Hartung-Gorre Verlag
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Konstanzer Schriften zur
Rechtstatsachenforschung
Herausgegeben von Wolfgang Heinz
Band 2
Udo Steinhilper,
Definitions-
und Entscheidungsprozesse
bei
sexuell motivierten Gewaltdelikten.
Eine empirische Untersuchung der Strafverfolgung
bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung.
1986, 360 Seiten, br., €
65,45. ISBN 3-89649-277-2
Aus dem
Vorwort
In den letzten
Jahrzehnten wurden in der Kriminologie und strafrechtlichen
Rechtstatsachenforschung im Gefolge neuerer theoretischer Ansätze, insbesondere
des labeling approach, die bisherigen Problemfelder der Kriminologie -
Verbrechen und Verbrecher um ein neues Gebiet - Verbrechenskontrolle -
erweitert. Zugleich bot der labeling approach eine veränderte Perspektive für die traditionellen
Bereiche der klassischen Kriminologie an.
Bislang sind
jedoch weder die empirische noch die theoretische Fruchtbarkeit dieses Ansatzes
hinreichend ausgeschöpft. Dies beruht nicht zuletzt darauf, dass die Diskrepanz
zwischen theoretischem Anspruch und empirischer Fundierung einerseits, die
Überschätzung der Aussagekraft des labeling approach bei gleichzeitiger Geringschätzung bisheriger
Forschungsansätze und -ergebnisse andererseits,
zunächst mehr zu einer polemischen Entgegensetzung als zu einer fruchtbaren
Integration geführt haben. Inzwischen ist die schroffe Frontstellung weitgehend
einem Sowohl-als-auch gewichen; Selektions- und Definitionsansatz sind in das
Forschungsspektrum der modernen Kriminologie aufgenommen worden. Zum
gesicherten Wissen gehört mittlerweile, dass im System der Strafverfolgung
Auslese notwendig ist und Definition und Bewertung unvermeidbar sind.
In diesem
Kontext ist die hier veröffentlichte Arbeit zu sehen. Ihr liegt eine 1985
abgeschlossene Konstanzer Dissertation zugrunde. Der Forschungsgegenstand
dieser Untersuchung – „Definitions- und Entscheidungsprozesse bei sexuell
motivierten Gewaltdelikten“ - ist aus
der Sicht moderner Instanzenforschung nicht nur weitgehend vernachlässigt,
sondern weist auch wegen der Tabuierung alles Geschlechtlichen sowie wegen des
Zuschnitts der fraglichen Strafnormen mit ihren Auslegungs- und Beweisproblemen
ganz eigene, charakteristische Probleme auf. Dass diesen ebenso vielfältigen
wie vielschichtigen Problemen in der gegenwärtigen Diskussion um die
Verbesserung des Schutzes der Intimsphäre von Zeugen und Opfern im
Ermittlungsverfahren und vor Gericht sowie um die Nebenklagebefugnis der
vergewaltigten Frau im Strafverfahren immer voll Rechnung getragen wird, lässt
sich schwerlich behaupten. Zu wünschen ist deshalb, dass der nunmehr
"vorliegende nüchterne Befund empirisch gesicherten Wissens zu einer
Versachlichung der Auseinandersetzungen beitragen und das rechtstatsächliche
Material Entscheidungsgrundlage bei den anstehenden Reformen bilden möge.
Konstanz, im
September 1985 Wolfgang
Heinz
Beachten Sie
bitte auch die beiden folgenden Buchtitel:
Joachim Burgheim,
1993. IV, 148 Seiten und 10 Seiten Anhang. EUR
34,77.
ISBN 978-3-89191-679-7
Nicolas Alexander Frühsorger,
Der
Straftatbestand des sexuellen Kindesmissbrauchs gemäß § 176 StGB
1.
Auflage 2011. XX, 280 Seiten; € 49,80.
ISBN 978-3-86628-365-7
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konstanzer schriften
zur rechtstatsachenforschungt
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