingewiesen, dass die zeitliche Abfolge der Ereignisse im Text
nicht immer stimmt (1943/1944, S. 44 ff.). Der Text wurde
laut
handschriftlichem Vermerk (S. 14) im Juli/August 1945 in Konstanz geschrieben,
wahrscheinlich aber später in den USA abgetippt
und dabei evtl. ergänzt, weil darin manches erwähnt wird, was im Sommer
1945 noch kaum bekannt sein konnte. Insgesamt handelt es sich zweifellos um ein
starkes und authentisches Dokument.
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Geschichte in der Region
Weiterhin
aktuell sind die folgenden von Erhard Roy Wiehn
herausgegebenen Titel:
Jüdische
Überlebens- und Nichtüberlebensschicksale in Deutschland
Inhaltsverzeichnis der Edition / to the contents of the edition Shoáh & Judaica / Jewish
Studies
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